Grönemeyer-Training
Kreuzweh einfach heilen!
12.10.2009
Bestseller. Rücken-Papst Dietrich Grönemeyer verrät in seinem neuen Buch, wie Sie Kreuzschmerzen wegtrainieren können.
Plötzlich ist er da, dieser Stich. Ein heftiger Schmerz im Rücken, und die Bewegungsfreiheit ist sofort stark eingeschränkt. Fast jeder kennt eine solche Situation, zählen doch Rückenschmerzen zum Volksleiden Nummer 1.
Die gute Nachricht: Es gibt ein Allheilmittel gegen das Kreuz mit dem Kreuz, und zwar „Bewegung“, meint der deutsche Rückenpapst Dietrich Grönemeyer . In seinem neuen Ratgeber „Das Grönemeyer Rückentraining“ (Zabert Sandmann-Verlag, 20,60 Euro) verrät der Mediziner die wirkungsvollsten Übungen gegen die Volkspein. Denn Kreuzweh ist nicht gottgegeben, Sie können aktiv dagegen ankämpfen. Mit 10 Rücken-Tipps...
Ratgeber. „Grönemeyer-Rückentraining“, Zabert Sandmann, 20,60 Euro. Bild: (c) Zabert Sandmann
10 Tipps
1 Muskelverspannungen.
Der Muskel reagiert auf Verspannungen
mit Verhärtung und Schmerz.
Was können Sie tun? Lassen Sie sich durch den Schmerz nicht zur Unbeweglichkeit zwingen. Erforschen Sie die Ursachen, um Körper und Psyche gleichermaßen zu beruhigen.
2 Hexenschuss.
Ganz plötzlich auftretende Schmerzen in der
Region der Lendenwirbelsäule. Die Ursachen der sogenannten „Lumbalgie“:
Falsches Heben, Kälte, Bandscheibenreizung etc.
Was können Sie tun? Als Therapie genügen meist Wärme (heiße Dusche), schmerzstillende Medikamente sowie Entspannung.
3 Ischias.
Im Becken sammeln sich mehrere Nerven der
Lendenwirbelsäule, die die Beine versorgen und zusammen den Ischiasnerv
bilden. Ist die Wurzel eines dieser Nerven gereizt, treten die typischen
Symptome auf.
Was können Sie tun? Entspannen Sie Ihre Muskulatur, indem Sie sich in Rückenlage ein zusammengefaltetes Handtuch unter die Knie legen. Wärme und schmerzstillende Medikamente verschaffen im Akutfall Linderung.
4 Bandscheibenvorfall.
Schmerzhafte Vorfälle treten dann auf,
wenn die Bandscheibe sich plötzlich ausdehnt und auf den Nerv drückt.
Was können Sie tun? Wärme, Stufenlagerung (erhöhte Lagerung der Beine mit 90-Grad-Winkel in Hüft- und Kniegelenken), schmerzstillende Medikamente verschaffen Linderung.
5 Arthrose der Wirbelgelenke.
Entzündungsherde werden vom
Organismus mit neuem Kalzium versorgt, dabei können Knochen verformen,
bizarre Auswüchse bilden. Das Gelenk verknöchert, wird unbeweglich.
Was können Sie tun? Vermeiden Sie Übergewicht. Positiv wirkt sich eine Ernährung mit reichlich Vitamin C, E und hochwertigen Ölen positiv auf Gelenkschäden aus.
6 Osteoporose.
Ab dem 20. Lebensjahr verlieren wir jährlich
0,4% unserer Skelettmasse. Bei Osteoporose-Erkrankten läuft dieser Prozess
zehnmal so schnell ab. Die Stabilität der Knochen nimmt stark ab, sie
brechen leicht.
Was können Sie tun? Ernähren Sie sich kalziumreich (Milchprodukte, Gemüse) und nehmen Sie viel Vitamin D (Seefisch, Eier) zu sich.
7 Akute Verletzungen.
Zerrungen entstehen, wenn Muskeln, Bänder
oder Sehnen durch eine plötzliche, heftige Bewegung überdehnt werden.
Was können Sie tun? Trainieren Sie Ihre Muskeln, wärmen Sie vor jedem Sport die Muskulatur auf.
8 Gelenkschäden.
Häufig verbirgt sich hinter Schmerzen im
unteren Rücken eine Verkantung des Kreuzdarmbeingelenks (Iliosakralgelenk).
Was können Sie tun? Übermäßige Belastungen der Wirbelsäule vermeiden und dennoch viel bewegen: Dehnen Sie das Gelenk und laufen Sie in den Schmerz hinein.
9 Entwicklungsstörungen.
Unterschiedlich lange Beine sind
oft Ursache für Rückenbeschwerden, die Wirbelsäule gleicht durch
entgegengesetzte Krümmung aus.
Was können Sie tun? Rückenmuskulatur durch tägliches Schwimmen oder Rudern trainieren.
10 Infektionen.
In seltenen Fällen können Bakterien oder Viren
eine Entzündung der Wirbel oder Bandscheiben hervorrufen. Z. B. die von
Zecken übertragene Lyme-Borreliose.
Was können Sie tun? Gehen Sie sofort zum Arzt und folgen Sie seinen Anweisungen. Bewahren Sie auf jeden Fall Ruhe.