Beziehungen sind individuell und folgen keinen Universalregeln. Und doch haben die meisten erfüllten Partnerschaften gewisse Gemeinsamkeiten. Die besten Tipps fürs Glück zu zweit.
Die große Liebe, die anhält, "bis dass der Tod uns scheidet" - etwas, wonach sich viele Menschen von ganzem Herzen sehnen. Langzeitpartnerschaften bergen allerdings zahlreiche Herausforderungen. Wie schaffen es manche Menschen nun, ein Leben lang zusammenzubleiben, während sich andere von einer Beziehung in die nächste flüchten und immer wieder enttäuscht werden? Welche Aspekte sind für das Zusammenleben wichtig? Was beflügelt die Liebe? Fragen über Fragen.
Antworten darauf gibt Bestsellerautor, Philosoph und Psychotherapeut Prof. Dr. Michael Lehofer in seinem Buch "40 verrückte Wahrheiten über Frauen und Männer die Sie unbedingt kennen sollten, wenn Sie mit Ihrem Partner glücklich werden wollen". Auf einfühlsame Weise veranschaulicht der Wissenschaftler darin Thesen aus Neurobiologie, Soziologie, Psychotherapie und anderen Fachrichtungen, die zu einem glücklichen Miteinander beitragen können. Lehofer regt zum Reflektieren an und vermittelt wesentliche Tipps und zugleich Soft Skills für ein reibungslose(re)s Miteinander - Extraportion Humor inklusive.
1 Bewundern Sie einander. Männer wollen von ihren Frauen bewundert und Frauen von ihren Männern gesehen werden. Sowohl Bewunderung als auch Aufmerksamkeit stärken die gegenseitige Verbundenheit.
2 Seien Sie achtsam. Denn paradoxerweise sind Affären oft stabiler als Beziehungen. Der Grund: In fixen Beziehungen merken sich Frauen die Fehler ihrer Partner eher als in Affären. Hat der Partner eine gewisse Grenze überschritten, gibt es meist kein Zurück mehr.
3 Spielen Sie mit Ihren Reizen. Denn letztlich lebt die Erotik zwischen Mann und Frau davon, wie Sie Ihre jeweilige Rolle inszenieren - natürlich mit Maß, Ziel und Authentizität. Genießen Sie das Rollenspiel der Geschlechter.
4 Seien Sie selbstreflexiv. Probleme mit dem Partner spiegeln immer auch die eigene Gefühlswelt wider. Werden Sie sich Ihrer Eigenanteile an Ihrer Beziehung bewusst, lernen Sie, damit umzugehen und diese nicht Ihrem Partner überzustülpen.
5 Vermissen Sie einander. Geben Sie einander die Chance dazu. Denn die Sehnsucht nach dem Partner stärkt nicht nur das emotionale, sondern auch das körperliche Verlangen nach Nähe.
6 Arbeiten Sie an Ihrer Beziehung. Sich zu trennen, nur weil es einmal schwieriger wird, ist nicht immer die Lösung. Eine Partnerschaft ist kein Wellness-Wochenende, sondern eine Lebenserfahrung, in der wir Geborgenheit und Entwicklung erfahren.
7 Lieben Sie sich selbst, bleiben Sie sich treu. Denn nur dann kann auch echte, wertvolle und authentische Liebe Ihrem Partner gegenüber entstehen.
8 Bleiben Sie eigenständig. Es ist wichtig, sich auch ein Leben ohne den Partner vorstellen zu können. Andernfalls entstehen ganz leicht Bedürftigkeit und/oder Abhängigkeit -keine guten Fundamente für die Liebe.
9 Begegnen Sie einander. Geben Sie sich dem anderen hin -sowohl emotional als auch sexuell. Leben Sie Ihre Sexualität, denn dann wird auch die Begegnung mit Ihrem Partner stimmig sein.
10 Nehmen Sie Rücksicht. Lassen Sie sich nicht auf unangenehme Weise gehen, sondern leben Sie partnerschaftlich und rücksichtsvoll.
