Mit 15 wurde Patricia Kaiser zur jüngsten Miss Austria gewählt. 23 Jahre später arbeitet sie immer noch erfolgreich als Model. Der Talk über ihre Liebe zu dem Job und Instagram-Filter.
Mit 30 ist es mit dem Modeln vorbei, hieß es, als Patricia Kaiser, damals zarte 15, als Model durchstartete. Das gilt heute nicht mehr: Mit 39 Jahren ist die ehemalige Miss Austria immer noch sehr gut im Geschäft. Das Geheimnis ihres anhaltenden Erfolgs? "Ich glaube, das ist einfach meine Berufung", sagt sie im MADONNA-Interview und ist glücklich, dass sie ihren Traumjob weiterhin machen kann. Dass sich in dieser Branche in den letzten 23 Jahren viel verändert hat, sieht sie sehr positiv: "Es gibt für Junge, für reifere Frauen, für unterschiedliche Typen viel Platz und Jobs." Aber sie kann sich nicht mit allem anfreunden. Instagram-Filter lehnt Patricia Kaiser ab und setzt auf natürliche Schönheit - sie möchte lieber sie selbst bleiben.
Wie bleibt man als Model über 20 Jahre so erfolgreich?
Patricia Kaiser: Ich glaube, das ist einfach meine Berufung. Ich liebe das Modeln immer noch. Es ist immer noch mein Traumjob und dementsprechend funktioniert das mit 39 noch ganz gut. Es hat sich in unserer Branche auch viel verändert. Früher hat man gesagt, mit 30 ist es vorbei, dann müsst ihr euch etwas anderes suchen. Da haben sie uns ordentlich hysterisch gemacht. Somit habe ich mir viele Standbeine aufgebaut. Mittlerweile ist es aber so, dass du es echt lange machen kannst, wenn du daran glaubst, wenn du es machen willst und mit Freude und Lust machst.
Was macht das Modeln für Sie zu einem Traumjob?
Kaiser: Es ist immer wieder etwas Neues und man fordert sich immer wieder selbst heraus. Das macht es sehr spannend, auch die vielen verschiedenen Reisen. Für mich ist auch ein großer Reiz, dass ich mein eigener Chef bin und sagen kann: Da geht es nicht, weil die Zeit meinen Kindern gehört. Ich bin mit diesem Job sehr flexibel und das macht es wirklich angenehm. Ich muss mich nicht zerreißen, sondern kann sagen: Da kann ich nicht.
Was hat sich in den letzten 23 Jahren an dem Job verändert?
Kaiser: Die ganze Branche hat sich verändert. Es sind viele Posten dazugekommen, wie Social Media. Man muss weit mehr machen als nur zu den Jobs fahren. Das fordert und macht es spannender.
Ist es durch Social Media schwieriger geworden?
Kaiser: Es ist eine neue Einkommensquelle geworden. Du kannst dich selber gut inszenieren. Was mir fehlt, ist das Persönliche. Ich hatte die Castings oder die Go-sees sehr gerne, wo du zeigst, ich bin nicht nur das Gesicht, sondern da steckt eine spannende Persönlichkeit dahinter, inklusive vieler Geschichten. Es ist ein bisschen schade, dass sich das verändert hat.
Welche positiven Entwicklungen sehen sie?
Kaiser: Die Vielseitigkeit. Es gibt für jeden einen Platz. Es gibt für Junge, für reifere Frauen, für unterschiedliche Typen viel Platz und Jobs. Ich finde es sehr positiv, dass die Mode da nicht stagniert, sondern gesagt hat, wir sind für jedermann und jede Frau. Grundsätzlich ist meine Devise aber schon, dass ich sage: Bis ins Alter ohne Filter. Das ist mein Ziel, weil ich einfach ich bleiben möchte, weil ich nicht sagen möchte: Das ist mein Social Media und dann komme ich und alle fallen in Ohnmacht. Ich möchte schauen, dass ich ich bleibe und den Filter meide.
Ist das ein wichtiges Zeichen, nachdem auf Instagram so viel geschönt wird?
Kaiser: Ich glaube, mir ist das noch bewusster, auch weil mir Natürlichkeit sehr wichtig ist. Aber ich habe eine bald elfjährige Tochter. Ich möchte ihr das vorleben. Ich sehe, wie das bei den jungen Mädels ist mit den Filtern und wie sie darunter leiden. Ich möchte ein Vorbild für das Umfeld meiner Tochter und sie selber sein. Dementsprechend ist mir der Punkt sehr wichtig. Es ist lustig, sich damit zu spielen und das auszuprobieren. Das heißt ja nicht, dass man es nicht auch machen kann und probieren kann.
Aber man darf sich da nicht zu viel verkopfen und sagen, das ist die Realität. Was ist Ihr Rezept?
Kaiser: Ich glaube, dass man mit viel Frischluft, Natur, Sport und auch der richtigen Pflege sehr weit kommt. Alles andere ändert nur das Äußere inklusive des Charakters.
Sie sind Model, Moderatorin, Unternehmerin und haben eine Familie. Wie verliert man da nicht den Überblick?
Kaiser: Oft komme ich mir vor wie eine Maschine. Das kennt, glaube ich, jede Mami, aber auch alle Daddys, die sich engagieren. Dieses Taxi-Unternehmen, Patchwork-Family. Das bringt schon sehr viel mit sich. Aber ich habe auch gute Leute, meinen Partner, die mich entlasten und Dinge, die ich hintenanstelle. Priorität Nummer eins sind meine Kiddies. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht.