Salzburg-Star. Zum sechsten Mal spielt Peter Simonischek heuer den Jedermann. In MADONNA spricht er über Buhlschaften, Liebe und Treue.
(c) Michelle PautyEr ist eitel, gibt Peter Simonischek offen zu. Und derzeit mit seiner Figur unzufrieden. „Ich habe zugenommen. Fragen Sie mich nicht wie viel“, stöhnt er. Bis 27. Juli will er für die Premiere von Jedermann bei den Salzburger Festspielen wieder fit sein.
„Ich brauche viel Kondition, um den Jedermann durchzuhalten.“Dafür weilt er bis Mitte Juli mit Ehefrau Brigitte Karner (50) und den Söhnen Benedikt (11) und Kaspar (18) in Griechenland.
Im Frauen-Check
Kurz vor dem Abflug traf MADONNA den Star-Mimen Peter Simonischek (61) zum Interview über Traumfrau Netrebko, Don Juans und „Latzhosenträger“.
Sie spielen heuer zum 6. Mal den „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Wie weit entspricht dieser protzige, gierige Charakter Ihrem Naturell?
Peter Simonischek: Da müssten Sie mit meiner Frau reden (lacht). Dieser Jedermann – wie der Name sagt – ist so, dass er ein jeder sein kann. Aber das, was der Jedermann im Stück macht, ist doch völlig harmlos. Er ist sicher eine Metapher für ein Lotterleben, aber darüber schmunzeln ja heute alle. Sonst müsste man ein neues Stück schreiben und der Jedermann wäre Silvio Berlusconi – das wäre abendfüllend!
Viele Jedermänner sitzen im Publikum. Wie geht es Ihnen mit dieser Festspiel-Society?
Simonischek: Teils, teils. Man findet immer wieder Menschen, von denen man Neues erfahren kann. Salzburg ist für mich auch eine Begegnungsstätte der Künstler. Man sitzt im Lokal Triangel und unterhält sich dort z. B. mit Anselm Kiefer oder Netrebko.
Wie würde Ihnen Anna Netrebko als Buhlschaft gefallen?
Simonischek: Sie wäre genial! Gerade bei der Buhlschaft kann man nicht viel spielen, die muss man sein. Netrebko wäre die absolute Top-Besetzung. So eine Schauspielerin gibt es im ganzen deutschsprachigen Raum nicht. So eine wahnsinnig erotische, sprühende und strahlende Person.
Wie ist Anna Netrebko denn abseits der Bühne?
Simonischek: Ich habe sie privat erlebt, wenn sie explosiv ist. Irrsinnig lebendig, freundlich und voller Temperament. Eine tolle Frau! Die wäre auch ohne Singen ein Ereignis.
Sophie von Kessel wird heuer Ihre Buhlschaft spielen. Wie verführerisch ist sie für Sie?
Simonischek: In erster Linie muss sie verführerisch aufs Publikum wirken. Nicht so sehr auf mich. Beim Kuss muss ich ans Gleichgewicht denken, wie es aussieht und wie lange er dauern muss. Der Kuss war bis jetzt mit keiner Buhlschaft widerlich, Gott sei Dank! (lacht)
Gefällt Ihnen Frau von Kessel?
Simonischek: Sie gefällt mir sehr. Ich werde ja auch vorher gefragt. Die riskieren es nicht, mir eine Frau vorzusetzen, die mir nicht gefällt! Sie schlagen mir fünf Namen vor und ich entscheide, welche zuerst gefragt wird.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Buhlschaft aus?
Simonischek: Erstens darf sie nicht zu klein sein – also die Ferres war diesbezüglich idealer. Von der Körpergröße und auch von ihrer Prominenz. Die Nina Hoss war auch eine hervorragende Schauspielerin – aber für eine Buhlschaft war sie leider zu dünn. Die Buhlschaft wird vom Publikums auch nach Oberweite beurteilt. Sie muss Holz vor der Hütte haben (lacht).
Wie buhlt man um Sie?
Simonischek: Mit Humor. Aber nicht mit so beflissenem, ambitioniertem Humor. Und dazu Wärme und Herzlichkeit – das ist wichtig bei einer Frau.
Aussehen ist völlig egal?
