Konzert des Jahres

Lady Gaga: Das war mein Wien-Trip

01.09.2009

Tagebuch! 16 Stunden in Wien: So Gaga war sie in Österreich!

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Lady Gaga kam im Journalisten-Outfit und schwer gezeichnet. Bild: (c) Stefan BohrerÖSTERREICH hat Lady Gaga (23) sichtlich beeindruckt: Nicht nur die vielen Zeitungs-Artikel („Es gibt wohl keine Zeitung auf der ganzen Welt, die mich öfter am Cover hatte“), sondern vor allem das Interview, das wir Mittwochabend mit ihr im Wiener Hotel Triest führten.

Provokation pur
Die leicht provokante Frage „Keine Angst, dass ihr ständiges Sexgehabe die Musik überstrahlt?“, brachte den Star doch leicht aus der Fassung und beschäftigte sie auch noch während des ausverkauften Sensations-Konzertes im Wiener Gasometer. „Am Nachmittag fragte mich ein Journalist, ob mein Sex die Musik überstrahlt“ erzählte sie den 3.500 Fans als Einstimmung zum Welthit Poker Face und strippte dazu aus einem transparenten Nichts aus Plastik-Seifenblasen, um fortan im Nude-Bikini weiter zu singen: „Ich hätte mit „Ja!“ antworten sollen.“

BH statt Busenblitzer
ÖSTERREICH holte den Star des Jahres zum allerersten Mal nach Wien und es wurde zum erwarteten Spektakel aus Skandalen, Erotik-Show und skurrilen Auftritten: Nach durchzechter Nacht in Zürich verpasste Lady Gaga den Tourbus und musste nach Wien fliegen. Ihre Fans ließ sie alle links liegen und verweigerte Autogramme („Das bin nicht ich“). Und das Konzert selbst war nach nur 68 Minuten aus. Selbst die üblichen Busenblitzer blieben aus – zum allerersten Mal trat Gaga mit einem BH unter ihrem Brustpanzer auf.

Lady Gaga im skurrilen Spiegel-Mosaik Oufit. Bild: (c) FilmMagic/Chris PolkIm Herbst wieder in Wien?
Von Wien selbst bekam die (S)Exzentrikerin, die sich ihr Weltbild rund um Rilke- und Warhol-Zitate zusammenzimmert („Alles, was ich tue, ist bloß Fantasie. Doch dadurch, dass ich es mache, wird es zur Realität“) herzlich wenig mit: „Sorry, ich war die ganze Zeit im Hotelzimmer.“

Auch in Sachen Wiener Männer-Bekanntschaften blieb die Sexbombe leider bieder. Gleich nach der Show verschwand sie wieder durch einen geheimen Seiteneingang im Hotel. Gestern um 9.55 Uhr, nach nur 16 Stunden Wien-Erfahrung, hob sie auch schon wieder in Richtung Ibiza ab. Nicht ohne ein Versprechen: „Ich möchte im Herbst wieder kommen. Mit neuen Hits und der größten Show der Welt.“

Ein Auftritt für Götter:
Gehandicapt durch ihren Alk-Exzess in Zürich (ÖSTERREICH berichtete) und mit viel zu hohen Stöckelschuhen trippelt Lady Gaga an die Bar des Wiener Hotels Triest. Wankend, starrer Blick – kurzum, die Unnahbarkeit in Person. Sie trägt einen bizarren Blazer voll aufgedruckter Zeitungs-Artikel, rosa Sonnenbrillen und eine skurrile Perücke. Das ÖSTERREICH-Interview mit dem Star des Jahres:

Was wollen Sie uns mit diesem Outfit sagen?
Ich führe die Presse aus.

Das heißt: Sie benützen die Presse?
Nein – ich führe sie nur aus!

Wer ist Lady Gaga?
Ich bin ein Gesamtkunstwerk! Zurzeit der einzige Star weltweit, der Musik, Sex und Kunst zu einer höheren Art-Form kombiniert. Dazu habe ich gerade den dritten Nummer-eins-Hit in den USA. Somit bin ich der größte Star der Welt!!

Ihr ÖSTERREICH-Konzert war innerhalb von 50 Stunden ausverkauft ...

In Amerika habe ich eine komplette Tour in nur 5 Minuten ausverkauft. Also müsst ihr euch noch ein bisschen anstrengen, um mich zu beeindrucken.

Was ist der Grund Ihres Erfolges?
Ich habe eine Hit-Platte geschrieben. Nicht bloß den einen Song, sondern mein ganzes Album ist ein Hit. Mein Erfolg ist eine Kombination aus der Musik und meinem Live-Style, den ich gerade bei den Konzerten exzessivst ausleben kann.

Lady Gaga mit ÖSTERREICH-Reporter Thomas Zeidler. Bild: (c) TZ ÖSTERREICHKeine Angst, dass Ihr ständiges Sexgehabe dabei die Musik überstrahlt?
Niemals! Es ist ja nicht so, dass zu meinen Konzerten 50-jährige Männer kommen und sich dabei einen runterholen. Mein Sex ist offensiv, aber nie pervers.

Also alles nach dem Motto: „Sex sells“?
Ich liebe Sex. Aber tut das nicht jeder? Ich würde gerne mal einen Menschen auf der Welt kennenlernen, der Sex nicht mag. Aber den gibt es wohl nicht.

Haben Sie gar keine Angst vor dem Absturz?
Das entscheide nicht ich, sondern meine Fans. Ich kann mir vorstellen, dass ich irgendwann mal in einem Atemzug mit Elton John, Michael Jackson oder Grace Jones genannt werde.


Nicht mit Madonna?

Ich bewundere sie inbrünstig. Doch nur weil wir beide blond sind und mit unserer Sexualität offen umgehen, muss sie nicht mein Vorbild sein.

Ihr Masterplan?
Meine nächste CD wird ein Monster. Meine Tour mit Kanye West wird das größte Spektakel, das die Welt je gesehen hat. Das wird das Musikgeschäft verändern, sonst würde ich es nicht tun. Und meine eigene Tour wird sowieso das Allergrößte.

Wie lässt sich ein kunstbeflissener Mensch wie Lady Gaga von der Kunstmetropole Wien beeinflussen?
Total. Ich lag heute in meinem Hotelzimmer und habe Gedichte geschrieben, gezeichnet und Bühnenpläne entworfen. So inspiriert war ich noch nie!

Kommt ihr nächster Welthit also aus Wien?
Nein aus Amsterdam, denn auch dort gibt es eine ganz spezielle Form der Inspiration.

Wie wichtig wird Lady Gaga in 20 Jahren sein?
Ich weiß, dass ich auch dann noch ein Superstar sein werde. Dann werden wir zwei wieder hier in Wien sitzen und darüber diskutieren, ob mein ständiges Sexgehabe die Musik nun überstrahlt oder nicht.

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