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Sonne ohne Schattenseiten

01.09.2009

Wie genießt man das herrliche Sonnenwetter ohne Risiken? Dermatologen verraten, worauf Sie achten müssen.

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(c) sxc
Es ist kein Geheimnis: Die Sonne ist lebenswichtig. Wir brauchen ihr Licht, um die Immunzellen zu wappnen, um Vitamin D (wichtig für Knochen und Zähne) zu bilden – und ganz einfach, um uns wohl zu fühlen.

Riskant
Aber die Sonne hat auch ihre Schattenseiten: Ein Zuviel an solarem Genuss kann nicht nur zu Sonnenbränden, sondern auch zu vorzeitiger Hautalterung oder gar zu Tumorerkrankungen führen: Pro Jahr erkranken etwa 1.800 Österreicher an bösartigem schwarzem Hautkrebs – Tendenz steigend.
Tatsächlich reicht unserem Körper ein Sonnen-Pensum von vier Minuten pro Tag, damit alle Abläufe im Organismus reibungslos funktionieren. Aber wie lange dürfen wir uns in der Sonne aufhalten, ohne dass wir rot, faltig oder gar krank werden? „Das hängt vom jeweiligen Hauttyp ab“, erklärt der Wiener Hautarzt Markus Dawid, der die dermatologische Abteilung im Kaiser- Franz-Josef-Spital leitet. Während etwa der mediterrane Typ mit dunklem Teint und schwarzbraunem Haar eine Eigenschutzzeit von 30 bis 40 Minuten hat, muss sich der helle, keltische Typ bereits nach fünf bis zehn Minuten vor UV-Licht schützen. Die meisten Mitteleuropäer schwanken übrigens zwischen Typ zwei und drei. Für den Kauf eines Sonnenschutzmittels bedeutet das, dass man mit Lichtschutzfaktor (LSF) 30 meist richtig liegt.

Schutz-Dauer
„Der Lichtschutzfaktor auf der Packung eines Sonnenschutzmittels gibt an, um wie viel mal länger man ungeschützt in der Sonne verweilen kann, ohne davon Schaden zu nehmen“, informiert Experte Dawid. Konkretes Rechenbeispiel: Beträgt die Eigenschutzzeit 20 Minuten, kann man mit Lichtschutzfaktor 30 eine Stunde lang sonnen (20 x 30 = 60 Minuten). Danach heißt es: Die Zeit ist abgelaufen – ab in den Schatten! Denn ein erneutes Eincremen verlängert die Schutz-Zeit nicht.

„Man sollte zudem darauf achten, die Schutz-Zeit nie voll auszuschöpfen, sondern besser nur zwei Drittel davon. Nachcremen sollten Sie dennoch: Durch Schwitzen, Abrieb oder Wasser wird der UV-Schutzfilter nämlich verringert“, so der Dermatologe.

Erfreulich: Die Österreicher nehmen das Thema „Sonnenschutz“ immer ernster. Einer aktuellen Studie der Info-Plattform Kosmetik transparent zufolge, gaben sie im Vorjahr 28 Millionen Euro für Sonnenschutzmittel aus – so viel wie noch nie. Und weiters erfreulich: Die Konsumenten greifen dabei vermehrt zu Qualitätsprodukten statt zu billiger Diskontware.

Etikett
„Achten Sie beim Kauf unbedingt auf das UVA-Logo“, rät Dermatologe Dawid. Denn: „Nur dieses Qualitätsmerkmal garantiert, dass Sie nicht nur vor den UVB-Strahlen und somit vor Sonnenbrand geschützt sind, sondern auch vor UVA-Strahlen.“ Fatalerweise merkt man ein Zuviel an langwelligem UVA-Licht nämlich erst nach Jahren oder gar Jahrzehnten – in Form von frühzeitiger Faltenbildung, Pigmentstörungen oder gar Hautkrebs. Bislang war es für den Konsumenten jedoch recht schwierig zu erkennen, ob das Sonnenschutzmittel tatsächlich auch in gleichem Maße vor UVA-Strahlen wie vor UVB-Licht schützt (der Lichtschutzfaktor bezieht sich immer nur auf UVB-Licht). Seit heuer ist dies einfacher: Bei jedem Sonnenschutzmittel, welches das UVA-Zeichen trägt, kann man davon ausgehen, dass der UVA-Schutz zumindest ein Drittel des UVB-Schutzes beträgt. Vereinfacht gesagt: Jedes Mittel, das vor Sonnenbrand schützt, bewahrt Sie nun auch in gleicher Weise vor den Langzeitschäden wie Hautalterung und Krebs.

