Im Rahmen des großen MADONNA Beauty Days baten wir Supermodel Franziska Knuppe und TV-Star, Model und Mentor Bruce Darnell zum Talk und Fotoshooting als Hommage an ihr Schönheitsgeheimnis: Ausstrahlung, Charisma und Verve.
Schönheit ist ihr Geschäft – und dieses beherrschen Supermodel Franziska Knuppe (49) und TV-Star, Model und Mentor Bruce Darnell (67) perfekt. Keine Frage, ihr Erfolg ist vordergründig ihrem Aussehen geschuldet – „doch ohne das gewisse Etwas und eine ganz besondere Energie kannst du dich niemals so lange im Business halten“, weiß „Supertalent“ und demnächst auch „Dancing Stars“-Juror Bruce Darnell. Zusammen mit Franziska Knuppe, Mutter einer 17-jährigen Tochter, stand er für MADONNA vor der Fotokamera. Über die Musts in der Modelwelt, Ruhestand und zweite Standbeine sprachen Franziska und Bruce im großen Interview – bevor sie das Publikum beim MADONNA Beauty Day in ihren Bann zogen …
Redaktion: Daniela Schimke
Fotos: Chris Singer
Make-up & Haare: Max Roman
Styling: Mike York/ perfectprops.at
Location: f6 - The open factory
Man könnte sagen, Ihr berufliches Leben dreht sich seit Jahrzehnten um das Thema Schönheit. Welche Rolle spielt Schönheit in Ihrem privaten Leben?
Bruce Darnell: Das ist eine komplexe Frage, denn Schönheit hat so viele verschiedene Facetten. Schönheit ist ja nicht nur das, was man von außen sieht – sie fängt tief in dir selbst an. Es ist wichtig, die Balance zu finden und sowohl das Äußere, aber auch sein Inneres zu pflegen. Erst wenn man diese Balance gefunden hat, beginnt wahre Schönheit. Und eines ist klar: Richtig schön bist du nur, wenn du dich selbst liebst. Nur das gibt dir Sicherheit und damit eine einzigartige Ausstrahlung.
Franziska, Sie wurden 1997 von Wolfgang Joop in einem Café entdeckt. Wie schön haben Sie sich damals selbst gefühlt? War Ihnen klar, dass Sie das Zeug zum Topmodel haben?
Franziska Knuppe: Nein, ich war schon sehr überrascht – und fing ja, mit 22 Jahren, auch erst recht spät an. Ich wusste, dass ich blond und sehr groß bin, aber das Gefühl, dass ich etwas ausstrahle, das im Modelbereich wirken könnte, hatte ich damals nicht. Aber durch die Arbeit, die ich dann gemacht habe, bin ich draufgekommen, dass ich sehr wandelbar bin und dass einem das in diesem Beruf sehr zugute kommt.
Wie schön finden Sie sich heute?
Knuppe: Sagen wir einmal so: Wir kennen das alle – wenn ich morgens aufstehe und in den Spiegel schaue, ist es nicht immer so prickelnd. (lacht) Aber man hat über die Jahre gelernt, was man machen kann – wie man mit der richtigen Pflege und gutem Make-up und Hairstyling sehr viel bewirken kann.
Kaum jemand hat mehr Erfahrung im Modelbusiness als Sie. Ist dieser Beruf etwas, das Sie heute jungen Menschen noch empfehlen würden?
Darnell: Ich bin seit über 40 Jahren in der Modelbranche und habe die ganze Welt bereist. Wenn ein junger Mensch als Model arbeiten möchte, muss er verstehen, dass es nicht mehr darum geht, nur schön zu sein. Es geht um Persönlichkeit und Charakter! Heute ist die Mode- und Modelbranche mehr ein Business denn je. Und du musst in dieses Business viel investieren, um etwas zurückzubekommen. Wenn du diese Einstellung hast, ist das wunderbar. Wenn du sie nicht hast, vergiss es sofort wieder! Du musst dieses Business lieben und leben – du musst alles über die Trends, die Designer, die Models wissen, deine Hausaufgaben machen – kaufe jede Modezeitschrift, informiere dich, lerne, lerne, lerne …
Redaktion: Daniela Schimke
Fotos: Chris Singer
Make-up & Haare: Max Roman
Styling: Mike York/ perfectprops.at
Location: f6 - The open factory
Social Media gehört heute ebenfalls zum Business dazu. Wie haben Sie die Entwicklung der digitalen Welt und die Auswirkung auf Ihren Job erlebt?
