Glücklich und erfüllt in der Liebe, im Beruf und ganz generell im Leben: Bestseller-Autor und Psychotherapeut Raphael Bonelli verrät, wie es klappt!
Wir feiern den Heiligen Abend und genießen besinnliche Tage. Für viele sind es die einzigen Tage im Jahr, an denen wir in die Stille gehen. Wir lassen das Jahr, Erfolge, Misserfolge, Freundschaften und Beziehungen Revue passieren und setzen Ziele fürs neue Jahr. Die Sehnsucht bleibt dieselbe: anzukommen. Ankommen bedeutet, seinen Platz in der Welt zu finden. Doch das fällt vielen schwerer. Immer mehr Menschen fühlen sich verloren. Raphael M. Bonellis Buch „Die Kunst des Ankommens“ zeigt, wie jeder Mensch seine „innere Heimat" finden kann.
Bonellis neues Buch, erschienen bei edition a
Zentrale Lebensfragen
Lassen Sie uns also zunächst das Positive hervorheben. Bonelli schreibt: „Begriffe wie ‚Ankommen“ oder ‚Heimat finden‘ sind die große Sehnsucht derer, die sich nicht angekommen fühlen. Aus diesem Leidensdruck entsteht die Bereitschaft, etwas zu verändern.“ Aber wie kommen wir überhaupt ins Tun? Wie schaffen wir echte und vor allem nachhaltige Veränderung? Bonelli empfiehlt, zentrale Lebensfragen, die sich jeder von uns individuell stellen muss, auch in „unserer modernen, von Veränderungen und Innovation geprägten Welt“ nicht aus den Augen zu verlieren: Wie finde ich meinen Platz? Wie werde ich im Job glücklich? Wie finde ich den richtigen Partner? Wie lebe ich eine gute Beziehung? Wie gelingt mir ein gutes Leben? Wie finde ich einen Sinn? Wer diese Fragen ehrlich und authentisch beantwortet, hat den ersten Schritt bereits getan.
Seine Berufung finden
Beim Ankommen geht es nicht nur um Wünsche, sondern auch um die Frage, was wir sollen. Raphael Bonelli sagt: „Das Wort ‚Berufung‘ kann helfen. Es ist tief in der menschlichen Existenz verwurzelt und wird oft als innere Bestimmung verstanden.“ Berufung bezieht sich auf Lebensbereiche wie Beruf, soziales Engagement oder höhere Zwecke. Sie ist mit Werten, Talenten und Leidenschaften verbunden. Menschen, die ihr folgen, empfinden oft Zufriedenheit, so Bonelli.
12 Hindernisse auf dem Weg
Angenommen, wir kennen unsere zentralen Lebensfragen, haben unsere Werte, Talente und Leidenschaften reflektiert, schaffen es aber nicht, anzukommen. Raphael M. Bonelli nennt zwölf Hindernisse: Gier, Angst, Perfektionismus, verkitschte Liebe, Oberflächlichkeit, Denkverbot, Ideologie, Bosheit, Willensschwäche, die trügerisch-triviale Trias aus Geld, Macht und Ruhm, den Wertschwund und Narzissmus. Zur Gier: Wir wollen alles sofort maximieren (Sex, Geld, Macht, Ruhm) und Unlust wie Arbeit vermeiden. Der Effekt: Oberflächlichkeit statt Tiefe. Zum Perfektionismus: Angst, nicht gut genug zu sein, verhindert das Ankommen. Zum Narzissmus: Selbstidealisation behindert Selbstreflexion und zwischenmenschliche Beziehungen.
Bestseller-Autor und Psychotherapeut Raphael Bonelli
Worauf es beim Ankommen ankommt
Laut Bonelli überwinden wir Hindernisse wie Perfektionismus, Angst oder Willensschwäche durch Hingabe und finden so inneren Frieden und Erfüllung in Beruf, Liebe und Leben. Hingabe ist bedingungslose Zuwendung und Verpflichtung, ohne an Belohnung zu denken. Glaube an etwas „Höheres“ und den tieferen Sinn hinter der eigenen Arbeit hilft, in der Transzendenz anzukommen.
Erkennen, dass wir angekommen sind
Letztendlich ist Ankommen mehr als ein bloßes Gefühl. Anzukommen bedeutet auch nicht, dass plötzlich alles einfach wird und von alleine funktioniert. Dass wir angekommen sind, erkennen wir vielmehr daran, dass wir in uns selbst ruhen. Wir erkennen unseren Platz, unsere Ziele, unsere Berufung und unsere Pflichten. Wir hadern weniger mit unserem Schicksal, halten weniger an Dingen oder Personen fest, die uns eigentlich gar nicht guttun. Wir hören auf, alles zu hinterfragen oder an unseren Zweifeln zu zerbrechen.
Angekommen – und wie geht‘s weiter?
Immanuel Kant wusste: Wir werden das Gute nie erreichen, sondern uns ihm nur annähern. Das gilt auch für das Ankommen: Ein Prozess, eine lebenslange Reise zu uns selbst. Es erfordert, das Herz zu öffnen und Krisen zu meistern, um in Verbindung mit sich zu bleiben.