Zum Muttertag kann er seine Mama Stefan Petzner wohl nicht auf dem elterlichen Bauernhof besuchen. Er erholt sich von den „Dancing Stars“-Strapazen.
Sein erstes SMS nach dem für ihn so bitteren Rauswurf aus „Dancing Stars“ galt ihr. „Ich habe sofort nach der Show meiner Mama eine Nachricht geschickt“, erzählt Stefan Petzner (38), PR-Profi, Ex-Politiker und seit neun Wochen der am meisten diskutierte „Dancing Stars“-Kandidat aller Zeiten. „Mir war wichtig, dass sich meine Mama nicht kränkt“, sagt der gebürtige „Steirer mit Kärntner Herz“. Zu kränken gab es ob der durchaus harten Kritik der Jury nach seinen – zugegeben durchaus schlechten Tänzen – genug. Doch darüber wollen wir ausnahmsweise nicht mit Petzner sprechen.
Zum Muttertag erzählt der Sohn der knapp 60-jährigen Maria Theresia Petzner, warum er sich gerne als „echtes Mama-Kind“ bezeichnet und als eines von fünf Kindern einen ganz besonderen Bezug zu seiner Mama hat.
Herr Petzner, wie verbringen Sie den Muttertag – feiern Sie mit Ihrer Mama?
Stefan Petzner: Ich werde meine Mama auf jeden Fall anrufen, aber ob es sich ausgeht, dass ich am Sonntag zu ihr fahre, weiß ich noch nicht – weil ich nach dem Finale von „Dancing Stars“ ein wenig ausruhen und auch ein paar Dinge erledigen muss. Wahrscheinlich geht es sich deshalb nicht aus. Aber ich werde sie auf alle Fälle anrufen, wie ich es eigentlich eh jeden Tag mache; manchmal telefoniere ich mit ihr sogar mehrmals am Tag!
Was besprechen Sie dann mit ihr?
Petzner: Wenn ich ehrlich bin, dann muss ich schon sagen, dass sie meine wichtigste Ratgeberin ist. Wenn ich Bauchweh habe, rufe ich die Mama an, wenn ich die Grippe habe, rufe ich die Mama an, wenn ich bei „Dancing Stars“ rausfliege, rufe ich sie an ...
Was haben Sie denn nach Ihrem Rauswurf vor einer Woche zu ihr gesagt?
Petzner: Einfach, dass sie sich keine Sorgen zu machen hat und das alles gut ist.
Hat Sie sich denn gekränkt?
Petzner: Na ja, jede Mama weiß, – auch wenn das Kind erwachsen ist – das Kind bleibt immer ein Kind, auch wenn das Kind schon 40 oder 50 Jahre alt ist. Eine Mama hat immer einen Beschützerinstinkt, und da meine Mama sogar schon WhatsApp besitzt, habe ich ihr noch in der Nacht der Show geschrieben, dass alles gut ist und sie sich keine Sorgen machen soll. Am nächsten Tag habe ich sie dann auch angerufen. Mütter sind immer die wichtigsten Ratgeberinnen, Entscheiderinnen, Begleiterinnen – und ich lege auf das Wort meiner Mama schon sehr großen Wert. Auch bei der Entscheidung „Dancing Stars, ja oder nein“ habe ich sie gefragt.
Wann kritisiert sie Sie?
Petzner: Das ist schwierig, denn meine Mama hat die Eigenschaft, dass sie ein sehr positiver Mensch ist und eigentlich auch so eine Kraft-Quelle für mich ist. Daher würde ich nicht sagen, dass sie mich kritisiert, sondern sie gibt mir eher Anregungen oder ein Feedback. Wenn sie etwas kritisiert, dann meine Eitelkeit, was meine Optik betrifft, weil ich andauernd jammere, dass ich älter werde. Da sagt sie dann immer, dass das zum Leben dazugehört und warum ich mich da überhaupt aufrege. Und: dass ich aufhören soll mit den Rauchen. Was ihr auch Sorgen macht, ist, dass ich ihr zu schmal bin. Sie füttert mich dann immer auf, wenn ich nach Hause komme, weil sie meint, ihr Bua ist viel zu dünn.
Was hat Sie zu Ihren Tänzen gesagt?
Petzner: Sie ist schon sehr stolz auf mich – und vor allem weiß sie, wie schwer ich mir getan habe und wie groß meine Fortschritte waren. Schließlich ist mein Papa ein so ähnlicher Tänzer wie ich – also ein absolutes Antitalent. Sie selbst kommt aus einer musikalischen Familie – aber was das Tanzen betrifft, kommt bei mir eher die Papa-Seite durch. Insofern weiß meine Mama am besten, wie schwer ich mir da getan habe.
Wie hat Ihre Mutter darauf reagiert, als Sie – wie Ihr Vater – in der Politik tätig wurden?
Petzner: Mein Papa war ja Ortspolitiker als Parteiobmann, sie wusste also, was auf sie zukommt. Sie hat immer alles mit ihrer positiven Energie und Lebenskraft weggesteckt. Während mein Papa alles sehr persönlich nimmt, ist meine Mama immer die, die über den Dingen steht. Es tut auch gut, wenn man jemanden hat, der das alles aus einer Vogelperspektive betrachtet.
Was hat Ihnen Ihre Mutter Ihnen mit auf Ihren Lebensweg gegeben?
Petzner: Ich glaube, das kann man nicht wirklich so sagen, weil die Kindheit und die Erziehung lebensprägend ist und Kinder sogar schon geformt werden, bevor sie überhaupt geboren werden. Aber meine Mama ist eine irrsinnig starke Frau mit einer irrsinnig starken Lebenskraft, einer großen Gutmütigkeit und sie hat mir dieses positive, gutmütige und kämpferische Wesen auch mitgegeben … Dazu schaue ich ihr auch optisch sehr ähnlich. Ich bin um ehrlich zu sein ein echtes Mama-Kind – und ich stehe auch dazu. Was sie uns Kindern auf jeden Fall mitgegeben hat, waren Werte, wie Bitte und Danke zu sagen, dass wenn man Gutes tut, auch Gutes zurückbekommt – auch wenn man manchmal lange darauf warten muss. Und sie hat uns die Religiosität, das Spirituelle nahegebracht.
War Sie Ihre wichtigste Stütze, als Jörg Haider 2008 starb?
Petzner: Zu dieser Zeit ist so viel passiert, dass ich kaum die Zeit hatte, etwas nach Hause zu kommunizieren. Es war aber auch insofern eine schwierige Zeit, weil meine Mama Medien in der Form noch nicht gewohnt war, und als der Haider gestorben ist, sind auf einmal Reporter der „Bild“-Zeitung vor ihrem Haus gestanden, wollten ein Interview mit ihr ... Damit hat sie nicht gerechnet, ich will nicht sagen, dass sie damit überfordert war, aber sie hat auf jeden Fall nicht damit gerechnet. Das war für sie also schon auch eine schwierige Zeit.
Was wünschen Sie ihr zum Muttertag?
Petzner: Ich wünsche ihr Gesundheit, Lebenskraft und weiterhin so viel Lebensfreude wie bisher – und ich will auch sagen: „Danke für alles und Bussi!“