Knuppe: Instagram gehört inzwischen auf jeden Fall zu meinem Beruf dazu. Aber ich bin relativ faul, was das betrifft. Ich bin aber auch kein Influencer, das ist nicht mein Beruf. Ich bin Model und deshalb zeige ich, was ich beruflich mache, aber Privates kaum – meine Tochter kommt auf Social Media überhaupt nicht vor, mein Mann nur zu besonderen Anlässen wie am Hochzeitstag. Mir ist mein Privatleben wirklich sehr wichtig.
Bruce, Sie mussten oft Mädchen sagen, dass Sie nicht das Zeug für das Modelbusiness haben. Fiel Ihnen das schwer?
Darnell: Klar ist das hart, aber es kommt immer darauf an, wie man es macht. Außerdem sage ich immer: Es gibt ja viele Wege, als Model zu arbeiten. Es gibt Fuß- und Hand-Models und viele andere Möglichkeiten. Wenn man es wirklich möchte, gibt es immer einen Weg. Meine Karriere war auch nicht immer einfach. Ich habe mir jahrelang anhören müssen: Du bist zu dunkel, du bist zu groß, du bist zu schlank … aber ich habe einen Weg gefunden, das Business zu verstehen und habe es letztlich mit Disziplin geschafft.
Sie sehen mit 67 Jahren unfassbar gut aus – was tun Sie für Ihre äußere Schönheit?
Darnell: Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit. Ich brauche einen Platz, an dem ich mich zurückziehen und mich pflegen kann. Deswegen gehe ich einmal im Jahr zur Kur in der Mayrlife-Klinik in Altaussee. Das ist für meinen Körper und die Seele sehr heilsam. Ich habe viele Routinen, um meine Haut zu pflegen, Sport zu machen, mich gut zu ernähren, zu meditieren und Yoga zu machen. Natürlich habe ich auch Glück, gute Gene zu haben – aber es steckt auch viel Pflege und Disziplin dahinter.
Franziska, Sie feiern im Dezember Ihren ebenso unfassbaren 50. Geburtstag. Ihr Beauty-Geheimnis?
Knuppe: Mein Motto lautet: Weniger ist mehr! Natürlich benutze ich regelmäßig Masken. Das Wichtigste aber ist, sich immer und ordentlich abzuschminken. Ich benutze dafür ganz normale Seife. Danach wird gepflegt. Und: Privat laufe ich eigentlich immer ohne Make-up herum, um meiner Haut eine Pause zu gönnen. Dann kommt nur guter Sonnenschutz drauf. Das war’s schon.
Redaktion: Daniela Schimke
Fotos: Chris Singer
Make-up & Haare: Max Roman
Styling: Mike York/ perfectprops.at
Location: f6 - The open factory
Bruce, Sie sind beruflich noch sehr aktiv, arbeiten nun auch als Interior-Designer, drehen für TV-Shows. Denken Sie manchmal an den Ruhestand?
Darnell: Ruhestand kann mich am Arsch lecken! Man muss immer bereit sein, neue Wege zu gehen. Zum Beispiel mein Interior-Business. Zehn Jahre lang wollte ich das machen, aber ich dachte: „Ich kann das nicht. Wie soll das gehen?“ Bis ich irgendwann diese Ängste über Bord geworfen und einfach vor zwei Jahren die Firma gegründet habe. Ich kann nur jedem den Tipp geben: Denkt nicht so viel nach, macht es einfach! Wenn du hinfällst, steh auf und mach weiter. Ich war stolz, als mich die Firma Ruf vor zwei Jahren zu ihrem Gesicht gemacht hat – das macht so viel Spaß und macht mich auch happy.
Franziska, haben Sie manchmal das Bedürfnis, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen?
Knuppe: Eigentlich nicht, denn ich kann mich trotz aller Jobs immer sehr gut in mein Privatleben zurückziehen. Ich habe auch wunderbar den nötigen Abstand, den man manchmal zu dieser Welt braucht, gefunden. Ich führe quasi zwei verschiedene Leben: Auf der einen Seite der rote Teppich, Glamour und Roben. Auf der anderen Seite bin ich die Hausmutti, die ihr Kind tagtäglich hin und her fährt.
Inzwischen gibt es ja auch viele 70-, 80-jährige Models. Möchten Sie den Job auch so lange machen?
Knuppe: Solange es läuft, warum nicht? Ich wachse ja mit der Branche und die Branche wächst mit mir. Ich mache jetzt große Beautykampagnen, die ich mit 20 nicht machen hätte können, weil es eben um die reife Haut geht. Das ist das Tolle daran: Das Modelbusiness ist ein bisschen ehrlicher geworden, was das Alter betrifft. Ich hoffe, dieser Trend setzt sich fort.
Das ganze Interview finden Sie in der MADONNA Ausgabe vom 7. September, 2024