Alien-Jägerin ist 60

07.10.2009

Die großartige Sigourney Weaver sagt: "Mir gefällt es, älter zu werden"

Zur Vollversion des Artikels
© AP
Zur Vollversion des Artikels

Als Astronautin Ellen Ripley in dem Sci-Fi-Klassiker "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" machte Sigourney Weaver 1979 auf sich aufmerksam. Drei Jahrzehnte später hat sie ihr Schauspieltalent in mehr als 50 Filmen bewiesen.

Wie ihre Kollegin Meryl Streep, mit der sie an der Yale Universität ausgebildet wurde, kann sich Weaver über einen Mangel an Rollen bis heute nicht beklagen. Allein in den vergangenen zwei Jahren war sie an sieben Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Der 60er, ein Meilenstein, den sie lieber ignorieren würde? Mitnichten. "Mir gefällt es, älter zu werden. Ich finde das interessant", sagt der Filmstar in Interviews. "Mit zunehmendem Alter schätzen wir das, was wir haben. Das hilft, in der Gegenwart zu leben, statt Energien auf das Sehnen nach etwas anderem zu verschwenden". Weaver ist seit 25 Jahren mit dem Theaterregisseur Jim Simpson verheiratet. Das Paar hat eine Tochter, Charlotte (19). Trotz ihrer Länge von knapp 1,80 Meter liebt sie Stöckelschuhe. Ihre nach wie vor athletische Figur verdankt sie einem "moderaten" Fitnessprogramm. Das Geheimnis ihres Aussehens? "Ich finde, dass Lebensfreude die Schönheit erhält", sagt die Amerikanerin mit dem haselnussbraunen Pagenkopf.

Weaver ist die Tochter eines großen Fernsehbosses, des früheren Präsidenten vom US-Netzwerksender NBC. Ihre Mutter, die britische Schauspielerin Elizabeth Inglis, vermittelte ihr "die positive Einstellung und meinen Pragmatismus". Statt ihr beim Start zu helfen, setzten die Eltern alle Hebel in Bewegung, um die Tochter vom Film fernzuhalten: "Sie kannten das Geschäft nur zu gut". Nach einem Literaturstudium an der Elite-Uni Stanford und der Drama School von Yale hatte Weaver es mit 28 dann aus eigenen Kräften geschafft.

Woody Allen gab ihr eine winzige Rolle in "Annie Hall" (1977). Gerade sechs Sekunden war sie auf der Leinwand zu sehen. Danach Pause. Verzweifelt verdingte sie sich am Broadway, aber auch dort nur mit wenig Erfolg. Kultregisseur Ridley Scott ("Blade Runner") verhalf Weaver schließlich zum Durchbruch: "Alien" machte die 29-Jährige zum weiblichen Action-Star. Auch in den drei Folgen der Sci-Fi-Reihe verkörperte Sigourney Weaver die Astronautin Ripley in einem intergalaktischen Raumschiff, das von einem Reptilienmonster bedroht wird.

Kritiker lobten die Newcomerin für ihre Intelligenz, Tapferkeit und den Sex-Appeal. US-Medien zufolge will Regisseur Scott demnächst "Alien" Teil fünf drehen und versucht, Weaver für die Hauptrolle zu gewinnen. Peter Weir gab ihr die Hauptrolle in seinem romantischen Abenteuerfilm "Ein Jahr in der Hölle" (1983). An der Seite von Mel Gibson spielt sie eine britische Botschaftsmitarbeiterin, die in den 1960er Jahren in Indonesien zwischen die politischen Fronten gerät. Unter Australier Weir habe sie erstmals Spaß am Drehen gehabt, sagte sie später. "Er nahm sich die Zeit, mir meine Stärken zu zeigen.

Nach ihrem Erfolg in der Hit-Komödie "Ghostbusters" rief das "New York Magazin" 1984 zum "Jahr der Sigourney Weaver" aus. "Gorillas im Nebel", das Leinwanddrama über die Primatenforscherin Dian Fossey, erlaubte Weaver, sich endgültig als großer Hollywoodstar zu etablieren. Einen Golden Globe brachte ihr die Nebenrolle als Börsenmaklerin in Mike Nichols Komödie "Working Girl - Die Waffen einer Frau" (1988) ein. 1994 stand Weaver als Paulina Escobar in "Der Tod und das Mädchen" vor Roman Polanskis Kamera. Für einen ihrer letzten Filme, "Snow Cake", hielt sie sich monatelang unter Autisten auf, um deren Verhalten zu studiere. Ihre jüngere Kollegin Wynona Ryder erklärte einmal voller Bewunderung: "Sigourney ist die Frau, die uns zeigt, dass man alles tun kann."

Zur Vollversion des Artikels