Wer beim Dating den Partner fürs Leben finden möchte, sollte seine Zeit nicht mit „ungeeigneten Kandidaten“, Illusionen & Selbstbetrug verschwenden. Eine Dating-Expertin verrät, worauf es bei der Partnersuche wirklich ankommt.
Viele Singles – vielleicht auch Sie? – möchten gar keine Singles bleiben: Sie sehnen sich nach einer erfüllten Partnerschaft fürs Leben, einer Partnerschaft auf Augenhöhe, die auf Respekt und Wertschätzung basiert und die ihren eigenen Werten entspricht. Und dennoch scheitern sie immer wieder bei der Suche nach einem geeigneten Partner, ziehen immer wieder Menschen an, die ihnen nicht guttun bzw. gar nicht zu ihrer persönlichen Version von Partnerschaft passen. Woran das liegt? Laut Bestsellerautorin und Coach Margret Marincolo daran, dass viele Menschen beim Dating zu sehr auf ihre Gefühle anstatt auf ihren Verstand hörten: „Wer erfolgreich daten will, der muss ungeeignete Bewerber konsequent aus dem Spiel werfen. Dating ist ein Rausschmeißspiel.“
Romantik hin oder her – frau solle demnach vor allem rational ans Dating herangehen, sofern sie mehr wolle als eine kurze Leidenschaft. Wie das klappt, erfahren Sie in Marincolos brandneuem Buch „Werde Dating-Master“ ( Zu bestellen unter margret-marincolo.com). Für Sie haben wir einen ersten Blick hineingeworfen. Eines gleich vorweg: Ein Wohlfühlbuch hat Marincolo nicht geschrieben. Die Leserinnen (und auch Leser) müssen sich einiges sagen lassen, denn die Autorin möchte „einen echten Wandel des Mindsets“ erreichen.
Wie Sie vom Business lernen
Die Dating-Expertin zieht in ihrem Buch Parallelen zwischen Partnersuche und Jobsuche. Sie sagt: „Wenn Sie eine neue Stelle suchen, informieren Sie sich über Ihr Wunsch-Unternehmen, Sie recherchieren auf Bewertungs-Plattformen.“ Die Dating-Expertin erklärt, dass viele Menschen beim Dating oft vergessen, wohin sie eigentlich wollen, was zu Situationships, Freundschaft Plus, On/Off-Beziehungen und Illusionships führt. Obwohl das Ziel eine erfüllte Liebespartnerschaft ist, sei es essenziell, das Dating zu planen und den eigenen Fokus konsequent zu verfolgen. Sie sagt: „Menschen mit Fokus folgen ihrem Ziel, ohne Rücksicht auf eventuelle Verluste. Menschen mit Fokus sind keine Opfer der Umstände, sondern Macher. Deshalb leuchten diese Menschen wie Polarsterne am Sternenhimmel eines anderen.“
Warum Sie jemanden lieben, aber trotzdem gehen können
Ergo: Wer sich seiner eigenen Werte, Bedürfnisse und Beziehungsvorstellungen bewusst ist, diese verfolgt und auch klar kommuniziert, erspart sich nicht nur selbst enormes Mühsal und Leid, sondern wirkt auch weitaus attraktiver für andere. „Nur dann, wenn Sie verlässlich im Verhältnis zu sich selbst sind, spürt ein anderer Mensch, dass er sich in schwierigen Zeiten auf Sie verlassen kann.“ Es sei das A und O, sich, um einen anderen Menschen zu lieben, keinesfalls selbst aufzugeben! Man könne daher einen anderen Menschen auch lieben und ihn dennoch verlassen, wenn etwa Visionen oder Vorstellungen vom Leben nicht mehr in die gleiche Richtung gingen.
Was Kopfkino mit Ihnen macht
Eng verbunden mit Visionen sind Illusionen. „Mit Ihrer Vorliebe für Illusionen sind Sie nicht alleine“, schreibt Marincolo. „Aber wie wollen Sie Ihr Spiel gewinnen, wenn Sie nur einen Bruchteil Ihres Geistes zur Verfügung haben, weil der Rest im Kopfkino träumt?“ Wenn Sie Ihr Ziel erreichen wollen, dann brauchen Sie Ihren gesamten Geist. Dabei ist es wichtig, zu lernen, Ihre Realität durch Ihren Geist bzw. Ihre Vernunft bewusst zu steuern. Margret Marincolo: „Wie im wahren Leben wird jeder Film, den Sie sich ansehen, Ihren Weg beeinflussen. Die Frage aller Fragen ist: In welchem Kino wird ein Film gezeigt, der Sie Ihrem Ziel einer erfüllten Liebespartnerschaft näherbringt?“ Suchen Sie danach!