11 Verstehen Sie auch die Unterschiede. Frauen und Männer sprechen eine unterschiedliche psychoemotionale Sprache. Setzen Sie daher auf klare Kommunikation, um nicht aneinander vorbeizureden.
12 Wachsen Sie miteinander. Denn Kreativität und Wachstum sind die Grundlagen einer gemeinsamen Beziehung. Dazu gehören auch Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten Herausforderungen, die es gemeinsam zu meistern gilt.
13 Öffnen Sie Ihr Herz. Ganz gleich ob Sie Single oder in festen Händen sind -Ihren Herzensraum für andere Menschen zu öffnen, ist das beste Mittel gegen Einsamkeit.
14 Seien Sie Ihres eigenen Glückes Schmied. Sowohl als Single als auch in einer Partnerschaft ist man sich selbst stets das wichtigste Gegenüber. Übernehmen Sie Verantwortung für Ihr Glück bzw. Unglück. Sie selbst haben es -zumindest großteils -in der Hand.
15 Konfrontieren Sie einander. Sich dem Gespräch zu entziehen, einander vielleicht sogar lieblos zu begegnen, keinen Sex mehr zu haben - all das sind Verweigerungen von Verbundenheit.
16 Übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Gefühle. Eifersucht zum Beispiel hat meist nichts mit Ihrem Partner, sondern mit Ihrer eigenen psychischen Disposition zu tun. Reflektieren Sie, arbeiten Sie an sich.
17 Schauen Sie hinter die Kulissen. Eine Affäre etwa befriedigt in Wahrheit die in der festen Beziehung unbefriedigten Bedürfnisse und ermöglicht es so, beim Partner zu bleiben. Blicken Sie tiefer.
18 Akzeptieren Sie Verschiedenheit. Denn die übergroße Bedürftigkeit, vom anderen verstanden zu werden, führt häufig zu einem manipulativen Kommunikationsstil. Der sprachliche Diskurs ist ein Geben und Nehmen - beide sind Zuhörer.
19 Lassen Sie einander Freiheiten. Achten Sie darauf, sich auch innerhalb einer Ehe noch innerlich frei zu fühlen. Nur dann benötigen Sie weiterhin die Verbundenheit der Liebe.
20 Kommunizieren Sie miteinander. Vor allem dann, wenn es um Sexualität geht.
21 Machen Sie aus Streitigkeiten Konflikte. Streitigkeiten sind der inadäquate Versuch, den Partner so hinzubiegen, dass man ihn wieder mögen kann. Konfliktgespräche hingegen bergen Lösungen und ebnen den ehrlichen Weg zueinander.
22 Vergeben Sie einander. Nachtragend zu sein, ist immer auch belastend für Sie selbst. Vergeben ist auch ein Akt der Selbstliebe.
23 Bleiben Sie wertschätzend. Kurz gesagt: Werte Herren, räumen Sie Ihre Socken nach mehrmaliger Aufforderung selbst in die Wäsche. Werte Damen, bleiben Sie sich trotz Diskrepanzen (und eventuell nach wie vor herumliegender Socken) weiterhin wertschätzend.
24 Kontrollieren Sie Ihre Emotionen. Einander komplett filterlos zu begegnen, kann äußerst destruktiv sein. Setzen Sie lieber auf respektvolle Kommunikation, um miteinander zu wachsen.
25 Seien Sie sich der Macht der Sexualität bewusst. Denn diese verbindet immer physische und mentale Erfahrungen, bindet uns stärker aneinander und eröffnet neue Perspektiven auf den Partner - ganz gleich ob auf positive oder negative Weise.
26 Akzeptieren Sie Grenzen. Respekt gegenüber einem anderen Menschen bedeutet auch, dessen Gren zen wahrzunehmen und einzuhalten.
27 Arbeiten Sie an Ihrem Selbstwert. Denn Menschen, deren Selbstvertrauen angeschlagen ist, laufen eher Gefahr, in narzisstischen bzw. emotional ungesunden Beziehungen zu landen.
