Naturrezepte stärken Abwehrkräfte
K.O. für die Grippe
09.11.2009
Ihr Immun-Plan. Kälte, Viren? Egal! Wir verraten, wie Sie mit Pflanzen-Power Ihre Immunabwehr dopen und was im Akutfall hilft.
Dieses Jahr, so heißt es, sind besonders gefährliche Influenza-Viren im Anmarsch. Und dabei ist noch nicht einmal das gefürchtete A/H1N1-Virus gemeint, das die "Schweinegrippe" überträgt.
Grippeimpfung: Ja oder Nein?
Am besten also gleich impfen
lassen? „Was die saisonale Grippe betrifft: Ja. Da ist nun die optimale
Impfzeit. Bei der Schweinegrippe muss man hingegen noch abwarten. Da gehen
die Expertenmeinungen auseinander“, erklärt die Wiener Allgemeinmedizinerin
Doris Gapp.
Umso wichtiger ist es, das Immunsystem rechtzeitig auf Vordermann zu bringen. Während Erkältungen gehäuft in der kalten Jahreszeit vorkommen, können Grippe-Epidemien ganzjährig auftreten – aber auch hier kommt es zu einer Häufung in den Wintermonaten (Jänner, Februar).
„Während die Erkältung eher schleichend beginnt und dabei vor allem die Nase läuft, bekommt man bei der echten Grippe schnell hohes Fieber und fühlt sich extrem abgeschlagen. Im Gegensatz zur Erkältung ist die Influenza eine schwere Erkrankung, die für manche Menschen sogar lebensbedrohlich sein kann“, weiß Expertin Doris Gapp.
Gegenmaßnahmen
Der erste Schritt, um sich auf natürlichem
Weg gegen Erkältungs- und Grippeviren zu wappnen, ist eine ausgewogene
Ernährung mit saisonalem Gemüse, Obst, Vollkorn- und Milchprodukten. Sie
erleichtern dem Körper die Umstellung auf Kälte, indem Sie jetzt statt
Kühlendem und Rohem vorzugsweise Warmes und Gekochtes zu sich nehmen.
Immun-Food
Das beginnt beim Frühstück: Toast oder aufgewärmtes
Gebäck, warmer Grießbrei oder Haferschleim sind jetzt ideal. Auch Joghurt
ist gut für das Immunsystem, da es die Darmflora stärkt. Bei einer gestörten
Darmflora haben Viren und Bakterien leichtes Spiel. Aber: Joghurt und
probiotische Drinks jetzt besser nicht direkt aus dem Kühlschrank verzehren,
sondern erst auf Zimmertemperatur „auftauen“ lassen!
Mittags und abends statt dem kalten Wurstsemmerl besser Gemüsesuppen (mit Brokkoli, Fenchel, Bohnen, Karotten und Zwiebeln) oder Eintöpfe genießen und als Nachspeise gegrillte Bananen oder heiße Bratäpfel.
Chili-Power
Auch scharfes Essen heizt den Immunzellen ein:
Würzen Sie Ihre Speisen daher mit Paprika, Ingwer, Pfeffer oder Chili.
Letztere enthalten drei Mal so viel Vitamin C wie Zitrusfrüchte. Auch
Erkältungssymptome lassen sich mit Chili gut lindern. So etwa bewährt sich
folgender Gewürztee bei Halsschmerzen oder Bronchitis: Je einen Teil
Kreuzkümmel, getrocknete Chilischoten und zwei Teile Anis im Mörser
zerstoßen. Dann einen Teelöffel der Gewürzmischung mit heißem Wasser
aufgießen, fünf Minuten ziehen lassen, abseihen und schluckweise noch warm
trinken (Rezept aus: Gesund mit Chili und Pfeffer).
Natur-Arzneien
Ein ideales Hausmittel bei erstem Frösteln ist
ein Senfmehl-Fußbad. So geht‘s: 1 bis 2 Esslöffel frisch gemahlene
Senfkörner in warmes Wasser geben und die Füße wadenhoch so lange darin
baden, bis ein Kribbeln auf der Haut zu spüren ist. Dann Füße abspülen,
abtrocknen und Wollsocken anziehen.
Homöopathie
Auch homöopathische Mittel zeigen gute
Wirkung, wenn ein grippaler Infekt im Anflug ist. Dabei können Sie entweder
zu Komplexmitteln greifen, wie etwa „Meditonsin“-Tropfen, die die
Selbstheilungskräfte bei akuten Entzündungen des Rachenraums anregen
(erhältlich in Apotheken) oder zu Einzelgaben: Das Mittel Arsenicum Album
D12 passt sehr gut bei winterlichen Erkältungen zu Patienten, die ständig
frieren, während Belladonna D12 gut bei Fieber, bellendem Husten oder akuten
Ohrentzündungen wirkt. Drei Mal täglich je fünf Globuli nehmen, bis sich die
Beschwerden bessern!
Auf der nächste Seite: Die besten Natur-Rezepte
Die besten Natur-Rezepte
Zum Vorbeugen...
Gesunder Darm. Ist die Darmflora
geschwächt, verliert auch das Immunsystem an Stärke. Daher jetzt vermehrt
probiotische Joghurts oder Sauerkraut essen. Auch gut: Die Hauptmahlzeit mit
etwas Bitterem (wie Radiccio-Salat) beginnen: Regt die Gallenfunktion an!
Heilpflanze. Eine Vier-Wochen-Kur mit einem Echinacea-Präparat (Apotheke) bewirkt, dass die Zahl der Leukozyten (fangen Krankheitserreger im Blut ab) steigt.
Vitamin A, C und E. Das Power-Trio hält die Immunzellen fit und freie Radikale in Schach. Steckt in rotem, gelbem und grünem Gemüse.
Ayurveda-Trick. Immer wieder die Nasenschleimhäute mit etwas Sesamöl beträufeln. Hält Erreger besser ab!
Grüner Tee. Die enthaltenen Aminosäuren stimulieren die so genannten Killer-T-Zellen des Immunsystems. Drei Tassen täglich trinken (aber nicht am Abend, sonst drohen Einschlafschwierigkeiten!).
...und heilen
Salz-Spülung. Bei verstopfter Nase: 9
Gramm Salz in 1 Liter Wasser abkochen. Auskühlen lassen und mit einer
Pipette in die Nase träufeln. Verflüssigt das Nasensekret.
Zwiebelwickel. Bei Ohrenschmerzen: Zwiebel fein hacken und auf 2 Stofftüchern verteilen. Zusammenfalten, anwärmen und auf die Ohren legen (mit Schal fixieren!).
Lindenblütentee. Lindert fieberhafte Erkrankungen und fördert das Schwitzen: 1 TL Blüten mit 1/4 l kochendem Wasser aufbrühen, 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. Mit wenig Honig süßen. Drei Tassen täglich trinken!