Warum Illusionen tricky sind
Bleiben wir bei der Film-Metapher: Kennen Sie Nostalgie-Filme? Das sind Filme, bei denen die Wirklichkeit verbessert, also bearbeitet und retuschiert wurde. Was das mit Ihrem Ex, dem Sie, obwohl Sie bereits andere, neue Männer daten, noch immer nachtrauern, zu tun hat, weiß Marincolo: „Nostalgiefilme dienen der Ablenkung. Wenn die Wirklichkeit mit Ihrem Ex wirklich so gut gewesen wäre, wie der Film es zeigt, dann wären Sie beide wohl noch zusammen.“ Der übermäßige Konsum von Nostalgiefilmen trainiere Sie in Selbstbetrug, er führe zur „energetischen Pleite“, er hemme. Das harte, aber durchaus herzliche Fazit: „Wenn Sie Ihren Konsum in der Nostalgieabteilung nicht einschränken, werden Sie Ihr Ziel einer erfüllten Liebesbeziehung nicht erreichen.“ Marincolos Tipp: der Wahrheit ins Auge sehen, Fehler aus der Vergangenheit analysieren und neue Strategien entwickeln, die Sie tatsächlich weiterbringen.
Wonach Sie wirklich suchen
Um voranzukommen, ist es wichtig, sich Gedanken darüber zu machen, was oder wen man wirklich sucht. Margret Marincolo lädt in ihrem Buch dazu ein, eine „Liebespizza“ zu backen: mit dem Pizzateig als Grundmodell der Partnerschaft, den man mit Zutaten wie innigen Umarmungen, tiefgründigen Gesprächen und leidenschaftlichem Sex belegt. Es ist wichtig, die eigenen Bedürfnisse zu kennen. Marincolo betont, dass es wichtig ist, herauszufinden, wie Bedürfnisse im Beziehungsalltag gestillt werden. „Haben Sie ein starkes Bedürfnis nach Sicherheit“, so Marincolo, könnten gemeinsame Aktivitäten oder ein stabiler Freundeskreis helfen. Bedürfnisse werden nicht nur innerhalb einer Beziehung gestillt.
Warum Dating ein ernsthafter Prozess ist
Ziele, Bedürfnisse, Fokus, Prinzipien – darüber haben Sie nun schon einiges gelesen. Fakt ist allerdings: Theorie ist hilfreich, bringt aber noch keinen Partner. Marincolo beschreibt in ihrem Buch die Dating-Praxis, den Weg vom Erstkontakt bis zum vierten Date. Was dabei wichtig ist? Nicht unnötig Zeit liegen zu lassen – Sie erinnern sich an die Parallelen zwischen Job- und Partnersuche. Denn: „Dating ist ein ernsthafter Prozess und kein Tag der offenen Tür.“ Frau müsse ihr Ziel auf schnellstem Wege klar und direkt kommunizieren: „Hat der andere nicht das gleiche Reiseziel, hat er sich als Frosch offenbart, der eliminiert werden muss.“ Denn Fakt ist übrigens auch: Prinzen gibt es eben nicht wie Sand am Meer.
Wann Sie abhauen sollten
Im Dating-Prozess ist es wichtig zu wissen, wann man das Weite suchen sollte. Achten Sie auf Redquotes und Redflags, also Warnzeichen oder verletzende Worte. Diese erkennen Sie daran, dass Sie sich schlecht fühlen. Bekannte Redflags sind gegensätzliche Signale, Desinteresse, Geheimniskrämerei, Dominanzgehabe. Redquotes sind Sätze wie „Lass uns schauen, wohin die Reise geht“ oder „Ich kann dir nicht geben, was du brauchst“. Marincolo dazu: „Kein Buch hat die Kapazität, alle Redquotes und Redflags ausführlich zu erklären. Deshalb merken Sie sich folgende Eselsbrücke: Wenn Sie sich fünfmal oder öfter am Tag fragen, ob dieser Mann der richtige für Sie ist, dann ist er der falsche.“