Simonischek: Nein, um Gottes Willen! Es muss aber keine landläufige Schönheit sein. Sagen wir so, ich habe gern was zum Anfassen. Mit ein bisserl Holz vor der Hütte, wie bei der Buhlschaft (lacht).
Wie reagieren Sie, wenn Frauen um Sie buhlen?
Simonischek: Es kommt bei mir sicher nicht schlecht an (lacht). Aber es würde zu nichts Konkretem führen. Ich bin ein ziemlich treuer Ehemann – so langweilig das klingt.
Sind Sie also immun?
Simonischek: Früher war das anders. Da konnte ich schwer Nein sagen. In den 80er-Jahren, als ich und meine erste Frau an verschiedenen Theatern engagiert waren – da gab es Situationen, wo Gelegenheit Diebe machte.
Wie viele Buhlschaften hatten Sie in Ihrem Leben?
Simonischek: So viele waren es nicht, dass ich damit prahlen könnte (lacht). Ich leide sicher nicht an Don-Juanismus. Männer, die über 300 Frauen hatten, sind keine glücklicheren Menschen und enden oft elendiglich. Ich kann mich an fast jede Frau erinnern. Erst kürzlich habe ich überlegt, ob ich alle aufschreibe, damit ich sie nicht vergesse! Ich hatte zwar nicht so viele einmalige Geschichten – aber auch das gab’s Es ist nicht unangenehm, daran zurückzudenken.
Die Rolle der Buhlschaft zeichnet kein emanzipiertes Frauenbild. Wie stehen Sie zu Feministinnen wie Alice Schwarzer?
Simonischek: Es hat uns viel gekostet. Emanzipation ist einerseits völlig okay. Aber die Männer haben ihr Terrain hergegeben. Heute sagen die Frauen: Du Schlappschwanz, du Latzhosenträger! Wo ist der Mann, vor dem ich mich fürchten kann, den ich bewundern kann und der unberechenbar ist. Frauen mögen ja nicht die braven Männer, sondern Frauen lieben die Unmöglichen – die sich ansaufen, aus dem Maul stinken und zuschlagen!
Naja, da widerspreche ich
Simonischek: Ich selbst würde das nie tun! Und ich würde jeder Frau zur Hilfe kommen.
Wofür würde Sie, wie im Stück Jedermann, der Teufel holen?
Simonischek: Ich hoffe nicht, dass er einen fürs Genießen holt! Dann wird’s eng für mich.
„Ich brauche viel Kondition, um den Jedermann durchzuhalten.“Dafür weilt er bis Mitte Juli mit Ehefrau Brigitte Karner (50) und den Söhnen Benedikt (11) und Kaspar (18) in Griechenland.
Im Frauen-Check
Kurz vor dem Abflug traf MADONNA den Star-Mimen Peter Simonischek (61) zum Interview über Traumfrau Netrebko, Don Juans und „Latzhosenträger“.
Sie spielen heuer zum 6. Mal den „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Wie weit entspricht dieser protzige, gierige Charakter Ihrem Naturell?
Peter Simonischek: Da müssten Sie mit meiner Frau reden (lacht). Dieser Jedermann – wie der Name sagt – ist so, dass er ein jeder sein kann. Aber das, was der Jedermann im Stück macht, ist doch völlig harmlos. Er ist sicher eine Metapher für ein Lotterleben, aber darüber schmunzeln ja heute alle. Sonst müsste man ein neues Stück schreiben und der Jedermann wäre Silvio Berlusconi – das wäre abendfüllend!
Viele Jedermänner sitzen im Publikum. Wie geht es Ihnen mit dieser Festspiel-Society?
Simonischek: Teils, teils. Man findet immer wieder Menschen, von denen man Neues erfahren kann. Salzburg ist für mich auch eine Begegnungsstätte der Künstler. Man sitzt im Lokal Triangel und unterhält sich dort z. B. mit Anselm Kiefer oder Netrebko.
Wie würde Ihnen Anna Netrebko als Buhlschaft gefallen?
Simonischek: Sie wäre genial! Gerade bei der Buhlschaft kann man nicht viel spielen, die muss man sein. Netrebko wäre die absolute Top-Besetzung. So eine Schauspielerin gibt es im ganzen deutschsprachigen Raum nicht. So eine wahnsinnig erotische, sprühende und strahlende Person.
