ORF-Hit

Niavaranis Schlager mit Witz

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Mit dem „Schlageranfall“ läuten Michael Niavarani und Viktor Gernot den Jahreswechsel zum Mitschunkeln und Mitlachen im ORF ein. Unterstützt werden sie von drei tollen Ladys. 

Sie hatten Sehnsucht, wieder etwas gemeinsam zu machen, erzählen Michael Niavarani und Viktor Gernot, und wollten kein weiteres Kabarettprogramm schreiben. So ist der „Schlageranfall mit Niavarani und Gernot“ entstanden, ein Bühnenprogramm, in dem sie Schlager der 50er- und 60er-Jahre auf die Bühne bringen. „Ich glaube, das Publikum hat sich nicht gewünscht, dass wir Schlager singen. Aber es hat ihnen ganz gut gefallen“, so Niavarani beim runden Tisch mit MADONNA. Alleine bewerkstelligt das Duo dieses Programm nicht. Gernots maximal halbernste Begründung: „Um ein bisschen abzulenken davon, dass wir älter geworden sind, nicht mehr zwei Stunden alleine durchhalten.“ Mit den beiden Kabarett-Stars musizieren und witzeln sich eine Live-Kapelle und die Simpl-Ensemble-Mitglieder Katharina Dorian, Jennifer Frankl und Ariana Schirasi-Fard durch den Abend.

Demokratische Show

Mitgesprochen haben bei der Gestaltung des Programms alle. Viktor Gernot stellt augenzwinkernd fest: „Der Demokratie-Anteil an der Entscheidungsfindung war mir deutlich zu hoch. Muss ich als Produzent sagen.“ Durchgesetzt hat sich am Ende der, der am lautesten spricht, stellen die Damen fest, präzisieren aber: „Es war wirklich sehr demokratisch. Ich fand das eigentlich total schön. Wir sind zu fünft gesessen und haben gebrainstormed.“ Das größte Problem war am Ende, die Auswahl so runterzukürzen, dass sich alles in einen Abend packen lässt: „Die Lieder, die uns allen gefallen hätten, waren eigentlich zu viele.“ Mit ihrem „Schlageranfall“ hätte das Quintett auch drei Abende füllen können. Zum Jahreswechsel kommt die Show mit Hits von Schlager-Legenden wie Caterina Valente, Peter Alexander oder Gus Backus von der Bühne des Globe Wien jetzt ins Fernsehen (30. Dezember, 20.15 Uhr, ORF 1) und wurde um unterhaltsame Sketches erweitert. Viktor Gernot erklärt: „Live war es ein Konzertprogramm mit Schmäh führen. Jetzt ist es um die Spielstruktur und die Sketchstruktur gewachsen. Und die Kleider der Damen sind noch schöner als bei den Live-Konzerten.“

Humor mit Anstand

Von Feminismus über Bodyshaming bis zu Wokeness kommt dabei alles auf den Tisch. Die Frage, ob ein Witz zu unkorrekt ist, um ihn zu machen, beschäftigt Niavarani nicht erst in den letzten Jahren: „Wir haben uns immer schon gefragt: Kann man das sagen? Ist das nicht ein bisschen zu arg oder zu weit? Man muss die Grenze auch überschreiten.“ Er denkt bei jedem Witz darüber nach, was das Ziel ist: „Also mache ich mich über etwas oder jemanden lustig, über eine Situation lustig oder lache ich mit?“ Ariana Schirasi-Fard fügt hinzu: „Ich finde das schon eine sehr große Qualität von guten Komikern und Komikerinnen, dass sie sich die Arbeit machen, zu überlegen, wie muss dieser Witz aufgebaut sein, damit das genau die richtige Aussage hat und man nicht einfach salopp was hersagt, was lustig klingt. Das trennt so ein bisschen die Spreu vom Weizen.“

Kindheitserinnerungen

Ihre Liebe zum Schlager begründet Viktor Gernot mit schönen Erinnerungen: „Weil es für uns als Kinder prägend war. Bei den Damen zum Teil auch.“ Die Angesprochenen nicken zustimmend. Es spielt aber auch die Sehnsucht nach einem Abend ohne zweite Erzählebene mit. Michael Niavarani: „Es geht oft so herrlich um nichts. Ich kann Sie sehr beruhigen, wenn Sie Angst vorm dritten Weltkrieg haben: Tipitipitipso beim Calypso ist dann alles wieder gut.“ Bei Letzterem handelt es sich um einen Titel von Caterina Valente, der zum Programm gehört.

Lachen gegen die Angst

In Zeiten der Angst ist es gut, „etwas zu machen, wo die Menschen zwei Stunden lang lachen können“, schlägt Niavarani nachdenkliche Töne an: „Viele Entscheidungen im Laufe der Geschichte der Menschheit wurden aus Angst gemacht. Wir nähern uns jetzt wieder einer Zeit, wo sehr viele Leute aus Angst reagieren und aus Angst überreagieren oder aus Angst falsche Entscheidungen treffen. Da ist es, glaube ich, am sinnvollsten, wenn man auf der Bühne etwas macht, wo die Angst weggeht.“

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