Schweinegrippe
Jetzt spricht das Virus-Opfer
01.09.2009Die Angst vor der Schweinegrippe grassiert in Österreich: Die drei Kärntner Opfer sind in Quarantäne, die Angehörigen werden isoliert.
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Das Landeskrankenhaus Villach am Donnerstag: Die drei mit H1N1 infiziertenKärntner, die am Dienstag mit dem Schweinegrippe-Flieger aus Mallorca inGraz landeten, liegen weiter in Quarantäne und getrennt voneinander inEinzelzimmern. Ärzte dürfen nur in Schutzanzügen zu ihnen, niemand darf siebesuchen. „Mir geht es besser, das Fieber ist zurückgegangen“, sagtGottfried U. im Interview mit ÖSTERREICH (siehe unten).
Mallorca-Urlaub mit Schutzmaske. Aus Mallorca häufen sich die Virusfälle - einige tragen untertags Schutzmasken. Bild: (c) APKärntner haben sich am Ballermann angestecktEr ist sichsicher, dass sich die drei Urlauber auf der Partymeile Ballermann beimFeiern angesteckt haben. Sein Freund, der 24-jährige Alexander W., kämpftbereits seit Donnerstag mit hohem Fieber und Abgeschlagenheit. Und: „DasGrippemittel Tamiflu hilft bei ihm nicht. Möglicherweise leidet er untereiner Mutation des H1N1-Virus“, sagt sein Vater zu ÖSTERREICH. Auch beimdritten Grippe-Opfer ist der Infekt am Donnerstag voll ausgebrochen.
Angehörige müssen sieben Tage in Häusern bleiben
Auchdie Angehörigen der drei Opfer werden gemäß einer Weisung desGesundheitsamts isoliert – sie müssen drei bis sieben Tage in ihren Häusernbleiben. Gottfrieds Mutter Eva: „Wir haben uns krank gemeldet und harren zuHause aus. Noch hat uns der Infekt nicht erwischt.“
Die Isolierung der Angehörigen ist eine Vorsichtsmaßnahme. Hubert Hrabcikvom Gesundheitsamt: „Dadurch ist gewährleistet, dass eine Ausbreitungverhindert wird.“ Die Angst in Kärnten vor einer Ansteckung wird immerskurriler. „Es geht so weit, dass Postler und Nachbarn den Kontakt mit unsmeiden“, so der Vater eines Opfers.
Die Opfer sind isoliert: Ärzte dürfen nur im Schutzanzug zu ihnen. Bild: (c) mediabox.at/Schwarzl2 Passagiere des Fliegers gingen freiwillig ins SpitalDie Angstvor dem Virus ist auch bei jenen 165 Passagieren, die im Flieger saßen, sehrgroß. Zwei Frauen haben sich gestern freiwillig in Villach in ärztlicheBehandlung begeben, weil sie über typische Symptome klagten – die erstenSchnelltests waren negativ. Insgesamt waren bisher 73 Österreicherinfiziert.
Noch keine Reisewarnung für Urlaubsort Mallorca
VieleÖsterreicher, die einen Mallorca-Urlaub gebucht haben, haben jetzt Angst vorder Pandemie. Auf Mallorca selbst gibt es 34 Fälle, jedoch kehren pro WocheHunderte Deutsche krank nach Hause zurück. Obwohl nächste Woche rund 50Flieger (bis zu 10.000 Urlauber) aus Österreich nach Palma fliegen, gibt esnoch keine Reisewarnung: Hrabcik: „Das wäre überzogen. Wichtig ist,Massen-Events zu meiden, das Virus wird über Tröpfchen übertragen.“
ÖSTERREICH: Sie sind mit der Schweinegrippe aus Mallorca zurückgekehrt und liegen seit Mittwoch in Quarantäne. Wie geht es Ihnen jetzt? ÖSTERREICH: Wo haben Sie sich Ihrer Meinung nach das Virus geholt? ÖSTERREICH: Was macht Sie so sicher? ÖSTERREICH: Wann haben Sie die ersten Symptome gespürt, wie fühlt sich die Schweinegrippe im ersten Stadium an? ÖSTERREICH: Wie ist es dann weitergegangen? ÖSTERREICH: Gab es an Bord Schutzmaßnahmen? ÖSTERREICH: Wann ist die Schweinegrippe bei Ihnen tatsächlich ausgebrochen? ÖSTERREICH: Wie erfolgte die Behandlung im Spital? ÖSTERREICH: Wie funktioniert im Krankenhaus der Schutz der behandelnden Ärzte? ÖSTERREICH: Dürfen Sie besucht werden? ÖSTERREICH: Sie wussten von der Schweinegrippe auf Mallorca. Haben Sie jemals daran gedacht, deshalb die Reise zu verschieben? |