Der effektivste Weg zum Beziehungsglück heißt: Liebe dich selbst! Zwei Experten zeigen, wie’s geht.
Was ist das große Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft? Die deutsche Psychotherapeutin Eva-Maria Zurhorst und ihr Mann Wolfram Zurhorst, ein ehemaliger Manager, sind sich einig: Beziehungsglück erfordert einen einfachen, aber radikalen Wechsel des Blickwinkels, und zwar weg vom anderen, hin zu sich selbst.
„Dazu gehört freilich eine gute Portion Ehrlichkeit und die Bereitschaft, sich selbst so anzunehmen, wie man ist. Gelingt das, können Wunder geschehen“, ist Therapeutin Zurhorst überzeugt, deren Buch Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest (Goldmann/Arkana) zum erfolgreichsten Beziehungsratgeber in Deutschland avancierte (bislang wurde er in 16 Sprachen übersetzt!).
Liebe dich selbst
In ihrem neuen Buch Beziehungsglück verraten die Erfolgsautoren nun, wie das „Liebe dich selbst“-Prinzip im Beziehungsalltag funktioniert. Auf der beigefügten DVD vermittelt das Autorenpaar seine Botschaft nochmals eindringlich: Letztlich lässt sich jedes Problem in einer Beziehung lösen, wenn die eigenen Bedürfnisse, Gefühle, Wünsche, Ängste und Sehnsüchte hinter dem Beziehungsproblem erkannt werden. Schritt für Schritt wird so ein neuer, heilsamer Umgang mit sich selbst und mit dem Partner möglich.
MADONNA verrät die besten Beziehungstipps für den Alltag aus dem aktuellen Beziehungsbuch:
1. Back to Love: Mehr Lebendigkeit im Ehealltag
Sie verkörpern derzeit das perfekte Paar: Frisch verliebt präsentieren sich Prinzessin Victoria von Schweden und ihr Daniel Westling nach der glanzvollen Hochzeit der Öffentlichkeit. Und wir fragen uns, wie lange diese Liebe wohl halten wird.
Tatsächlich gibt es nur wenige Paare, deren Ehe nach zwanzig Jahren noch lebendig anmutet. Und wie sieht Ihre Beziehung gerade aus? Nur mehr Alltagstrott? Oder gehen Sie fremd? Oder sind sie müde ob all der Pflichten? Oder lassen Sie sich als Single erst gar nicht auf eine Beziehung ein? Viele Paare leben mit der Zeit in einer Art Scheinharmonie. „Eine Partnerschaft“, so die beiden Autoren, „ist jedoch nicht dazu da, uns Sicherheit zu geben. Sie ist dazu da, dass wir uns weiter entwickeln und ihr damit wieder neues Leben einhauchen.“ Das heißt: Suchen Sie die Lebendigkeit nicht im außen (etwa indem Sie andauernd flirten oder gar fremdgehen), sondern überlegen Sie: Was hat meine Sehnsucht nach Abwechslung mit mir zu tun? Welche Bedürfnisse haben Sie verdrängt? Fragen Sie sich, was Sie konkret im Alltag tun können, um sich wieder gut zu fühlen. Das braucht Mut – bringt aber schlagartig die Lebendigkeit zurück.
2. Soll ich gehen? Warum Trennung oft keine Lösung ist
„Viele Scheidungen sind überflüssig“, sind die Autoren überzeugt. Denn: Sie sorgen zwar dafür, dass wir uns vom „Auslöser“ trennen, nicht aber vom eigentlichen Problem. „Wer nach einer Trennung nichts an sich ändert, den holt nicht selten beim nächsten Partner das ganze Dilemma wieder ein“, wissen Eva-Maria und Wolfram Zurhorst aus ihrer Beratungspraxis. Für einen Moment kann ein neuer Partner vielleicht für Entspannung, Abwechslung oder Erleichterung sorgen. Aber: Trennungen und Partnerwechsel, mit denen kein innerer Wandel einhergeht, sind selten die Lösung. Wenn Sie gerade vor der Entscheidung stehen, ob Sie sich trennen sollen: Fragen Sie sich ehrlich, ob Sie glauben, damit alles Unbequeme loszuwerden. Das wird nämlich nicht der Fall sein.