Besonderen Schutz brauchen kleine Kinder: Ihre Haut reagiert auf UV-Licht wesentlich empfindlicher als die der Erwachsenen. Grund: Die Fähigkeit, eine schützende Lichtschwiele zu bilden, muss sich erst entwickeln. Experten raten daher, Kinder im ersten Lebensjahr direktem Sonnenlicht gar nicht auszusetzen. Hut oder Tücher mit breiten Krempen sollten Gesicht und Nacken des Kindes schützen. Hautarzt Dawid: „Und verwenden Sie spezielle Sonnencremes für Kinder – sie enthalten so wenig Inhaltsstoffe wie nötig und sind dennoch so effektiv wie möglich.“

Augenschutz
Vergessen Sie außerdem nicht, auch Ihre Augen vor UV-Strahlung und somit vor Binde- oder Hornhautentzündungen zu schützen. Optiker empfehlen nur drei Farben für Brillengläser – grau, grün und braun. Denn nur diese verfälschen die Farbwahrnehmung nicht. Dunkle Gläser bieten übrigens nicht automatisch hohen Schutz. Im Gegenteil: Man kann damit zwar gut in die Sonne schauen – aber ohne entsprechenden UV-Filter dingt das kurzwellige Licht ungehindert durch und schädigt die Augen. Beim Kauf der Brille daher immer auf das CE-Zeichen (steht für europäischen Standard) achten!

Wichtige Sonnen-Regeln
Dos:
Unterwegs

Verwenden Sie auch im Auto Sonnenschutzcreme! Der Grund: Glas lässt zehn Prozent der UVB- und fast 100 Prozent der UVA-Strahlen durch – was unbemerkt die DNA in der Haut schädigt.

Hemd & Hut
Zusätzlich zu Sonnencremes schützt auch Bekleidung vor UV-Licht. Benutzen Sie die drei Hs: Hut, Hemd und Hose aus dicht gewebtem Material!

Wasserfest

Verwenden Sie im Wasser, aber auch beim Sport am besten „wasserfeste“ Sonnenprodukte, damit Sie den Schutz nicht „verschwitzen“.

Angriffs-Flächen

Cremen Sie ausgesetzte Körperstellen wie Stirn, Nasenrücken, Schultern, Ohren oder Fußrücken besonders gut ein.

Rot = Aus!
Bei ersten Hautrötungen: Sofort raus aus der Sonne!

Don'ts
Mittagssonne

Meiden Sie direkte Sonneneinstrahlung zwischen 11 und 15 Uhr. Halten Sie sich in diesem Zeitraum am besten nur im Schatten auf!

Ungleichmässig
Tragen Sie Sonnencreme weder zu dünn noch ungleichmäßig auf. Mit etwa sechs TL Creme sind Körper und Gesicht ausreichend geschützt.

Solarium
Solariumsbräune bietet nur einen geringen Schutz vor Sonnenbrand und ist daher auch zum Vorbräunen vor dem Sommerurlaub nicht geeignet.

Medikamente

Damit die Anti-Baby-Pille keine Pigmentstörungen verursacht: Die Pille im Sommer besser abends (nicht in der Früh!) einnehmen!

Von Null auf Hundert
Vom Schreibtisch an den Strand? Besser nicht! Die Haut langsam an die Sonne gewöhnen!

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