Wieder im Ring
Nicole Wesner im MADONNA-Interview
05.07.2019
Am 6. Juli steht Boxerin & Dancing Star Nicole Wesner wieder im Ring
Elegant und sanft war gestern – jetzt zeigt sich Nicole Wesner wieder von ihrer schlagkräftigen Seite! Die gebürtige Deutsche, die seit vielen Jahren in Österreich lebt, steht am Samstag endlich wieder im Boxring – und kämpft um ihren vierten Weltmeistertitel. Im MADONNA-Interview erinnert sie sich gerne zurück an „Dancing Stars“ – die Show, die auch ihr Leben veränderte. Und Wesner verrät, woher sie sich ihre Power, aber auch innere Gelassenheit holt.
Nicole, seit „Dancing Stars“ sind nun einige Wochen vergangen … Was ist von der Show für Sie geblieben? Haben Sie seither wieder getanzt?
Nicole Wesner: „Dancing Stars“ hat eine alte Leidenschaft wieder hochgebracht. Als Teenager war ich total tanzverrückt, war jeden Tag in der Tanzschule und wollte nach meinem Goldkurs Turniertänzerin werden. Der lokale Tanzsportverein hat gesagt, das ginge nur mit Tanzpartner und leider ist es daran gescheitert. Hier und da habe ich mal Tanzkurse für Salsa oder Tango besucht, aber ein voller Terminkalender hat mich a bisserl davon abgehalten. Nun habe ich festgestellt, wie gut Tanzen meiner Seele tut – es ist so ein happy Sport! Zeit ist immer einer Frage der Priorität, und happy zu sein ist ein wichtiger Grund, sich Zeit frei zuschaufeln! Ich tanze mit Dimitar weiter und wir haben sogar schon eine Anfrage von einem Unternehmen, für das ich als Key Note Speakerin auftrete, dort einen Showtanz aufzuführen.
Am 6. Juli stehen Sie nun wieder als Boxerin im Ring – wie hart war das Training, für das Sie ja nicht lange Zeit hatten? Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Wesner: Eine WM-Vorbereitung dauert üblicherweise drei Monate. Die ersten Wochen sind eher Konditionstraining, dann geht es über in den boxspezifischen Teil. Im Prinzip waren meine letzten vier Wochen bei „Dancing Stars“ meine ersten vier Wochen meiner WM-Vorbereitung. Ich habe mich diesmal also mit Tanzen fit gemacht! Vielleicht werde ich es beibehalten, es ist definitiv lustiger als Laufen oder Rudern.
Inwiefern haben sich das Tanztraining und die Show aufs Boxen ausgewirkt?
Wesner: Einige Dinge, wie z. B. die Haltung, sind sehr unterschiedlich. Aber es gibt auch sehr viele Gemeinsamkeiten. Zum Beispiel, dass ich beim Boxen und den Latein-Tänzen immer auf dem Ballen stehe. Oder dass ich immer eine gewisse Grundspannung brauche. Es hilft mir, das Gleiche von einer anderen Seite zu betrachten und zu trainieren.
Was sind die wichtigsten Eigenschaften einer guten Boxerin?
Wesner: Man braucht die Leidenschaft für den Sport, daraus ergibt sich dann alles Weitere. Wenn man für etwas brennt, dann findet man meist den richtigen Weg zum Erfolg. Als Boxer muss man bereit sein, an seinen Leistungsgrenzen zu arbeiten, damit man die Grenzen verschieben kann. Wichtig ist sicher Willenskraft, aber auch Reflexionsvermögen und offene Feedbackkultur mit dem Trainer.
Wie entspannen Sie zwischenzeitlich – was sind Ihre persönlichen Ruheoasen?
Wesner: Mein persönliches Lebenskonzept ist, dass man unterschiedliche Energien im Leben braucht. Jede Tätigkeit hat eine gewisse Energie. Die eine hat eine Energie der Willenskraft oder des Fokus, die andere Tätigkeit eine Energie des Loslassens oder im Moment zu sein. Zen-Buddhismus, Yoga und ab jetzt auch das Tanzen sind Dinge, die mir helfen, im Hier und Jetzt zu sein und loszulassen.
Sie werben ja für „2B active“ und „2B relaxed“ – wieso finden Sie diese Drinks toll?
Wesner: Ich liebe Obst, war über drei Jahre Frutarierin. 2B ist wohl einer der gesündesten Energie-Drinks, da er aus Obst und Superfoods ohne zugesetzten Zucker besteht.
Sie haben viele Siege gefeiert – was waren die größten Rückschläge in Ihrem Leben?
Wesner: Einer meiner größten Rückschläge war, als mein kleiner Bruder Leukämie bekommen hatte. Er hat zu einer Hochrisikogruppe gehört und die meisten hätten nicht geklaubt, dass er es schafft. Er hat es Gott sei Dank überlebt.
Sie sind 41 Jahre alt – sind Kinder und Familie noch ein Thema für Sie oder sagen Sie „Ich bin auch ohne Kids happy“?
Wesner: Man kann nicht alles planen im Leben. Das macht es ja so spannend.
Durch die WM haben Sie vom Sommer wohl nicht wirklich viel – wann geht’s in den
Urlaub und wohin?
Wesner: Da meine WM am 6. Juli ist und ich danach a bisserl Trainingspause habe, habe ich das Glück, nun für den besten Teil des Sommers etwas mehr Zeit zu haben, juhuuu! Ich liebe Wien im Sommer und will da gar nicht weg! Persönlich finde
Österreich im Sommer so schön, dass ich lieber wegfahre, wenn hier Herbst oder Winter herrschen. Daher werde ich im Sommer in Österreich Urlaub machen! Also hauptsächlich in Wien, aber es sind auch Ausflüge innerhalb Österreichs geplant.