Sex-Ratgeber: Ein britisches Autorenduo behauptet, der Schlüssel für erfüllten Sex in Langzeitbeziehungen liege in der Kraft der Fantasie.
Nicht die Stellungstechniken beflügeln das Sexleben, sondern das
Erfolgsrezept zum Sexglück liegt allein im Kopf, meint ein neuer Ratgeber.
Mentaltraining
Boris
Beckers Bibliothek bereichert diese Sexfibel momentan wohl noch nicht. Der
Tennisstar ist seit drei Monaten frisch verliebt, allein der knackige Po
seiner 25-jährigen Sandy trägt wohl zur Beflügelung des Sexlebens bei. Aber
was nicht ist, kann ja noch werden – und in Langzeitbeziehungen, die ein
Boris Becker seit langem nur vom Hörensagen kennt, kommt der Sex schon mal
abhanden.
Es benötigt schon eines speziellen Mentaltrainings, um
das Liebesleben nach zehn Jahren und mehr noch immer erfüllend zu erleben.
Die britischen Sexualtherapeuten Beverley Anne und Georgia haben sich mit
diesem literarisch beschäftigt, sind beide doch in der Praxis oftmals mit
Paaren konfrontiert, die schon jahrelang keinen Sex mehr hatten. Der neue
Sexratgeber ist erhältlich auf www.georgiafoster.com - um 25 Euro. (c)
VerlagIm neuen, aufsehenerregenden Sexratgeber „The 4 Secrets of Amazing
Sex“ (erhältlich auf www.georgiafoster.com, um 25 Euro) verrät das
Mutter-Tochter-Autorenteam Tricks, wie man den Sex in einer
Langzeitbeziehung wiederbeleben kann. Geheimnis Nummer eins: Es gilt, die
Fantasie anzukurbeln. Die Technik verliert mit der Zeit an Bedeutung, der
Schlüssel zum Sex-Glück liegt allein im Kopf.
Wohl der
Hauptgrund, warum man in „The 4 Secrets of Amazing Sex“ Anleitungen zu
Sextechniken vergeblich sucht. Dafür sollen sinnliche Übungen die Lust im
Kopf wecken. „Sexbücher beschreiben in der Regel die Mechanik des physischen
Aktes. In unserem Buch geht es darum, was im Kopf passiert!“ meinen die
Autoren über ihr Werk. Der Weg zum heiligen Sexgral für Langzeitbeziehungen
verlangt allerdings Geduld...
Tipp 1:
Finden Sie die emotionalen Sexkiller
Für den ersten Schritt ins
neue Sexleben muss man den emotionalen Auslöser für Lustlosigkeit finden.
Wobei Männer und Frauen hier anders gepolt sind.
„Selbst wenn
es Probleme in der Partnerschaft gibt, kann ein Mann noch immer Sex haben,
während eine Frau dann nicht mehr will. Jedoch machen beide den Mangel an
Sex für das Ende der Beziehung verantwortlich. Tatsächlich gibt es aber
immer einen Grund, warum der Sex plötzlich aufgehört hat. Man muss nur den
emotionalen Auslöser finden“, meint Autorin Georgia Foster.
-
Sexkiller Nummer eins ist vor allem bei Frauen Stress. Psychologin
Brigitte Bösenkopf: „Männer können Stress und Konflikte sehr gut durch Sex
abbauen, bei Frauen führt Stress aber eher zu Lustlosigkeit und letztendlich
zur Totalverweigerung!“
Eine Lösung hierfür ist, zu prüfen,
ob wir uns nicht mehr Freiraum verschaffen können – vielleicht auch indem
wir Ansprüche reduzieren. Vor allem Frauen sollten sich von der Vorstellung
trennen, dass sie als Mutter, Hausfrau und Karrierefrau immer perfekt sein
müssen. Wir können nur Lust empfinden, wenn wir körperlich Kapazitäten übrig
haben und uns auch Zeit nehmen, um Lust aufkommen zu lassen. Ein straffer
Terminplan und eine Liste voller Verpflichtungen, die wir glauben, erledigen
zu müssen, führt zu Erschöpfung und Unlust. „Sie werden sehen, sobald Sie
sich von diesem Idealbild gelöst haben, nimmt der Stress enorm ab, und Sie
haben wieder die Lust, sich beim Sex hinzugeben“, so die Autorin.
