Die Skirennläuferin im Talk

Sexy Anna fährt die Krallen aus

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Unsere beste Skirennläuferin sagt Lindsey Vonn den Kampf an

Blond statt braun. Als die ersten Fotos von Anna Fenninger (24) im neuen Look auftauchten, kamen sofort Vergleiche mit US-Superstar Lindsey Vonn. Vergleiche, die Anna ärgern: „Nur weil ich jetzt blond bin? Ich bin eine eigene Persönlichkeit!“ Eine mit Ecken und Kanten.
Geparden-Besuch. Fenningers Kampagne für die Artenschutzorganisation Cheetah registrierte sogar Vonn in den USA: Sexy Bodypainting im Wildkatzen-Look, mit Geparden in freier Wildbahn auf Tuchfühlung. Bei einem Besuch in Namibia lernte Fenninger im Frühjahr den Lebensraum „ihrer“ Tiere kennen und schätzen, ehe sie wieder ins Ski-Training einstieg. Beim Weltcup-Auftakt am 26. Oktober in Sölden ist Anna unser Aushängeschild – nicht nur optisch.

Blond steht Ihnen gut. Wie kamen Sie zu dem neuen Look?
Anna Fenninger:
Ich wollte das eigentlich schon länger probieren, habe mich aber nie getraut. Mein Freund Manuel hat mich regelmäßig aufgezogen und gemeint, dass ich zu feig wäre. Aber irgendwann hab ich mir dann gedacht: Warum nicht? Ich habe mit blonden Spitzen begonnen und es dann spontan durchgezogen.
Und was hat Ihr Freund dann dazu gesagt?
Fenninger:
Ihm gefällt’s – aber sonst hat mich am Anfang fast niemand erkannt (lacht). Langsam gewöhnen sich die Leute daran, und ich kann es mir schon fast nicht mehr anders vorstellen.
Heißt es, dass Sie jetzt blond bleiben?
Fenninger:
Ganz sicher bin ich mir da noch nicht – ich warte einmal ab, wie die ersten Rennen verlaufen.
Was hat Ihre Haarfarbe mit Ihren Erfolgen zu tun?
Fenninger:
Nichts, aber ich habe als Blondine eine gute Ausrede, wenn es nicht so läuft... (lacht)
Neu ist auch Ihr Sponsor-Logo und das sehr persönliche Geparden-Design am Helm. Haben Sie das entworfen?
Fenninger:
Ja, mit einer Designerin aus meiner Familie. – Ich habe ihr meine Ideen erklärt und sie hat diese sehr gut umgesetzt. Da bedanke ich mich auch bei meinem Partner Raiffeisen, der mich diesbezüglich unterstützt.
Wie kamen Sie auf die Idee, sich für den Geparden-Artenschutz zu engagieren?
Fenninger
: Die Kampagne wurde speziell auf mich zugeschnitten. Das ist mir ein ganz persönliches Anliegen. Da ich auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, hatte ich schon immer einen besonderen Bezug zu Tieren. Geparden faszinieren mich – wie sie leben, wie sie auf Beutezug gehen und wie sie sich bewegen. Jetzt setze ich mich aus Überzeugung für den Kampf gegen das Aussterben dieser einmaligen Tiere ein. Ich war im Sommer drei Wochen in Namibia, durfte die Natur und eine außergewöhnliche Stille intensiv erleben, wie nie zuvor in meinem Leben.
Kommt man da nicht unglaublich weit weg vom Skifahren?
Fenninger:
Das ist tatsächlich so! Man spürt, dass es auch andere sehr wichtige Dinge im Leben gibt. Manchmal vergisst man, wieso man diesen Sport so gerne macht. Aber als ich dann ins Skitraining eingestiegen bin, ist das Gefühl ganz schnell zurückgekommen.
Haben Sie im Sommer etwas an Ihrem Training geändert?
Fenninger:
Früher bin ich oft Motocross gefahren, das mache ich jetzt nicht mehr. Ich habe mir neue Herausforderungen gesucht – zum Beispiel das Bodenturnen. Handstand-Überschlag mit Vorwärts-Salto in die Grube funktioniert schon gut. Das schult meine Körperkoordination fürs Skifahren extrem. Damit ich mich weiterentwickle, muss ich in jedem Bereich hart arbeiten – egal, ob im konditionellen Bereich, skitechnisch oder beim Material. Ich darf nie stehen bleiben.
Stimmt es, dass Sie ein Luxus-Gewichtsproblem haben – dass Sie zu leicht sind?
Fenninger
: Ja, ich arbeite seit Jahren darauf hin, zuzunehmen – Muskel-Aufbau natürlich. Im Sommer bin ich meinem Ziel wieder ein Stück nähergekommen, aber ein bisschen fehlt mir immer noch.
Höhepunkt der kommenden Saison sind die Olympischen Spiele in Sotschi. Ändert das etwas in Ihrer Vorbereitung?
Fenninger:
Bei meinem Besuch in der TV-Sendung Willkommen Österreich hat mich der Lead-Sänger der Gruppe Russkaja – ein wirklich cooler Typ – schon die wichtigsten Sachen auf Russisch gelehrt: Zum Beispiel was Medaille heißt, oder ,Wo geht’s hier ins Ziel‘? Das habe ich in mein schlaues Buch geschrieben und werde alles auswendig lernen. Abgesehen davon, ist Olympia für mich noch weit weg. Erst mal will ich gesund bleiben und gut durch den Weltcup kommen.
Sie kennen Sotschi aus der Weltcup-Premiere vor zwei Jahren – wie haben Sie den Olympia-Ort in Erinnerung?
Fenninger:
Damals war bis auf das Hotel, in dem wir gewohnt haben, noch alles in der Bauphase – fertig war nur die Piste. Die Abfahrt ist jedenfalls spektakulär, da freue ich mich drauf. Ich liebe schwierige Strecken.
Verfolgen Sie eigentlich, was Ihre Konkurrentinnen Lindsey Vonn und Tina Maze im Sommer gemacht haben?
Fenninger:
Was Tina gemacht hat, hab ich in etwa mitbekommen, von Lindsey weiß ich weniger.
Dabei postet sie ihre Fortschritte auf Facebook...
Fenninger:
Ja, aber das ist eine Traumwelt für mich. Da kann man ja alles reinschreiben – ich nehme aber nicht alles ernst. Ich konzentriere mich auf mich selbst, weil nur darauf habe ich Einfluss. Von anderen lasse ich mich nicht verrückt machen.
Werden Sie aus dem Gesamtweltcup-Dreikampf zwischen Vonn, Maze und Höfl-Riesch jetzt einen Vierkampf machen?
Fenninger:
Das ist der Wunschgedanke von uns Österreichern. In einzelnen Rennen wie dem Riesentorlauf am Semmering oder in Ofterschwang, wo ich gewonnen habe, war ich ja auf dem Level von Maze. Was mir die Großen bis jetzt noch voraushatten, ist die Konstanz. Die muss ich verbessern, darauf arbeite ich jetzt hin.
Ihr Freund hat im Frühjahr seine Snowboard-Karriere beendet – was wird sich dadurch für Sie ändern?
Fenninger
: Manuel hat mich schon vorher toll unterstützt – jetzt kann er, wenn es mir wichtig ist, bei meinen Rennen dabei sein. Aber mit seinem Hotel hat auch er eine wichtige Aufgabe übernommen, und dabei unterstütze ich ihn auch, so gut ich kann.

Anna Fenninger

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