Beziehungskrise

Experten-Tipps: So streiten Sie ''richtig''

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Was sich liebt, das neckt sich. Wie Sie laut Experten konstruktive Streitgespräche mit Ihrem Herzensmenschen führen.

Konflikte gehören selbst in den glücklichsten Beziehungen dazu. Doch Krisen gemeinsam zu bewältigen, kann die Liebe sogar stärken. Statt Zoff stets aus dem Weg gehen zu wollen oder unkonstruktiv die Fetzen fliegen zu lassen, lohnt es sich, richtiges Streiten zu lernen. Paartherapeut und Parship-Studienbegleiter Eric Hegmann hat 5 wertvolle Tipps für bessere Streitgespräche.

Tipp 1: Auf Augenhöhe: Agree to disagree

Während die eine Hälfte der Männer und Frauen in Beziehungen (48 Prozent) Streitigkeiten ausweicht, geht es bei den anderen (47 Prozent) oft hitzig zur Sache. Das ergibt eine aktuelle, bevölkerungsrepräsentative Studie mit mehr als 1.000 Teilnehmenden im Auftrag der Dating-App Parship. Aber manchmal lohnt sich ein Streit tatsächlich nicht. Denn es gibt Beziehungsfragen, die einfach nicht gelöst werden können. Die Ansichten beider Seiten stehen in einer Beziehung auf dem gleichen Level, auch wenn es manchmal schwerfällt, eine konträre Meinung zu akzeptieren.

„Wenn ein Konflikt zum Streit eskaliert, dann geschieht das meist, weil die Partner:innen sich mit Argumenten gegenseitig überzeugen wollen”, erklärt Eric Hegmann, Paartherapeut und Parship-Studienbegleiter. „Da lohnt sich immer der Blick auf die emotionale Ebene des Konfliktes, denn Emotionen stehen für Bedürfnisse und die sind gleichberechtigt. Dieser Blickwinkel kann viele Streitgespräche deeskalieren.”

Tipp 2: Tauschgeschäfte statt Kompromisse

Streit ist ganz normal – knapp zwei Drittel aller Pärchen in Deutschland (63 Prozent) kriegt sich mindestens einmal im Monat in die Haare, so eine weitere Parship-Studie. Nach einem Konflikt gilt: In einer gesunden Beziehung sind Tauschgeschäfte statt Kompromisse ein echter Game-Changer.

Eric Hegmann weiß: „Kompromisse sind wichtig, aber sie werden oft missverstanden. Der Satz ‚eine Beziehung besteht aus Kompromissen‘, stammt aus den Zeiten, als eine geschlossene Ehe nicht aufgelöst werden konnte und somit nur Kompromisse blieben. Heute wissen wir, dass immerzu Kompromisse eingehen zu müssen, dauerhaft unglücklich macht. Stattdessen können Tauschgeschäfte verhandelt werden, bei denen die Partner:innen abwechselnd bekommen, was sie möchten. Das sorgt für eine positive und optimistische Grundhaltung in der Beziehung.”

Tipp 3: Empathisch statt explosiv

Die Art, wie man streitet, kann einen großen Unterschied machen. Durch verbale Angriffe und Vorwürfe wird das Gegenüber höchstwahrscheinlich sofort in die Verteidigungshaltung gehen. Das ist kein Weg, um eine konstruktive Diskussion zu starten. Respectfully yours: Sachlich und einfühlsam kommuniziert man auf Augenhöhe. So wundert es nicht, dass dem Großteil der von Parship Befragten in der Beziehung ein Umgang auf Augenhöhe sehr wichtig ist – ganze 96 Prozent sind dieser Meinung.

„Wenn wir mit einer Stressreaktion einsteigen, beispielsweise einem Angriff oder Vorwürfen, wird das Gegenüber mit einer Stressreaktion reagieren”, erläutert Eric Hegmann. “Das führt zu einer Dynamik, die keinen Konflikt löst, sondern zwei verletzte Partner:innen zurücklässt, die in den nächsten Streit noch vorbelasteter und gestresster gehen werden. Umso wichtiger ist es,jedes Beziehungsgespräch empathisch und verständnisvoll zu beginnen.”

Tipp 4: Ich-Botschaften machen den Unterschied

Statt mit „Du machst immer...“ in den Ring zu steigen, sollten Liebende die „Ich fühle mich so, wenn...“-Karte ausspielen. Das sind die berühmten „Ich-Botschaften“. Damit drücken wir unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse aus, ohne den Partner oder die Partnerin anzugreifen. Dies hat gleich zwei Effekte: Es fördert das Verständnis zwischen zwei Menschen und öffnet die Tür für eine emotionale Verbindung.

Eric Hegmann bringt es auf den Punkt: „Ein grundlegender Irrtum ist, dass sich ein Beziehungskonflikt auf der Sachebene lösen lässt. Das Gegenteil ist der Fall: Der Anlass mag zunächst sachlich wirken, aber es geht immer darum, was der Konflikt emotional auslöst. Ich-Botschaften eignen sich ideal, um über die eigenen Bedürfnisse und Emotionen zu sprechen.”

Tipp 5: Das Comeback nach dem Beziehungsknall

Nach einem heftigen Streit ist es verlockend, nachtragend zu sein. Doch hier kommt der Deal-Breaker: Wer den ersten Schritt zur Versöhnung macht, zeigt keine Schwäche, sondern echten Mut. Manchmal dauert es ein bisschen, bis die Herzenstemperatur wieder im grünen Bereich ist – aber es lohnt sich. Gemeinsames Lösen von Problemen ist für 94 Prozent der befragten Männer und Frauen der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung.

Eric Hegmanns Love-Hack: „Nicht nur das Lösen von Konflikten ist wichtig, sondern auch das Reparieren der einander zugefügten Verletzungen. Paare, die Versöhnungsrituale entwickeln, intensivieren die Verbindung zueinander und schauen optimistischer in die gemeinsame Zukunft.”

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