Für das Leben allein

Glücklich Single: Die Vorteile des Single-Lifes

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Sommer, Sonne, Single? Na und! Vom Glück, alleine zu sein – wie wir die Zeit mit uns selbst optimal gestalten und in vollen Zügen genießen können. Ein Hoch auf die Eigenständigkeit! 

Die Welt bereisen, durch die Berge wandern, gemütlich durch die Stadt bummeln, frische Sommerblumen kaufen, ein schönes Abendessen kochen, einen verregneten Sommernachmittag zu Hause auf der Couch genießen – klingt nach einem himmlischen, tiefenentspannten Sommer! Und das Beste daran: Um all diese wunderbaren Dinge so richtig zu genießen, brauchen Sie mit Sicherheit keinen Partner an Ihrer Seite – ja, Sie lesen richtig! Denn fast alles, was wir zu zweit machen, können wir auch alleine tun – und zwar in bester Gesellschaft mit niemand Geringerem als uns selbst.

Aber warum fühlt es sich dann oft komisch an, alleine auf Urlaub zu fahren bzw. alleine durchs Leben zu gehen? Warum müssen wir uns rechtfertigen oder werden voller Mitleid angesehen, wenn wir erzählen, dass wir am Wochenende alleine ins Kino gehen? Leben wir denn etwa nur für andere? Wer gibt überhaupt vor, wie wir zu leben haben? Und sind unsere Erlebnisse wirklich wertvoller, wenn wir sie mit anderen teilen?

Alleine – aber nicht einsam

Eines gleich zu Beginn: Alleine zu sein, bedeutet keineswegs, einsam oder unglücklich zu sein. Sie fragen sich, warum es sich dennoch seltsam, anders, ungewöhnlich, manchmal vielleicht sogar gesellschaftlich verpönt anfühlt, den Alltag alleine, so ganz ohne Mann, Frau oder Kinder zu bestreiten? „Von klein auf lernen insbesondere Frauen, dass sie allein unvollständig sind. Auch wenn die Realität heute anders aussieht und die Lebensentwürfe der Menschen vielfältiger geworden sind, steckt das genetische Erbe dieses Gedankenguts tief in uns drin. Es hat sich eingeprägt“, erklärt Autorin Maria Luise Ritter in ihrem Buch "Vom Glück, allein zu sein".

Hinzu kommt, dass wir mit dem Wort Alleinsein oft Einsamkeit und ungewolltes Alleinsein, also Menschen, die ausgestoßen, nicht populär sind oder keinen Anschluss gefunden haben, assoziieren. Viele soziale Kontakte zu haben, gilt in unserer sehr extrovertierten Gesellschaft hingegen als Zeichen für Beliebtheit – und damit auch Status. „Abgesehen davon tendiert unsere ­Gesellschaft eher dazu, Paare zu überhöhen und Singles mitleidsvoll zu ­betrachten.“

Die Schauspielerin der Herzen - Jennifer Aniston - lebt bereits seit dem Jahr 2018 glücklich alleine.

Die Schauspielerin der Herzen - Jennifer Aniston - lebt bereits seit dem Jahr 2018 glücklich alleine.

© Getty Images
× Die Schauspielerin der Herzen - Jennifer Aniston - lebt bereits seit dem Jahr 2018 glücklich alleine.

Selbst ist die Frau

Schon klar, die Liebe ist wunderschön. Und der Mensch ist grundsätzlich ein soziales Wesen und braucht Kontakt zu anderen. Es ist völlig normal und gesund, sich nach menschlichen Bindungen zu sehnen. Nähe, Bindung und Körperkontakt machen süchtig, wir schütten Kuschel- und Bindungshormone aus, die uns glücklich machen und zur Entspannung verhelfen.

Um gesunde Beziehungen auf Augenhöhe eingehen zu können und nicht davon abhängig zu sein, dauerhaft und permanent geliebt und bewundert zu werden, ist es allerdings sehr wichtig, auch (!) alleine zurechtzukommen, sich selbst Liebe und Anerkennung schenken zu können. Die Fähigkeit, den eigenen Wert nicht von anderen Menschen abhängig zu machen, ist die Grundlage ehrlicher und authentischer sozialer Verbindungen, in denen wir ganz wir selbst sein und anderen Liebe und Zuneigung geben können. Schließlich geht man in sozialen Kontexten immer Kompromisse ein – manchmal bewusst und in vielen Fällen auch unbewusst.

Auch „Sex and the City“-Star Kristin Davis ist seit vielen Jahren glücklicher Single aus Überzeugung. 

Auch „Sex and the City“-Star Kristin Davis ist seit vielen Jahren glücklicher Single aus Überzeugung. 

© Getty Images
× Auch „Sex and the City“-Star Kristin Davis ist seit vielen Jahren glücklicher Single aus Überzeugung. 

Selbstfürsorge

So wichtig die Fähigkeit, allein zu sein, auch ist, wenn sich die Einsamkeit doch einmal einschleicht – was übrigens durchaus und gar nicht so selten auch innerhalb von Beziehungen vorkommen kann –, hat Selbstfürsorge oberste Priorität. Es ist wichtig, es sich selbst schön machen zu können, sich selbst aufmuntern und bei guter Laune halten zu können. Wie das klappt? Zunächst ist es wesentlich, dem Gefühl der Einsamkeit auf den Grund zu gehen. Denn in vielen Fällen stecken andere Dinge dahinter: z.B. Hunger, zu wenig Schlaf, zu wenig sportlicher Ausgleich, zu viel Stress in der Arbeit oder vielleicht Unordnung in den eigenen vier Wänden, die letzlich aufs Gemüt geht.

Charlize Theron ist glückliche Mutter zweier Adoptivkinder und sehnt sich laut eigenen Angaben nicht nach mehr. 

Charlize Theron ist glückliche Mutter zweier Adoptivkinder und sehnt sich laut eigenen Angaben nicht nach mehr. 

© Getty Images
× Charlize Theron ist glückliche Mutter zweier Adoptivkinder und sehnt sich laut eigenen Angaben nicht nach mehr. 

Strategien gegen Einsamkeit

Lässt sich die Quelle der Einsamkeit nicht so einfach eruieren, braucht es konkretere Strategien: einen schönen Abend auf der Couch mit der Lieblingsserie, einen Spaziergang durch den Wald, regelmäßige Auszeiten im Trubel des Alltags, eine Schwimmrunde im Freibad, einen Sportkurs im Fitness-Studio, die Vorfreude auf eine gebuchte Reise ans Meer, ein bunter Blumenstrauß auf dem Küchentisch etc. – die Möglichkeiten, das Leben alleine so richtig schön zu gestalten, sind unendlich.

Gönnen Sie sich etwas, seien Sie gut zu sich selbst und finden Sie für sich ganz alleine heraus, was Ihnen guttut und was Ihnen in Momenten der Einsamkeit hilft. Einsamkeit aushalten zu lernen und sie anzunehmen und fast schon wie einen Freund zu betrachten, macht uns übrigens stärker, lässt uns persönlich wachsen und uns weiterentwickeln. Abgesehen davon: So wirklich alleine (und einsam) sind wir gar nicht, denn vielen anderen Menschen auf der Welt geht es ähnlich.

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