Wurst for Austria!

Genau dafür hat Conchita Wurst alias Tom Neuwirth (25) seit seinem Outing gekämpft, am 8. Mai wird es so weit sein: Dann wird Wurst vor 100 Millionen Eurovisions-Fans mit dem biografischen Song Rise Like A Phoenix in Kopenhagen um den Finaleinzug des Eurovision Song Contests singen. Der Weg dorthin war lang, schmerzhaft und Tom Neuwirth, der als Travestiefigur Conchita Wurst seine weibliche Seite ausleben kann, ist noch nicht am Ziel. Der Song Contest in Kopenhagen ist Zwischenstopp auf dem Weg ganz nach oben – zu den Musik-Oscars, den Grammys! „Klar will ich gewinnen“, erläutert Neuwirth seine Song-Contest-Absicht. Zusatz: „Ich will auch meine Chance nutzen, etwas für die Gay Community zu tun, deren Teil ich bin: Ich will mich für die Rechte von Homosexuellen einsetzen.“

Schwul, na und?
Schon früh war Tom klar, dass sein Herz „anders“ schlägt. In den Kindergarten ging der Kleine im Kleid, in der Schule wurde Neuwirth gemobbt. Vor sechs Jahren, als er für Starmania antrat, hat er sich geoutet. „Meine Eltern haben bis dahin auch nichts gewusst. Aber ich war richtig erleichtert danach“, erklärt der Travestiekünstler im Talk. Mutter Helga und Papa Sigi aus Bad Mitterndorf haben es „gut aufgenommen. Sie unterstützen mich in allem und begleiten mich auch nach Kopenhagen.“ Aber einfach war es als schwuler Teenager auf dem Land nicht. Für zwei den Song Contest flankierende Dokus hat sich Wurst auf Spurensuche seiner Vergangenheit begeben. (Am 8. 5., 20 15 Uhr: „Ihr Weg nach Kopenhagen“. Am 10. 5., 20.15 Uhr: „Conchita – einfach persönlich“)

Die Buchmacher schreiben dem jungen Mann im Frauenkostüm mit aufgemaltem Bart schon jetzt eine Favoritenrolle zu. Russland will den Song Contest wegen ihr nicht im TV ausstrahlen. Denn auch 2014 ist Homosexualität für manche noch ein Problem. Dass Österreich den schrillen Künstler nach Kopenhagen schickt, ist also schon ein kleiner Sieg!