Eine neue Studie aus Großbritannien zeigt, dass Paare immer weniger Sex haben. Weniger als die Hälfte der Männer und Frauen im Alter zwischen 16-44 haben mindestens einmal die Woche Sex. Im Vergleich zu Daten vor zwei Jahrzehnten haben wir pro Jahr im Durchschnitt neun Sex-Einheiten eingebüßt. Bei der Frage, wie lange wir Sex haben, kommen die verschiedenen Studien wie so oft zu unterschiedlichen Ergebnissen.
So kurz dauert der Durchschnits-Sex
Deutsche Wissenschaftler kamen vor einigen Jahren zu einem Durchschnittswert von 5,4 Minuten. Das britische Unternehmen Lovehoney befragte im Vorjahr 4.400 Teilnehmer nach ihrer Sexdauer und ermittelte einen Mittelwert von 9 Minuten. Die Hälfte gibt sich damit zufrieden, doch die andere Hälfte wünschte sich längeren Sex. Ein Viertel der Befragten wünschte Sex, der länger als eine halbe Stunde dauert.
2008 widmeten sich Forscher amerikanischer und kanadischer Universitäten demselben Thema und kamen zu einem ernüchternden Ergebnis. 3-13 Minuten würde der Sex von Durchschnittspaaren dauern. Die Wissenschaftler der Penn State University wiesen darauf hin, dass eine Diskrepanz zwischen der Vorstellung von idealem Sex und der tatsächlichen Dauer vorliegt. Daran sei Hollywood schuld, wo ein Bild von Sexualität gezeichnet wird, welches mit der Realität oft nur weniges gemeinsam hat. Für die meisten Menschen seien 7 bis 13 Minuten bis zum Höhepunkt ideal, 2 Minuten zu kurz, eine halbe Stunde bereits zu lang.
Das Neon-Magazin kam bei einer Umfrage im Jahr 2016 zu einem gänzlich anderen Ergebnis. Fast ein Drittel der Befragten im Alter zwischen 20-35 gab an, durchschnittlich 10 bis unter 20 Minuten lang Sex zu haben. Weitere 29 Prozent schätzen die Dauer des Geschlechtsverkehrs auf 20 bis 30 Minuten. Ziemlich ambitioniert, wenn man diese Ergebnisse mit den anderen Studien vergleicht.
Regelmäßiger Sex ist wichtig
Einig sind sich aber Forscher in Folgendem: Kurzer Sex ist besser als gar kein Sex. Insbesondere bei Paaren, die Kinder haben, geht sich im stressigen Alltag oft nur ein Quickie aus. Und das ist besser als das gänzliche Ausbleiben von Erotik in einer Partnerschaft. Dem Sex in der Beziehung Zeit einzuräumen ist ein wichtiger Faktor, der das Liebesglück auf Dauer stärkt. Bei abnehmender Frequenz sinkt nämlich auch die Zufriedenheit. Eine österreichische Parship-Umfrage aus dem Jahr 2018 zeigte, dass nach drei Jahren Beziehung sowohl die Zufriedenheit als auch Häufigkeit von Sex abnimmt. In den ersten drei Jahren hat die Mehrheit der Paare mindestens zwei bis drei Mal pro Woche Sex, danach trifft das nur noch auf 25 Prozent zu. Ab diesem Zeitpunkt haben Paare seltener Lust aufeinander, nehmen sich weniger Zeit für ihre Sexualität, erleben nur mehr selten Quickies und sind beim Sex nicht mehr so experimentierfreudig. Andererseits verbringen Paare mit den Jahren mehr Zeit zu zweit, tauschen sich intensiver aus und lachen mehr miteinander. Dennoch: Für einen knackigen Quickie hie und da sollte immer Zeit übrig sein ...