Interview

Maria Furtwängler: "Familie kann nicht groß genug sein"

07.12.2023

In ihrer neuen TV-Komödie steuert Maria Furtwängler zu Weihnachten auf ein Patchwork-Desaster zu. Im MADONNA-Talk spricht sie über das Fest und sein Konfliktpotenzial.

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Eine dreizehnköpfige Patchwork-Familie will Maria Furtwängler (57) als Coachin Andrea in „Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein“ (Freitag, 8. Dezember, 20.15 Uhr, ORF 1) vor dem Christbaum versammeln und bemüht sich um Harmonie. Das ist kein leichtes Unterfangen, weil jeder andere Vorstellungen hat. Kurzerhand nehmen die sechs Kinder die Sache in die Hand und hauen gemeinsam ab. Im MADONNA-Interview spricht die Schauspielerin über den Film, Patchworkfamilien und erzählt, worauf sie sich jedes Jahr am meisten freut.

Was hat Ihnen Lust gemacht, „Abenteuer Weihnachten – Familie kann nie groß genug sein“ zu machen?
Maria Furtwängler:
Ich wollte immer einen Weihnachtsfilm machen, weil ich Weihnachten sehr liebe. Ich liebe Traditionen und Rituale, das Singen, den Baum und die Bienenwachskerzen, die ich aus eigenem Wachs von meinen Bienen mache. Mir gefiel auch die Begegnung mit dem Modernen, dem Heutigen. Das ist Patchwork und das sind Stiefgeschwister und Halbgeschwister. Das hat mich gereizt. Deshalb hatten wir diese Idee, mit der wir auf den Autor zugegangen sind, den wunderbaren Martin Rauhaus, der zum Glück genauso viel Lust auf diese Geschichte hatte wie wir und das sehr schön umgesetzt hat. Dann kamen auch schon unsere tollen Koproduzenten aus Österreich dazu, die Mona Film und natürlich Mirjam Unger, österreichische Regisseurin, die unter anderem auch die „Vorstadtweiber“ gemacht hat. Was mir aber auch besonders große Lust auf diesen Film gemacht hat, produzentisch und schauspielerisch, ist, dass es ein echter Ensemblefilm ist, und dass wir dadurch so viele tolle Kolleg:innen vor der Kamera versammeln konnten: Jürgen Maurer, Dennenesch Zoudé, Sarah Bauerett, Pegah Ferydoni, Manuel Rubey, Leo Reisinger – das war wirklich ein Traum und hat einfach irren Spaß gemacht.

Wie können Sie Ihre Figur Andrea beschreiben?
Furtwängler:
Andrea glaubt an das Gute und glaubt, sie hat durch ihre Coachingausbildung einiges an Weisheiten angesammelt. Aber Familie und Psychologie sind sehr kompliziert und die Kränkungen sind oft tief. Sie verzweifelt daran, dass sie die Familie trotz ihrer schlauen Sprüche nicht zusammenhalten und heilen kann. In ihrem Kopf geht es doch ganz einfach und man muss sich lieb haben oder Bücher lesen und dann läuft das. Aber so sind wir Menschen eben nicht.

© ORF/Constantin Film

Gibt es etwas, das Sie beide verbindet?
Furtwängler:
Was Andrea und mich sicherlich verbindet, ist der Wunsch, dass alle zusammenkommen und der Wunsch, dass es allen gut geht. Für mich ist das Schönste, auch an Weihnachten, wenn die Leute Spaß haben, es ihnen gut geht und ich von Raum zu Raum gehen kann und Leute sehe, die spielen oder lachen. Da bin ich Andrea nicht unähnlich. Natürlich hat es Spaß gemacht, das mit der Figur weiter auszuarbeiten, mit ihrem Stärkekreis und was sie als Coachin alles hat. Solche Dinge tue ich natürlich nicht. Aber dieses grundsätzliche Bedürfnis, dass es allen gut geht und alle zusammenzuführen, ist mir vertraut.

In dieser Patchworkfamilie gibt es sehr viele Konflikte. Sehen Sie da besonders großes Konfliktpotenzial?
Furtwängler:
Ich glaube, beides hat seine Herausforderungen. Weihnachten ist sehr herausfordernd, weil unsere Erwartungen hoch sind. Wir suchen Harmonie, wir haben ein bestimmtes Bild, wir erwarten vielleicht gewisse Geschenke. Gleichzeitig kommt der Stress der Vorbereitungen dazu. Mehr für uns Frauen, das ist in vielen Familien noch so aufgeteilt. Das Einkaufen, das Schmücken, alles soll perfekt sein. Das ist eine Mischung aus zu vielen Erwartungen, wirklichem Stress und, wenn es Familien sind, alten Konflikten, die wieder aufeinandertreffen. Diese Dreiheit an Problemen ist eine Herausforderung. Egal, ob mit oder ohne Patchwork. Aber das Patchwork macht es nicht leichter. Deshalb haben wir uns das Patchwork ausgedacht: Weil noch mehr Menschen gezwungen sind, sich miteinander zu einigen. Dadurch wird es komplexer und die Komödie wird näher.

Sie haben eingangs gesagt, Sie wollten immer einen Weihnachtsfilm machen. Was macht für Sie einen guten Weihnachtsfilm aus?
Furtwängler:
So blöd das klingt, aber am Ende ist es das warme Gefühl, mit dem man hinausgeht, dass alles gut werden kann. Das möchten wir mit diesem Film machen.

Gibt es einen Weihnachtsfilm, den Sie immer wieder gerne sehen?
Furtwängler:
Ja, „Tatsächlich... Liebe“ ist es. Den kann ich immer wieder kucken und finde ihn immer wieder herrlich. Wie schön, wenn einem so ein Film gelingt.

Worauf freuen Sie sich zu Weihnachten am meisten?
Furtwängler:
Ehrlich gesagt freue ich mich tatsächlich auf das, worum es auch im Film geht: Dass wir alle zusammenkommen. Ich habe Halbbrüder, eine Stiefmutter, natürlich meine Kinder und meine Mutter. Bei uns war und ist immer schon Patchwork und mir geht es tatsächlich so: Familie kann nicht groß genug sein. Ich liebe es, wenn wir viele sind. Diese große Zusammenkunft und dieses bisschen Chaotische, das dann entsteht.

Das ganze Interview finden Sie in der MADONNA Premium Ausgabe vom 2. Dezember.

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