Acht Tage vor Beginn der Viennale (22.10. bis 4.11.) hat Festival-Direktor Hans Hurch das Programm der 47. Auflage vorgestellt.
"Die Viennale hat ein sehr rundes Programm mit vielen Ecken und Kanten", variierte Festival-Direktor Hans Hurch ein Zitat Karl Valentins und zeigte sich stolz, dass man "mehr denn je" Filme nach Wien gebracht habe, die zum ersten Mal überhaupt oder zum ersten Mal außerhalb ihres Herstellungslandes gezeigt werden. Gleichzeitig durfte Hurch eine zweifache Verdoppelung des Wiener Filmpreises ankündigen.
Filmpreis verdoppelt
Mit Hilfe der Stadt Wien und mehrerer
Sponsoren sei es gelungen, den Wiener
Filmpreis künftig in den zwei Kategorien "Bester Spielfilm" und "Bester
Dokumentarfilm" im Wert von je 14.000 Euro vergeben zu können. Bisher gab es
die Jury-Auszeichnung nur für einen Film im Wert von 7.000 Euro. Heuer
befinden sich u.a. der Konzertchef der Salzburger Festspiele, Markus
Hinterhäuser, und der Kärntner Autor Josef Winkler in der Jury. Der Preis
geht traditionell an österreichische Filme, die im Laufe des vergangenen
Jahres entstanden sind.
Cineastisches Publikum
"Der österreichische Film hat heuer einen
besonderen Stellenwert", betonte Hurch. Und auch wenn der Eröffnungsfilm "La
Pivellina" von Tizza Covi und Rainer Frimmel "vielleicht ein
gewisses Risiko" darstelle, stehe der Film doch stellvertretend "für die
Haltung und den Charakter der Viennale".
Diesen Charakter hob auch Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) - mit der neuen weinroten Viennale-Tasche unterwegs - hervor: "Auch mit Qualität kann man Erfolg haben." Wien brauche ein Filmfestival, "an dem sich ein cineastisches Publikum messen und orientieren kann", so Mailath-Pokorny.
"The Unquiet American"
Seit einer Woche kann sich das
Publikum bereits im Filmmuseum
messen, wo die von Jonathan Rosenbaum kuratierte Viennale-Retrospektive "The
Unquiet American" über die transgressive US-Komödie "äußerst
erfolgreich" läuft, wie der Direktor des Hauses, Alexander Horwath, im
Anschluss erzählte. "Die Stimmung war bisher ganz enorm, es gab häufig
Szenenapplaus."
Die Retrospektive setzt sich für Horwath mit "einem Land im Zustand seines Weltmacht-Gewordenseins" auseinander. Tickets für die Retro sind auch über die Viennale erhältlich. Der Festival-Vorverkauf startet am Samstag.