So läuft die Opernball-Übertragung
05.02.2010
Opernball 2010. Sieben Moderatoren berichten am 11. 2. vier Stunden live im ORF. Die Details.
Opernball 2010
Wenn die Debütantinnen zur Eröffnungs-Polka hüpfen und die Damen in den
Logen champagnerisieren – dann sind 15 Kameras und sieben Moderatoren des
ORF live für die Zuseher dabei.
Alle Jahre wieder beschert der
Wiener Opernball dem ORF Traumquoten von bis zu 1.329.000 (im Vorjahr), aber
auch Kritik an der Art der Berichterstattung. Dieses Jahr wartet der
Staatsfunk trotz Sparparkett mit allem, was seine Technik zu bieten hat,
auf, um noch schärfere, bewegendere und berauschendere Bilder vom
Gesellschafts-Highlight des Jahres zu bieten.
Profis & frisches Blut
Angefangen beim Moderatoren-Team,
das mit neuen Gesichtern das Publikum locken soll.
So wird Dancing Star
Claudia Reiterer an der Seite von Ball-Profi Alfons Haider glänzen. „Das
Lampenfieber ist enorm“, fiebert sie ihrem Debüt entgegen. Auch
Society-König Dominic Heinzl konnte für die Live-Übertragung gewonnen
werden. Er darf gleich den scheidenden Direktor Ioan Holender vor das
Mikrophon bitten. Weiters soll Kati Bellowitsch für frisches Blut sorgen,
Barbara Rett bringt Kultur-Kompetenz ein und das Duo Wagner-Trenkwitz und
Hohenlohe kommentiert aus dem Off.
Sieben ORF-Stars, 15 Kameras
„Der Opernball ist eine extreme
logistische Herausforderung. Man muss sehr spontan reagieren und
improvisieren“, so Regisseurin Heidi Haschek die vom Ü-Wagen vor der
Staatsoper aus „im Ballkleid“ Kamerateams und Moderatoren durch das Gebäude
dirigiert.
Per Funk ist das Übertragungs-Mastermind, seit 1989 am Opernball dabei, mit allen Moderatoren direkt verbunden. Ein rund 80-köpfiges Team gewährleistet „unter Hochspannung und höchster Konzentration“ (Haschek) eine reibungslose Sendung.
Für ORF-Debütant Dominic Heinzl wird es doppelt hart. Er berichtet live vom Red Carpet und dreht mit eigenen Chili-Teams für das Extra Heinzl am Opernball am nächsten Tag (ORF1, 22 Uhr)und zeigt noch einmal die besten Szenen vom Ball der Bälle. MADONNA-Herausgeberin Uschi Fellner ist als Fashion-Expertin an seiner Seite, beurteilt die Roben und kürt das schönste Kleid.
(c) Inge Prader
„Es wird scharf“, verspricht Heinzl.
Denn er tritt gegen
einen ganz Großen der Showbranche an.
Der Privatsender ATV holt
Wetten, dass..?-Zampano Thomas Gottschalk als Berichterstatter.
Ein
Wermutstropfen bleibt ATV: Sie müssen die Drehgenehmigung – insgesamt fünf
Kameras am Ball – beim ORF abkaufen. Denn der Staatsfunk zahlt der Oper
600.000 Euro für die Exklusivrechte.
Haider gegen Holender
Nicht ganz so reibungslos verlief vorab
die Kommunikation zwischen ORF und dem Operndirektor. Vor allem Alfons
Haider ist wieder ins Visier des scheidenden Ioan Holender geraten. Weil er
in Willkommen Österreich den Ball als „Wichserei“ und Holender als
„rumänischen Tennisspieler“ bezeichnete, wurde Haider von der
Ball-Pressekonferenz ausgeladen.
„Vielleicht darf ich heuer auch nicht
in die Oper rein“, nimmt es Haider sportlich. „Mein Chef ist Direktor
Alexander Wrabetz und er steht zu mir und hinter mir – der Holender ist mir
wurscht!“
„Wie Streif für Moderatoren“
Denn am Ball
wartet eine größere Herausforderung auf die Moderatoren: Talkgäste zur
richtigen Zeit an den richtigen Platz bringen – oder spontan neue
organisieren, wenn ein Promi nicht auffindbar ist. „Der Ball ist für die
Moderatoren wie die Streif für Skifahrer“, so Haider, der zum 14. Mal den
Opernball moderiert.