Interview

Melissa Naschenweng: "Es sind traurige Zeiten!"

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Mit ihrem neuen Album "Glück" schnappte sich die Kärntner Schlager-Beauty sofort Platz 1 der Album-Charts. Und auch sonst läuft es für Melissa Naschenweng wie am Schnürchen. Der Talk. 

Ihr "Bergbauern-Tour-"-Plan für das kommende Frühjahr steht -und mit dem Senkrechtstart ihres neuen Albums "Glück" ist schon jetzt klar: Melissa Naschenweng (32) wird auch im nächsten Jahr die Hallen rocken. Nach ihrem Heimatland Österreich erobert die fesche Kärntnerin gerade auch die Herzen des deutschen Publikums. Und: Im nächsten Jahr wird die Beauty, die durch Helene Fischer (mit der sie auch kürzlich auf der Bühne stand) ihre Liebe zum Schlager entdeckte, auch in einem Film zu sehen sein. Zusammen mit Paul Pizzera, dessen Verlobter Valerie Huber und Otto Jaus stand Naschenweng kürzlich für die Krimikomödie "Pulled Pork". vor der Kamera. Das Interview über ihren Erfolgskurs -und wichtige Botschaften.

Ihr neues Album "Glück" war sofort nach Erscheinen ein riesen Erfolg ...
Melissa Naschenweng
: Natürlich freue ich immer wieder, wenn ein neues Album an der Start geht. Die Menschen brauchen einfach Glück. Glück kann man sich gegenseitig geben. Wie viel man braucht, um glücklich zu sein, das entscheidet zwar jeder selbst, aber ich will meinen Teil mit der Musik beitragen. 

Sind Sie glücklich?
Naschenweng:
Absolut. Sieht man mir das nicht an? (lacht) Ich weiß gar nicht, ob man noch glücklicher sein kann.

Macht der Erfolg nicht auch Druck?
Naschenweng:
Ich bin sehr entspannt, auch weil eigentlich schon das nächste Album fertig geschrieben ist. Deshalb gehe ich mich viel mehr Ruhe an die Sache heran. Früher hatte ich mehr Druck, weil ich versucht habe, etwas zu beweisen. Jetzt habe ich das Glück, dass alles schon viel leichter geht.

Sprich, Sie brauchen niemandem mehr etwas zu beweisen?
Naschenweng:
Natürlich muss ich noch etwas beweisen! Jetzt fangen wir erst in Deutschland an und ich möchte ja auch in Österreich das Level halten. In Zeiten wie diesen ist es ja gar nicht mehr so einfach, dass sich die Leute Konzertkarten leisten können. Es sind traurige Zeiten. Auf dem Album singe ich auch über Themen, die oft ungehört bleiben -denn als Künstlerin hat man nicht nur Möglichkeiten, sondern auch Verpflichtungen. Deshalb auch der Song "Kompliment", der an alle Menschen da draußen gerichtet ist, die trotz aller Widrigkeiten den Alltag stemmen.

Melissa Naschenweng:
© Getty Images
× Melissa Naschenweng:

Was kann die neue CD musikalisch?
Naschenweng:
Sie ist eine gesunde Mischung - und die Ziehharmonika ist natürlich auch dabei. Mir ist es einfach wichtig, dass es nicht langweilig wird. Das Album ist sehr vielseitig und trotzdem ist irgendwie der Melissa-Stempel dabei. Ich habe mein Bestes gegeben, damit die Menschen eine Freude haben.

Was ist denn der Melissa-Stempel?
Naschenweng
: Es ist ein bisschen rockiger, ein bisschen moderner. Ich habe ein sehr junges Publikum und der Schlager ist sowieso moderner geworden. Ich sage dazu "Lederhosenrock".

In Ihrem Song "Amelie" sprechen Sie das brisante Thema "Hass im Netz" an...
Naschenweng:
Ich bin ja selbst im Internet sehr aktiv und habe mich ja immer wieder mit Hass im Netz auseinandersetzen müssen. Mittlerweile bin ich da schon stärker geworden, aber es gibt ja viele Menschen, die sich sehr schwer tun. Und ich möchte mich für die Menschen, die im Internet gemobbt werden, einsetzen. Wer entscheidet denn, wer wertvoll oder schön ist? Über mich kommen ja auch immer so Schlagzeilen wie "Alles nur Sex Sells". Aber ich finde ein Bikini-Foto weit weniger schlimm als das, was manche Menschen da ablassen. Da fände ich es gescheiter, für die wird das Internet gesperrt.

Melissa Naschenweng:
© Getty Images
× Melissa Naschenweng:

Zurück zu Ihrem Mega-Erfolg: Zuletzt spielten Sie auch mit Helene Fischer. Schaut man sich da etwas ab?
Naschenweng:
Ich glaube, das wäre ein Fehler. Wenn man schaut, was die anderen tun, dann ist man schon nicht mehr bei sich selbst. Ich bewundere Helene, weil sie einfach perfekt ist. Das bin ich nicht: Ich bin eher ein bissl a Patscherte. (lacht) Aber auch eine Ehrliche. Das ist ja auch ein Glück. Weil ich kann da draußen so sein, wie ich bin. Da gibt's keinen Plan. Aber ich bin ein riesengroßer Fan von Helene Fischer. Ohne sie hätte ich das Schlagerfieber nie entdeckt. Meine Mama hat immer die Sendungen geschaut. Und ich habe mitgeschaut.

Was sagt Ihre Mama jetzt, wenn Sie Ihre Tochter im TV sieht?
Naschenweng:
Das ist natürlich ungewohnt für meine Familie, aber sie behandeln mich deswegen nicht anders. Das Bodenständige ist mir sehr wichtig. Ich bin immer noch im Lesachtal daheim, obwohl ich mir schon längst irgendwo etwas kaufen hätte können. Ich muss einfach heim. Ich brauche das.

Zur Person

Am 11. Juli 1990 in Villach geboren, lernte Melissa Naschenweng ab ihrem 6. Lebensjahr von ihrem Vater das Ziehharmonika-Spiel. Nach der Matura begann sie ein Jus-Studium, das sie jedoch abbrach - und sich der Musik widmete. 2010 erreichte sie den zweiten Platz beim Volksmusik-Grand-Prix "Melodien der Alpen". Danach ging es steil bergauf. Im September 2021 wurden ihr drei Platin-Schallplatten verliehen. 2020,2021 und 2022 wurde sie mit dem Amadeus geehrt.
 

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