54. Wiener Opernball
Mehr Sternchen als Stars
12.02.2010
Prächtige Roben und protziger Aufputz nach dem Motto: 'Gesehen und gesehen werden'
2010 hieß es am 54. Wiener Opernball nach gedämpfter wirtschaftlicher Stimmung im vergangenen Jahr wieder sehen und gesehen werden. Trotz allem Glamour tummelten sich mehr Sternchen als Stars auf dem roten Teppich vor dem prächtigen Haus am Ring. Zwischenfälle gab es zunächst weder vor noch in der Oper.
Im Gegensatz zu Pechvogel Richard Lugner, dessen geplanter Stargast Lindsay Lohan kurz vor dem Ball absagte, schaffte es der englische "Busenstar" Katie Price, Gast des Unternehmerpaares Irene und Alexander Mayer, rechtzeitig zur weltberühmten Tanzveranstaltung. Ihre Ankunft ist erwartungsgemäß sehr turbulent verlaufen. Sobald Price ihren Wagen verlassen hatte, waren für die Fotografen und Kamerateams sämtliche Absperrungen ohne Bedeutung. Die Engländerin in hellblauer Robe nahm das Chaos nach anfänglicher Irritation mit Fassung.
Katie Price und Prinz Marcus von Anhalt am Wiener Opernball. Bild:
(c) Schöndorfer
"Was passiert hier?", fragte Price im ersten Moment verdutzt als eine Traube von Fotografen ihr und ihren Begleiter den Weg abgeschnitten hatten. Die privaten Securities der Engländerin sorgten allerdings dafür, dass sie für Opernballverhältnisse relativ unbeschadet in das Sangeshaus gelangen konnte. Zwischendurch hatte Price sogar Zeit für Interviews.
"Ich bin eine Lady und ziehe mich auch wie eine Lady an", sagte die Engländerin vor Journalisten. Ihr "Luder-Image" solle man nicht allzu ernst nehmen. "Glauben sie nicht alles, was sie lesen". Gleichzeitig kündigte sie an, mit ihrem Ehemann nächste Woche wieder nach Wien kommen zu wollen. Partyprinz Marcus von Anhalt schien hingegen ganz in seinem Element: "Ich liebe das hier", meinte er vergnügt.
Für Trubel am Red Carpet sorgte auch der Auftritt von Moderator Thomas Gottschalk. Polizei und seine eigenen Securities hatten einiges zu tun, ihn unbeschadet bis zum Eingang zu befördern. Gottschalk nahm's gelassen und Schritt mit einem Lächeln durch die Menge und sorgte sich vor allem um die übrigen Besucher: "Achtung! Passt doch auf die Dame auf", raunte er den Fotografen zu.
Die Lugner-Loge am Opernball mit Stargast Dieter Bohlen. Bild: (c)
EPA
Zu den Gästen zählen in diesem Jahr Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe und seine Begleiterin "Bambi" Nina Bruckner, Ex-Gespielin von Richard Lugner. Es sei ihr erster Opernball, strahlte sie in einem rosa Rüschenkleid. Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe kann vor allem die Eröffnung nicht erwarten. "Dieses Jahr wird es der schönste Opernball, weil meine Cousine unter den Debütanten ist", so der regelmäßige Opernballgeher.
Dieter Chmelar, FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache mit seiner Sissy, Landespolizeikommandant Karl Mahrer mit seiner Ehefrau, Herbert Prohaska, Birgit Sarata, Harald Serafin, die Komödiantin Cindy aus Marzahn in einem "rosa Barbiekleid" und Sänger Manuel Ortega waren ebenfalls unter den Gästen.
Von der Politikerriege erschien rechtzeitig zur Eröffnung Bundeskanzler Werner Faymann (S), Vizekanzler Josef Pröll (V) und sein Onkel Erwin Pröll (V), Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (V), Außenminister Spindelegger (V), sowie Justizministerin Bandion-Ortner (V) und die Wiener VP-Chefin Christine Marek.
Das Opernhaus war diesmal in grelles Pink mit rosa- bis lachsfarbenen Rosen gehüllt. Auch die Aufgänge zierten gleichfarbige Sträuße, die Treppen waren zudem mit rotem Stoff gesäumt und der Eingangsbereich mit zart-lilafarbenen Fliederbüschen umrahmt.
Für die Wiener Polizei gestaltete sich der Ballabend zunächst ausgesprochen ruhig, was die Beamten auch auf das nasskalte Winter-Wetter zurückführten. Von Demonstrationen gegen die Veranstaltung war weit und breit keine Spur.