Holt Demi Moore am 3. März ihren ersten Oscar? Oder geht er an die erste Transfrau, die als beste Hauptdarstellerin nominiert wurde? Es wird spannend!
Die letzten Monate haben meine kühnsten Träume übertroffen.“ Ihre erste Oscar-Nominierung ist für Schauspielerin Demi Moore die vorläufige Krönung der diesjährigen Award-Season, in der sie bereits einen Golden Globe abgeräumt hat. Es gäbe gar keine Worte, um ihre Freude für diese Anerkennung auszudrücken, reagierte sie auf die Nominierung als beste Hauptdarstellerin in dem Film „The Substance“, einem provokanten Body-Horror-Film über den Jugendwahn.
Späte Ehren
Mit 62 Jahren ist Moore am Höhepunkt ihrer Karriere angekommen und beweist es noch einmal allen, die sie belächelt und in eher seichtere Schubladen gesteckt haben. In Hollywood, wo die Suche nach dem heiligen Gral der ewigen Jugend fast zum Massensport geworden ist, das ein erfrischendes Signal. Auch wenn – oder vielleicht gerade weil – Demi ihr frisches Aussehen ganz sicher nicht nur viel Wasser und ebenso viel Schlaf verdankt.

Erste Transfrau
Ein starkes Signal, das in Zeiten, in denen der neue US-Präsident die Rechte von Trans-Personen massiv einschränkt, Hoffnung gibt, ist die Nominierung von Karla Sofía Gascón (52). Die Spanierin ist die erste Transfrau, die als beste Hauptdarstellerin für einen Academy Award nominiert wurde. „Ich kann nicht glauben, dass dieser Moment in meinem Leben real ist“, zeigte die „Emilia Pérez“-Schauspielerin sich fassungslos und fügte hinzu: „Ich glaube, diese Nominierung ist eine Botschaft der Hoffnung an alle, die leiden und sich nicht gesehen fühlen.“

Eine Frau gegen vier Männer
Die Nominierungen in den Kategorien „Beste Hauptdarstellerin“ und „Beste Nebendarstellerin“ sorgen heuer für erfreulich wenig Kritik. In den vergangenen Jahren wurden People of Color und Trans-Personen oft übersehen. Einziger Wermutstropfen ist die Kategorie „Beste Regie“, in der dieses Jahr vier Männer und nur eine Frau auf einen Academy Award hoffen dürfen. Das hat durchaus Tradition: Seit dem Jahr 1929 ist die Französin Coralie Fargeat (48) die erst neunte Frau, die für den Regie-Oscar nominiert wurde. Was für ein trauriger Schnitt!
Auf einen Blick: Die Nominierten Schauspielerinnen
Beste Hauptdarstellerin
- Cynthia Erivo für „Wicked“. Die Schauspielerin verzaubert in der Leinwand-Version des Broadway-Musicals.
- Karla Sofía Gascón für „Emilia Pérez“. Der Film erzählt vom Neustart eines Drogenbarons als Frau.
- Mikey Madison für „Anora“. Komödie über eine junge Stripperin und ihre Liebe zu einem Oligarchen-Sohn.
- Demi Moore für „The Substance“. Satire über den Jugend- und Schönheitswahn in Hollywood.
- Fernanda Torres für „I‘m Still Here“. Eine brasilianische Politkergattin sucht ihren verschwundenen Mann.
Beste Nebendarstellerin
- Monica Barbaro für „Like A Complete Unknown“. Filmbiografie über den Beginn der Karriere von Bob Dylan.
- Ariana Grande für „Wicked“. Als gute Hexe Glinda legte sie neben Cynthia Erivo eine tolle Performance hin.
- Felicity Jones für „The Brutalist“. Drama über die Auswanderung eines ungarischen Architekten.
- Isabella Rossellini für „Konklave“. Die katholische Kirche wählt ein Oberhaupt. Rossellini steht den Nonnen vor.
- Zoe Saldaña für „Emilia Pérez“. Als Anwältin hilft sie einem Drogenboss dabei, eine Frau zu werden.
Wer das Rennen macht, erfahren wir am 3. März, wenn die Oscars in Los Angeles verliehen werden.