Überraschend

Laut Metastudie: Romantik & Beziehungen sind eher Männersache

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Männer und Romantik – passt das zusammen? Eine neue Studie der Humboldt-Universität Berlin sorgt für Aufsehen, denn sie zeigt, dass Beziehungen für Männer viel bedeutender sind als für Frauen. Warum das so ist und was diese Studie über die Männer der Gegenwart aussagt, erfahren Sie hier. 

Ja, Sie haben richtig gehört: Das gesellschaftlich geprägte Bild, dass Frauen mehr an Liebe und Zweisamkeit hängen als Männer, wird hier auf den Kopf gestellt. 

Tschüss Rollenklischees!

Die Forschenden der Humboldt-Universität nahmen mehr als 50 Studien zu heterosexuellen Beziehungen in westlichen Industriestaaten unter die Lupe. Dabei untersuchten sie nicht nur, wie Männer und Frauen Partnerschaften erleben, sondern auch, wie sich diese Unterschiede über verschiedene Phasen einer Beziehung hinweg auswirken – von der ersten Verliebtheit über den Alltag bis hin zu Trennungen und deren Verarbeitung.

Das Fazit: Männer verlieben sich schneller, gestehen ihre Liebe eher und suchen intensiver nach einer festen Beziehung. Und es bleibt nicht nur bei emotionalen Effekten: Männer, die in einer stabilen Partnerschaft leben, zeigen weniger depressive Symptome, haben niedrigere Entzündungswerte und leben sogar länger. Eine dänische Studie von 2022 untermauert dies mit einem verblüffenden Detail: Männer, die häufige Trennungen oder lange Single-Phasen erleben, haben ein erhöhtes Risiko für körperliche Beschwerden wie Entzündungsprozesse – ein Zusammenhang, der bei Frauen nicht in der gleichen Form nachgewiesen wurde. 

Studie beweist: Männer brauchen Liebesbeziehung mehr als Frauen

Einer der Hauptgründe, warum Männer stärker von Beziehungen profitieren, liegt in der Art und Weise, wie sie emotionale Unterstützung erhalten. Frauen haben oft ein engmaschiges soziales Netzwerk, in dem sie über Gefühle und Probleme sprechen können. Männer hingegen suchen diese emotionale Verbindung häufig primär in der Partnerschaft.

Laut Studienleiterin Iris Wahring erklärt das auch, warum Männer oft stärker an einer Beziehung hängen: „Männer sind mehr auf die Partnerschaft angewiesen, um emotionale Unterstützung zu bekommen. Ihre sozialen Netzwerke bieten diese Art von Unterstützung häufig nicht in gleichem Maße wie bei Frauen.“

Das hat auch Auswirkungen auf Trennungen: Frauen sind es, die im Durchschnitt häufiger die Beziehung beenden. Sie haben oft stärkere Ressourcen, um eine Trennung emotional zu verarbeiten, während Männer diese Unterstützung erst wieder aufbauen müssen. 

Liebe macht glücklich – besonders Männer 

Warum spielt eine Partnerschaft für Männer eine so zentrale Rolle? Neben der emotionalen Unterstützung hat eine Beziehung auch positive Effekte auf die körperliche Gesundheit. Männer in stabilen Partnerschaften leiden weniger unter Stress, haben bessere Herz-Kreislauf-Werte und neigen weniger zu riskantem Verhalten wie exzessivem Alkohol- oder Tabakkonsum. 

Was können wir aus diesen Erkenntnissen mitnehmen? Zunächst einmal, dass Romantik keine reine Frauendomäne ist. Männer sind durchaus zu tiefen emotionalen Bindungen fähig und brauchen diese oft mehr, als sie zugeben. Das Bild des „einsamen Helden“ oder des „starken Mannes“ scheint dabei längst überholt – zumindest für diejenigen, die ihre eigene Gefühlswelt zulassen können.

Gleichzeitig zeigt die Studie auch, wie wichtig es ist, emotionale Unterstützung in allen Lebensbereichen zu fördern – nicht nur in der Partnerschaft. Denn Männer, die in Freundschaften oder Familien über ihre Gefühle sprechen können, sind weniger abhängig von der Partnerschaft und bereit, eine unglückliche Beziehung eher zu beenden.

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