Exklusive Einblicke in das Wiener Label
Schmucklabel-Gründerin Maschalina im Interview
23.08.2021Im exklusiven Interview spricht die Gründerin und Designerin des Schmucklabels "Maschalina" über Inspiration, die Schwierigkeiten ein Unternehmen zu gründen und über die Veränderungen während der Pandemie.
Als eine der Wiener Schmuckdesignerinnen ist Mascha Borodin immer auf der Suche nach Inspiration. Ihre neue Kollektion spiegelt die Sehnsucht nach Meer und Sonne wieder. Im Interview gibt sie exklusive Einblicke in ihr bald 9-jähriges Unternehmen Maschalina.
Was inspiriert dich zu deinen Designs?
MASCHA BORODIN: Am meisten inspiriert mich prunkvolle Architektur. In vielen Fassaden kann man interessante Muster und Formen entdecken. Ohrringe wie "Spanish Faith“ wurden durch Kirchen Reliquien in Madrid inspiriert. "Bella Venezia" oder "Venezia by Night" habe ich der Geometrie des Markusplatzes in Venedig entnommen.
War es schwierig die Entscheidung zu treffen dein Studium abzubrechen und dein Label zu gründen?
MASCHA BORODIN: Eigentlich nicht, wobei mir ein bisschen jugendliche Naivität sicher auch geholfen hat keine Angst vor diesem Schritt zu haben. Meine Firma Maschalina habe ich im Alter von 20 Jahren gegründet. Damals habe ich meine Freizeit voll dem Schmuckdesign gewidmet. Immer mehr Personen in Salzburg wollten plötzlich meine Schmuckstücke erwerben, obwohl ich zunächst nur Schmuck für mich selbst gefertigt habe. So entstand damals die Idee mein eigenes Label Maschalina zu gründen.
Kannst du uns noch ein paar Einblicke in die Anfangsphase deiner Firma geben? Was kennzeichnet die Entwicklung deines Labels?
MASCHA BORODIN: Meine Designs haben definitiv eine eigene Handschrift. In den Anfangsjahren meiner Firma habe ich aus Halbedelsteinen und Swarovski Perlen Ohrringe selbst per Hand genäht. Später wurden dann lokale Produktionen in dieser Technik eingeschult. Theoretisch könnte ich jedes Paar Ohrringe auch selbst fertigen, wobei heute meine Aufgaben in der Firma eher in anderen Bereichen wie Geschäftsführung, Branding und Design liegen. Toll an unseren Designs ist in jedem Fall das leichte Gewicht. Selbst opulente Ohrringe sind bei Maschalina so filigran gefertigt, dass sie federleicht zu tragen sind. Das ist unserem Materialmix zu verdanken.
Wo produzierst du und worauf legst du dabei besonderen Wert?
MASCHA BORODIN: Ich bin sehr stolz, dass wir unsere Ohrringe vier sozialen Werkstätten in Wien herstellen und damit rund 25 Personen eine schöne Arbeit in einem positivem Umfeld ermöglichen. Bevor unsere Stücke verkauft werden wird jede Arbeit aber nochmals einer Qualitätskontrolle im Wiener Atelier unterzogen. Stücke, die in die 2. Wahl wandern, werden aber nicht vernichtet sondern im Sale stark reduziert angeboten.
Wie sind du und deine Firma mit den Veränderungen durch die Pandemie umgegangen?
MASCHA BORODIN: 2020 war ein sehr interessantes Jahr für uns. Zunächst hatten wir einen riesigen Einbruch im Einzelhandel. Wir beliefern rund 45 Boutiquen in ganz Europa mit unserem Schmuck und hatten entweder Stornierungen von Aufträgen oder keine Nachbestellungen. Wir haben uns aber, wie viele Firmen, weiter entwickelt und uns natürlich vor allem auf die Bereiche des Unternehmens fokussiert, die trotz Pandemie funktionierten. Das bedeutet viele technische Prozesse in unserem Onlineshop und der Datensammlung wurden vorangetrieben und verbessert. Ich sehe meine Firma in den nächsten Jahren definitiv global. Wir haben inzwischen Bestellungen aus ganz Europa. Mein Ziel ist es weiter zu wachsen und mein wunderbares Team im Wiener Atelier zu erweitern, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Was ist die Inspiration für die neueste Kollektion?
MASCHA BORODIN: Inspiriert von der französischen Riviera und traumhaften Stränden der Cote D’Azur bringen die Schmuckstücke unserer aktuellen Kollektion „Beaureve“ wahre Urlaubsstimmung auf.
Nachdem wir im letzten Jahr viele Freiheiten aufgeben mussten, wollte ich ein Sommergefühl kreieren, dass man sich nach Hause holen kann. Die glitzernden Monaco Sunrise Ohrringe erinnern an türkisblaues Meerwasser, das Design Jeton Gold spiegelt die eindrucksvolle Architektur des Casino Monacos wieder.
Wo siehst du dich in den nächsten 5 Jahren?
MASCHA BORODIN: Wie erwähnt sehe ich meine Firme definitiv global. Wir verbessern laufend unser Shopping Erlebnis Online und sind auch immer auf der Suche nach neuen, interessanten Kooperationen. Ein Herzenswunsch als Designern wäre eine Fine Jewelry Kollektion aus Edelmetallen und Edelsteinen zu fertigen. Vielleicht wäre diese Idee in Kooperation mit einem Juwelier möglich. Ideen habe ich jedenfalls noch genug.