Harmonische Partnerschaft
Streiten Sie sich glücklich!
31.08.2009Liebling, du nervst! In Ihrer Beziehung fliegen manchmal die Fetzen? Gut so! Experten verraten, wie Sie Konflikte richtig austragen.
(c) Getty Images/StockbyteWann hatten Sie Ihren letzten Krach? Zum Beispiel wegen der Bartstoppeln im Waschbecken oder den schönen, aber teuren Schuhen, die laut Ihrem Partner gar nicht nötig waren? Klassiker des Beziehungsalltags, die manchmal ganz schön belastend sein können.
Streitknigge. Weitere Tipps finden Sie in dem Buch „Liebescoach“ (GU-Verlag, 13,30 Euro). www.gu-online.deDoch Streit ist für eine Beziehung wichtig. Das behauptet zumindest die Wiener Psychotherapeutin Karin Neumann: „Auseinandersetzungen bedeuten Energie und somit zeigt Ihnen der Partner, dass Sie für ihn wertvoll sind. Ein Paar, das überhaupt nicht mehr streitet, kann sich schon alarmierend egal geworden sein.“ Die Psychologin weiter: „Diskussionen können sogar wie ein Beziehungsturbo wirken.“ Allerdings komme es darauf an, wie sie geführt werden: MADONNA verrät, wie Sie sich glücklich streiten.
Wer ausflippt, verliert
„Mit Türen zuknallen und herumbrüllen erreichen Sie nichts“, erklärt Konflikt-Coach Karin Neumann. Typisch weibliche Reaktionen? Nun: Fest steht, dass Frauen eher emotional argumentieren, während Männer leichter auf der Faktenebene bleiben. Andererseits: Wut kann auch bei Männern das Denken ausschalten. „Zählen Sie innerlich bis zehn, bis Sie wieder etwas sagen. So überlisten Sie den rasenden Moment“, rät die Expertin. Wenn es schon zu spät ist, sollte man sich beruhigen, auf Abstand gehen und sich dann entschuldigen.
Gut zuhören
Zum Streit gehören mindestens zwei und deshalb sollte man sich auch dafür interessieren, was der andere zu sagen hat. Denn wer einen Konflikt lösen will, sollte wissen, worum es wirklich geht. Und dafür muss man vor allem eines: Gut zuhören. „Versuchen Sie, sich bei der Aussprache zu berühren und sich in die Augen zu sehen“, rät Profi Neumann. Das schaffe Verbundenheit und das Zuhören fällt somit leichter. Fühlt man sich häufig unverstanden, rät die Expertin ein Gespräch, bei dem der Partner das Gesagte mit eigenen Worten wiederholt. So erlangt man Gewissheit, dass die wichtige Botschaft angekommen ist.
Charme und Humor
Statt verbissen am Streitthema zu hängen, kann man auch versuchen, darüber zu lachen: „Nehmen Sie sich selbst nicht so wichtig, machen Sie ein unerwartetes Zugeständnis oder werfen Sie dem anderen ein Kompliment zu“, meint die Psychotherapeutin. Zugegeben, das funktioniert besser bei alltäglichen Streitthemen als bei großen Konflikten – doch Expertin Neumann weiß, dass es gerade die vielen kleinen sinnlosen Streitereien sind, die die Liebe am stärksten gefährden. Sprechen Sie solch kleine Problemaspekte deshalb immer erst an, wenn Sie sich abreagiert haben. Das offen lassen der Zahnpastatube etwa könnte am Nachmittag schon gar nicht mehr so schlimm erscheinen, wie am Morgen. „Man kann den Partner nie verändern. Man kann sich nur fragen, wie man selbst mit den Dingen besser umgehen kann“, so Neumann.
Reden nach Regeln
Unausgesprochenes oder Dauerkonflikte liegen in der Luft? Das ist Gift für die Beziehung! Die richtige Strategie: Machen Sie gemeinsam einen festen Termin zum Diskutieren aus. Das Gespräch sollte ritualisiert ablaufen: Jeder darf fünf Minuten reden und seinen Standpunkt erläutern – ohne Unterbrechungen oder Zwischenfragen. Dann ist der andere dran. „So kann jeder sagen, was er auf dem Herzen hat, emotionale Ausreißer werden vermieden und man findet leichter konstruktive Lösungen“, erklärt der Coach.
Versöhnung
„Nach einer Auseinandersetzung, egal in welchem Ausmaß, darf auf die Versöhnung nicht vergessen werden“, mahnt die Therapeutin. Dazu muss einer den ersten Schritt tun. Mit einer liebevollen Geste oder dem einfachen Satz: „Es tut mir leid!“ So fällt es dem anderen auch leichter, seinerseits um Verzeihung zu bitten. Versöhnungssex statt Entschuldigungen? Neumann: „Auch das ist durchaus eine Möglichkeit, wieder neutral zu werden und sich die gegenseitige Liebe zu beweisen.“ Allerdings: Sex alleine löst die Probleme nicht
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