Wie ist Anna Netrebko denn abseits der Bühne?
Simonischek: Ich habe sie privat erlebt, wenn sie explosiv ist. Irrsinnig lebendig, freundlich und voller Temperament. Eine tolle Frau! Die wäre auch ohne Singen ein Ereignis.
Sophie von Kessel wird heuer Ihre Buhlschaft spielen. Wie verführerisch ist sie für Sie?
Simonischek: In erster Linie muss sie verführerisch aufs Publikum wirken. Nicht so sehr auf mich. Beim Kuss muss ich ans Gleichgewicht denken, wie es aussieht und wie lange er dauern muss. Der Kuss war bis jetzt mit keiner Buhlschaft widerlich, Gott sei Dank! (lacht)
Gefällt Ihnen Frau von Kessel?
Simonischek: Sie gefällt mir sehr. Ich werde ja auch vorher gefragt. Die riskieren es nicht, mir eine Frau vorzusetzen, die mir nicht gefällt! Sie schlagen mir fünf Namen vor und ich entscheide, welche zuerst gefragt wird.
Nach welchen Kriterien suchen Sie die Buhlschaft aus?
Simonischek: Erstens darf sie nicht zu klein sein – also die Ferres war diesbezüglich idealer. Von der Körpergröße und auch von ihrer Prominenz. Die Nina Hoss war auch eine hervorragende Schauspielerin – aber für eine Buhlschaft war sie leider zu dünn. Die Buhlschaft wird vom Publikums auch nach Oberweite beurteilt. Sie muss Holz vor der Hütte haben (lacht).
Wie buhlt man um Sie?
Simonischek: Mit Humor. Aber nicht mit so beflissenem, ambitioniertem Humor. Und dazu Wärme und Herzlichkeit – das ist wichtig bei einer Frau.
Aussehen ist völlig egal?
Simonischek: Nein, um Gottes Willen! Es muss aber keine landläufige Schönheit sein. Sagen wir so, ich habe gern was zum Anfassen. Mit ein bisserl Holz vor der Hütte, wie bei der Buhlschaft (lacht).
Wie reagieren Sie, wenn Frauen um Sie buhlen?
Simonischek: Es kommt bei mir sicher nicht schlecht an (lacht). Aber es würde zu nichts Konkretem führen. Ich bin ein ziemlich treuer Ehemann – so langweilig das klingt.
Sind Sie also immun?
Simonischek: Früher war das anders. Da konnte ich schwer Nein sagen. In den 80er-Jahren, als ich und meine erste Frau an verschiedenen Theatern engagiert waren – da gab es Situationen, wo Gelegenheit Diebe machte.
Wie viele Buhlschaften hatten Sie in Ihrem Leben?
Simonischek: So viele waren es nicht, dass ich damit prahlen könnte (lacht). Ich leide sicher nicht an Don-Juanismus. Männer, die über 300 Frauen hatten, sind keine glücklicheren Menschen und enden oft elendiglich. Ich kann mich an fast jede Frau erinnern. Erst kürzlich habe ich überlegt, ob ich alle aufschreibe, damit ich sie nicht vergesse! Ich hatte zwar nicht so viele einmalige Geschichten – aber auch das gab’s Es ist nicht unangenehm, daran zurückzudenken.
Die Rolle der Buhlschaft zeichnet kein emanzipiertes Frauenbild. Wie stehen Sie zu Feministinnen wie Alice Schwarzer?
Simonischek: Es hat uns viel gekostet. Emanzipation ist einerseits völlig okay. Aber die Männer haben ihr Terrain hergegeben. Heute sagen die Frauen: Du Schlappschwanz, du Latzhosenträger! Wo ist der Mann, vor dem ich mich fürchten kann, den ich bewundern kann und der unberechenbar ist. Frauen mögen ja nicht die braven Männer, sondern Frauen lieben die Unmöglichen – die sich ansaufen, aus dem Maul stinken und zuschlagen!
Naja, da widerspreche ich
Simonischek: Ich selbst würde das nie tun! Und ich würde jeder Frau zur Hilfe kommen.
Wofür würde Sie, wie im Stück Jedermann, der Teufel holen?
Simonischek: Ich hoffe nicht, dass er einen fürs Genießen holt! Dann wird’s eng für mich.