Jamie Dornan im Talk
"50 Shades": So tickt Christian Grey
06.02.2015
Jamie Dornan datete die begehrtesten Frauen der Welt. Ab 12. 2. ist er als Mr. Grey in „Fifty Shades of Grey“ im Kino. Der Talk.
Er ist der begehrteste Junggeselle der Welt. Jung, gut aussehend, Milliardär, Charmeur und Connaisseur mit Ohhh-Effekt, wenn es ums Horizontale geht. Der Charakter des Fifty Shades of Grey-Helden Christian Grey verlangte wohl nach einem ebenbürtigen Kaliber, wenn es um Frauen geht. So bekam der bisher unbekannte Jamie Dornan, 32, Nordire, Top-Model mit Schauspielausbildung, die heißeste Rolle Hollywoods.
Foto: www.pps.at
Dieser Mann fesselt uns
Dornans Urgroßtante, die Oscar-prämierte US-Schauspielerin Greer Garson, brachte ihn zur Schauspielerei. Er startete früh als Model durch und traf bei einem Shooting für einen Juwelier in London Keira Knightley. Es funkelte und funkte. Zwei Jahre hielt die Beziehung – bis 2005 – und sie trug Früchte. Denn Keira stellte ihren Beau ihrer Talentagentur vor. Es folgten Rollen in Marie Antoinette, Shadows in the Sun oder Beyond the Rave, sowie heiße Affären (Dornan bestätigte nie) mit Sienna Miller, Kate Moss und Mischa Barton. Jetzt, wo er sich – so kann man treffend behaupten – am Höhepunkt seiner Karriere befindet, ist er bodenständig geworden – verheiratet mit Sängerin Amelia Warner, Colin Farrells Ex-Frau. Drei Tage vor dem Drehbeginn bekamen sie ihr erstes Kind, Tochter Dulcie (heute 14 Monate). Das Glück ist perfekt und der Film in wenigen Tagen am Start.
Der Talk über „Shades of Grey“:
Wie kam es dazu, dass Sie die Hauptrolle spielen?
Jamie Dornan: Als ich erfuhr, dass sie diesen Film drehen, hätte ich mir nicht gedacht, dass ich dabei sein werde. Aber ich bin trotzdem zum Casting gegangen, da ich dachte, es ist eine großartige Möglichkeit. So habe ich in London ein Video von mir aufgenommen, es war eine Szene aus dem Film „True Romance“. Es war ein Standard-Casting-Prozess.
Was ist weiter passiert?
Dornan: Nachdem ich mein Video eingeschickt hatte, habe ich einige Monate nichts gehört. Also habe ich die Idee aufgegeben, dass ich dabei sein würde. Auf einmal haben sie aber doch ein wenig Interesse gezeigt. Dann habe ich wieder gehört, sie hätten jemanden gefunden. Aber ich habe abgewartet und die Rolle dann doch bekommen.
Wie haben Sie davon erfahren?
Dornan: Ich war erschöpft, es war drei Uhr früh und ich bin gerade von London zurück nach Hause, nach L. A. gekommen. Meine Frau war schon im Bett. Und ich wusste, es kommt dieser Anruf. Sam (Anm.: die Regisseurin) hat persönlich angerufen und mir die guten Nachrichten mitgeteilt.
Sie kannten die Bücher sicher schon…
Dornan: Oh ja, man müsste schon auf einem anderen Planeten leben, um sie nicht zu kennen. Aber ich muss gestehen, bevor ich sie nicht gelesen hatte, dachte ich, es wäre nichts für mich.
Was denken Sie jetzt?
Dornan: Ich habe die Bücher vor dem Hintergrund gelesen, dass sie zu einem Film werden. Das ist natürlich eine andere Art, an ein Buch heranzugehen. Am Ende habe mir gedacht: „Ja, ich kann diesen Typen spielen!“ Außerdem kannte ich Regisseurin Sam Taylor-Johnson bereits und ich wusste, dass die Leute bei Universal einen Film machen würden, mit dem ich glücklich sein werde.
Wer ist Christian Grey?
Dornan: Ich sehe ihn als unerklärliches Mysterium, als unzugänglichen Charakter. Christian Grey ist eine Fantasie. Er ist fesselnd.
Was macht Christian Grey so mysteriös?
Dornan: Präzise ausgedrückt, dass er eine Fantasiegestalt ist – mit so viel Macht und Reichtum, dass es kaum zu begreifen ist. Er ist ein Superheld.
Aber auch sehr menschlich...
Dornan: Ja, weil er in jungen Jahren Brutalität erlebte. Das hat ihn psychisch geschädigt, ihn dazu gemacht, was er ist, in jemanden, der es braucht, Frauen zu dominieren. Das sind menschliche Züge, die von realen Events herrühren.
Wie hilft ihm Ana Steele?
Dornan: Viele Männer haben sich schon für Frauen verändert. Und Anastasia findet einen Weg, ihn zu entwaffnen. Er fühlt sich zu ihrer Naivität und Reinheit hingezogen, aber da ist auch noch mehr.
Was waren Ihre größten Bedenken, als Sie die Rolle annahmen?
Dornan: Die Tatsache, dass ich nur einen Monat zwischen dem Anruf der Regisseurin und dem ersten Drehtag hatte. Und es ist nicht einfach, sich auf einen Hauptcharakter wie Christian vorzubereiten.
Eine große Herausforderung.
Dornan: Ja, weil er so komplex ist, so viele Seiten hat. Da gibt es auch die körperliche Seite von Christian Grey. Er hält sich ja immer super fit.
Wie gingen Sie mit dem Druck um, einen so begehrten Charakter auf die Leinwand bringen zu müssen?
Dornan: Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte den Druck nicht oft gespürt. Aber ich fand es auch befreiend. 100 Millionen Menschen haben ein eigenes Bild davon, wie diese Charaktere sind. Und ich habe mir klar gemacht, dass es unmöglich ist, jeden zufriedenzustellen.
Inwieweit konnten Sie sich mit Grey identifizieren?
Dornan: Man muss eine Verbindung zu dem Charakter, den man spielt, finden. Es war hart bei Christian Grey, aber da sind Elemente seines Charakters, die für mich nachvollziehbar sind, wie seine Erlebnisse mit Verlust. Anm. d. Red.: Dornans Mutter starb, als er 16 Jahre alt war, sein Vater ist 2005 an Leukämie erkrankt.