-
Lustkiller ist der Druck, der die Libido versiegen lässt. Sexuelle
Lust können wir nicht an- oder abstellen wie einen Fernseher. Wenn ein
Partner fordert, dass der andere mehr Lust haben sollte, dann setzt er
diesen unter Druck. Dieser führt meist zur Rebellion und Verweigerung. Lust
können wir nur empfinden und steigern, wenn uns positive Fantasien in
Verbindung mit dem Sex und dem Partner gelingen. Eine Lösung ist, dass beide
bereit sind, nach einer Lösung zu suchen, statt sich gegenseitig wegen zu
viel oder auch für zu wenig Lust zu beschuldigen.Lesen Sie
auf der nächsten Seite mit den Tipps 2 bis 4 weiter!
Tipp
2: Jede Stufe des Liebesakts genießen
Die Kunst des
Hingebens haben heute viele Paare verlernt. Sie ist aber essenziell für
einen erfülltes Sexleben.
Erregung, Höhepunkt, Orgasmus,
Entspannung. Jede Stufe des Sexual-aktes sollte bewusst erlebt werden. Sich
mit allen Sinnen hinzugeben ist heute eine Kunst, die viele Paare nicht mehr
beherrschen.
Die Gründe dafür sind ebenso vielfältig wie die
Liebestechniken. Bei Langzeitpaaren sind vor allem die Kids der Hauptgrund
für Lustlosigkeit im Bett. Dieser Hemmschuh führt dazu, dass der Sex
entweder ganz auf der Strecke bleibt oder meistens zum Quickie verkümmert.
-
Präsenz
Autorin Beverly Anne Foster warnt: „Ist man auch
nur auf einem Level mit den Gedanken woanders, gibt’s beim Sex automatisch
Probleme. Viele schaffen es nicht, sich völlig gehen zu lassen und
abzuschalten. Man muss sich darauf konditionieren, beim Akt völlig präsent
zu sein!“
- Gleichgewicht
Tipp des
Autorenteams: Um die Alltagsprobleme beim Liebesakt auszuschalten, hilft
autogenes Training vor dem Schlafengehen. Hier lernt man, sich auf die eine
Sache zu konzentrieren und Lustkiller auszuschalten. Oder für alle jene, die
lieber aus asiatische Entspannungsmethoden setzen, können es mit mindestens
drei Mal pro Woche Yoga-Übungen probieren, die zum Aufbau des inneren
Gleichgewichts dienen.
Tipp 3: Verführung passiert im Kopf
Für
den dritten Schritt zum neuen Sexglück muss man seine sexuellen Fantasien
wieder zulassen.
Laut dem Sexratgeber sind wir darauf gepolt, zu
glauben, dass Verführung etwas ist, was der Partner für uns tut,
beispielsweise Blumen oder sexy Unterwäsche zu kaufen. Weit wichtiger
allerdings ist es, uns selbst zu verführen. „Im Stadium der ersten
Verliebtheit stellen wir uns den Sex mit dieser Person vor. Lassen uns
gedanklich von ihr verführen ...
- Sex-Explosion...
Inszenieren
wir im Kopf ein einzigartiges Liebesfeuerwerk. Wenn man sich nicht selbst
mit eigenen Gedanken verführen kann, hat jemand anderer einen wirklich
harten Job zu erledigen!“, meint Autorin Georgia Foster.
Tipp
4: Schärfen Sie Ihre Sinne neu
Als letzten Schritt muss
man lernen, wieder seine Sinne zu schärfen, um den Partner im Bett genießen
zu können.
Sehen, fühlen, riechen, schmecken und hören – die
Sexfibel rät zu einer Serie von Übungen, die alle Sinne wieder schärfen
soll, in der Art wie: Fühlen Sie beim Duschen bewusst die Wassertropfen, die
an Ihrem Körper herabrinnen. „Der Punkt ist: Die meiste Zeit hetzen wir
durchs Leben, ohne die kleinen Sensationen zu beachten, die auf uns
tagtäglich warten. Wir sind einfach zu abgestumpft, um den Partner genießen
zu können“, meint Beverley Anne Foster.
Austro-Kollegin
Brigitte Bösenkopf hat noch einen weiteren Tipp. „Steigen Sie gleich in den
erotischen Bereich ein und versuchen sich selbst positiv wahrzunehmen, z.
B. in Reizwäsche vor dem Spiegel zu posieren und diese Selbstliebe auf den
Partner zu übertragen!“ Denn „das Wichtigste ist, dass man seinen Partner
auch nach vielen Jahren noch riechen und schmecken kann. Sonst hilft leider
die beste Dusche nichts ...!“