3. „Nein“ sagen: Das Zauberwort für die Liebe
Fühlen Sie sich gerade ungerecht behandelt oder hintergangen? „Wenn es um Beziehungen geht, gibt es keine Schuldigen“, stellen die Autoren klar. Denn: Die Verhaltensweisen von zwei Partnern bedingen sich immer. Wenn ein anderer Sie dauerhaft schlecht behandelt, dann, weil Sie sich nicht genug wertschätzen und diese Behandlung zulassen. Eva-Maria Zurhorst: „Wenn Sie bei jemandem bleiben, der nicht gut zu Ihnen ist, dann tun Sie das nicht aus Liebe, sondern aus Abhängigkeit und aus Angst vor Selbstverantwortung und Alleinsein.“ Der wichtigste Schritt muss es dann sein, endlich laut „Stopp!“ zu sagen und für sich zu sorgen. Lernen Sie das „Nein“ für die Liebe: Nein, das tut mir nicht gut. Nein, das lasse ich nicht mehr zu! Auf diesem Weg entdecken Sie das zentrale Grundgesetz der Liebe: Nur in dem Maße, in dem ich mich selbst wertschätzen kann, kann ich auch die Liebe von einem anderen annehmen.
4. Raus aus der Krise – hinein ins Glück!
Krisen kommen in jeder Partnerschaft – und das ist gut so! Tipp der Autoren: Ersticken Sie Krisen nicht im Keim, sondern entdecken Sie die Botschaft, die dahintersteckt. Überlegen Sie: Wozu zwingt mich die Krise? Setzen Sie sich mit Verdrängtem auseinander und wagen Sie Neues – auch wenn es zunächst vielleicht Angst macht. Nach einer bewusst verarbeiteten Krise ist die Partnerschaft nicht selten tiefer und lebendiger als vorher.
Schritt 1: Im Hier und Jetzt ankommen Es gibt Ärger in der Beziehung? Stellen Sie sich vor, Sie säßen wie ein unvoreingenommener Beobachter auf einem Hochsitz und betrachten alles in Ruhe: Was sehen Sie? Worum geht es eigentlich? Seien Sie ehrlich! Es geht nicht um Wunschvorstellungen, sondern darum, wie es Ihnen jetzt, hier und heute in Ihrer Beziehung wirklich geht. Schritt 2: Im eigenen Inneren landen Sie ärgern sich über Ihren Partner, weil er zu selten da ist? Jammern ändert nichts. Hören Sie in Ihren Körper hinein: Welche Gefühle treten auf, wenn Sie alleine sind? Was spüren Sie körperlich? In vielen Fällen können Sie nun fast kindliche Gefühle entdecken, die Ihnen schon öfter das Leben schwer gemacht haben – wie etwa die Angst, im Stich gelassen zu werden. Schritt 3: Diese Gefühle annehmen Wenden Sie sich diesen Gefühlen (etwa der Angst vor dem Verlassen werden) liebevoll zu; geben Sie ihnen Raum. Urteilen Sie nicht. Fragen Sie nicht nach dem Warum. So bekommen Sie Halt und Klarheit über sich. Sie erkennen: In jedem Schmerz steckt auch eine konstruktive Kraft. Schritt 4: Aus Angst wird Kraft Der letzte Schritt tritt meist von selbst ein: Aus unbewusster Angst wird bewusste Kraft. Sie erkennen, dass in Ihrem Leben immer wieder die gleichen inneren Muster ablaufen, immer wieder die gleichen Ängste aufgetaucht sind. Und dass dies nichts mit Ihrem Partner, sondern nur mit Ihnen zu tun hat. Sie wenden sich liebevoll sich selbst zu: Ihr Beziehungsglück wird mit der neuen Selbstliebe wachsen. |
Eva-Maria Zurhorst arbeitete als PR-Managerin, ehe sie sich beruflich neu orientierte und eine Ausbildung zur Psychotherapeutin absolvierte. Ihr Mann Wolfram Zurhorst, um sechs Jahre jünger, war Manager in der Textilbranche und widmet sich nun mit seiner Frau ganz dem Projekt „Liebe dich selbst“. Soeben erschien der gemeinsame Ratgeber Beziehungsglück (GU). Mit CD um 16,99 Euro.