28 Versöhnen Sie sich richtig. Geben Sie einander Zeit dabei, denn wer sich vorschnell versöhnt, programmiert damit bereits die nächste Kränkung. Versöhnung ist immer ein kommunikativer Prozess.
29 Nehmen Sie sich Zeit füreinander. Denn eine gelingende Beziehung basiert immer auf Arbeit und auf Mühe - auf Seiten beider Partner.
30 Bilden Sie ein Team. Äußere Stressoren können dazu führen, dass Beziehungen zerbrechen. Hegen und pflegen Sie, was Ihnen wertvoll ist -gerade in turbulenten Zeiten, wenn es am meisten gebraucht wird.
31 Haben Sie Mitgefühl. Denn wer aus Mitgefühl -dem Partner und sich selbst gegenüber - agiert, der hat eine Handlungssicherheit, die mit hoher Wahrscheinlichkeit in Richtung Glück führt.
32 Kämpfen Sie für das, was Sie sich wünschen. Sollte dies eine Langzeitbeziehung sein, bedeutet es auch, Kompromisse einzugehen und Möglichkeiten, die sich eventuell ergeben, auszuschlagen.
33 Lernen Sie, sich selbst zu verstehen. Die eigentliche Arbeit an einer Beziehung besteht mitunter darin, zu lernen, sich selbst und die eigenen verletzten Persönlichkeitsanteile zu verstehen.
34 Lassen Sie locker. Für viele Menschen bedeutet Kontrolle Sicherheit. Ein liebevolles Leben zu führen, impliziert allerdings, sich auch darauf einzulassen -etwas, das viel Mut und Reife erfordert.
35 Bleiben Sie Sie selbst. Denn wer sich immer an seinen Partner anpasst, wird für diesen auf lange Sicht uninteressant und belügt sich obendrein selbst.
36 Achten Sie einander. Gestehen Sie Ihrem Partner (in spe) ein, Grenzen zu setzen, ein "Ja" oder eben auch ein "Nein" ehrlich zu äußern. Achten Sie einander, achten Sie die Grenzen Ihres Gegenübers -auch wenn es bedeutet, die eigenen Bedürfnisse hintanzustellen.
37 Deuten Sie Untreue als das, was sie ist. In den meisten Fällen ist sie ein Nebenprodukt der Untreue zu sich selbst. Umgekehrt ist Treue immer Verantwortung für sich und den anderen. Ein Seitensprung deutet auf eine schwere Beziehungskrise hin, muss allerdings nicht immer Ende, sondern kann auch Chance sein.
38 Pflegen Sie den Dialog. Denn echte Kommunikation -verbal und nonverbal -ist auch die Pflege des Miteinanders, des Gemeinsamen in einer Beziehung und gleichzeitig die Lösung für die meisten Konflikte.
39 Entscheiden Sie sich füreinander. Ein "Ja" ist nur dann eines, wenn sich kein "Nein" hineinmischt, auch "Jein" bedeutet "Nein". Paare, die sich füreinander entscheiden, geraten seltener in Lebenssituationen, die zu einer Scheidung führen.
40 Seien Sie dankbar - jeden Tag aufs Neue. Liebe ist die Empfindung von Verbundenheit und insofern die nächstmögliche spirituelle Erfahrung, die wir Menschen machen können. Nun führen viele von uns keine Partnerschaft - manche freiwillig, die anderen unfreiwillig. Und dennoch erfahren all diese Menschen jede Menge Liebe in ihrem Leben. Seien Sie dankbar für all jene Personen, die Sie das Lieben lehren, die Ihnen Geborgenheit schenken und Ihnen durch ihre Liebe immer auch den Weg zu sich selbst ebnen. Denn auf der Reise zur aufrichtigen und authentischen Liebe für jemand anderen braucht es zunächst vor allem folgende Dinge: die Liebe sich selbst gegenüber, das Verständnis für die eigenen Kränkungen und Verletzungen und den Mut, sich genau damit auf ehrliche, mutige und reife Weise auseinanderzusetzen.