In der „DSDS“-Jury versuchte Loredana ihre Gefühle ebenso zu verbergen wie in ihrer Musik. In ihrem neuen Buch „Als mein Herz brach“ jedoch beschreibt die Rapperin, wie ihr von ihrem Ex-Mann das Herz gebrochen wurde – und wie sie es wieder heilte.
Zusammen mit Rapper Mozzik wurde sie 2018 berühmt. Als „Bonnie & Clyde“ begeisterten Loredana und ihre damals große Liebe ein Millionenpublikum. Bis das Herz von „King Lori“, wie ihr 2019 erschienenes Album hieß, brach. Nach vier Jahren Beziehung, Ehe und der Geburt ihrer Tochter Hana zerbrach ihr Glück am exakt 1.461. Tag, wie Loredana in ihrem neuen Buch erzählt, in dem sie offen über die schlimmste Zeit ihres Lebens schreibt – und damit Fans und jungen Frauen Mut machen will.
Bei DSDS saß Loredana kürzlich zusammen mit Dieter Bohlen und Bushido in der Jury.
Warum war jetzt genau der richtige Zeitpunkt, Ihr Buch herauszubringen und warum wurde es eine autobiografische Erzählung und keine Autobiografie?
Loredana: Ich glaube, eine Biografie wäre mir zu langweilig – mir ging es nicht darum, dass die Leser:innen „nur“ erfahren, woher ich komme und wer ich bin, sondern ich wollte ihnen erzählen, was mir in der Vergangenheit widerfahren ist und was ich durchgemacht habe. Der Zeitpunkt war jetzt der richtige, weil es jetzt ein Happy End gab. Ich wollte kein Buch ohne Happy End schreiben und die Leute damit traurig machen.
War die Arbeit für das Buch auch nochmal ein Abschließen, ein Aufarbeiten der Geschehnisse für Sie?
Loredana: Voll! Ich hatte ja zuvor eigentlich wenig Zeit, manches zu verarbeiten. Als ich dieses Buch geschrieben habe, hat mich vieles nochmal verletzt – klar –, aber ich konnte dann auch richtig gut damit abschließen.
War es auch in gewisser Weise eine Abrechnung mit Ihrem Ex?
Loredana: Ich habe es nicht gemacht, um mich besser zu fühlen – mir ging es darum, anderen Mut zu machen, dass alles wieder bergauf gehen und gut werden kann nach einer solchen Enttäuschung.
Als Jurorin bei „Deutschland sucht den Superstar“ haben Sie immer wieder gesagt, dass Sie als Rapperin eigentlich keine Gefühle zeigen sollten – haben es dann aber doch oft getan. Darf sich das Image des Rappers verändern?
Loredana: Ich glaube, das hat nicht unbedingt etwas mit dem Image eines Rappers zu tun, sondern generell mit dem Image eines Künstlers, der Musik macht. Ich finde, Musik und Persönlichkeit sollten sich nicht zu sehr vermischen – deshalb versuche ich in meiner Musik weniger Gefühle zu zeigen, weil es um die Musik gehen soll. Bei DSDS ging es ja nicht um meine Musik und die Menschen haben mich einfach oft berührt. Aber prinzipiell zeige ich eher ungern Gefühle in der Öffentlichkeit, was nichts mit dem Image, sondern einfach damit zu tun hat, dass ich mich dabei nicht so wohlfühle.
In Ihrem Buch zeigen Sie aber Gefühle...
Loredana: Ja, das war auch eine große Herausforderungen für mich. In der Musik würde ich das niemals tun – in dem Buch hat es funktioniert, weil da auch der Raum dafür da ist. In einem Song muss alles kurz und knapp sein, die Reime müssen passen... in einem Buch kannst du den Worten freien Lauf lassen und du selbst sein. Da war es mir auch ganz wichtig, ich selbst zu sein.
Hat sich Ihre Musik in den letzten Jahren, auch durch Ihre Trennung, verändert?
Loredana: Klar, man wird irgendwie erwachsener, wobei ich teilweise immer noch so denke wie mit 18. (lacht) Aber das Leben verändert sich und somit auch die Musikrichtung. Man hat ein Kind, man will Ruhe haben... da kannst du dann nicht mehr ganz arg laute Musik machen. Aber vielleicht habe ich auch mal wieder auf etwas Lauteres Lust. (laut)
Mit Ihrem Buch wollen Sie anderen aus Krisen helfen – was hat Ihnen am meisten geholfen?
Loredana: Gegen die Angst davor, was andere Leute über einen denken, zu kämpfen.
Gibt es dennoch noch etwas, das Ihnen Angst bereitet?
Loredana: Um ehrlich zu sein: nein, gar nichts. Schon gar nicht davor, wieder so ein Tief zu erleben – weil selbst, wenn wieder so eine Enttäuschung passieren würde, wäre ich darauf vorbereitet.
Sie sind Mutter einer Sechsjährigen – was möchten Sie ihr als Frau mitgeben?
Loredana: Bei mir gibt es da keine Unterschiede – ich sage Hana selten, dass sie ein Mädchen ist, sie wird als Mensch bezeichnet – und was ich ihr als Mensch mitgeben möchte, ist vor allem der Respekt anderen Menschen gegenüber. Ich denke, das ist das Wichtigste im Leben.