Oscar-Star Christoph Waltz witzelte mit Late-Night-Talker Jay Leno – und kuschelte mit Tiger.
Starker Auftritt
Oscar-Triumphator Christoph Waltz (53) bewies
mit seinem Auftritt bei US-Talker Jay Leno, dass er für den Dschungel
Hollywoods bestens gerüstet ist. Gekonnt streichelte er vor dem ersten
großen Interview nach dem Nebendarsteller-Oscar Tiger- und Leoparden-Babys.
Auch Lenos bohrende Fragen parierte der Österreicher mit Bravour und Humor. Gleich eingangs stellte Waltz klar, dass er sich „immer noch nicht“ vom Oscar-Taumel erholt habe. Und setzte zur ersten Pointe an: „Die Oscar-Premiere war wie guter Sex. Nein! Es war besser!“
Austroabrechnung
Offensichtlich wurde, vor allem durch seine
Körpersprache, sein zwiespältiges Verhältnis zu seinem Heimatland. Auf die
Frage, ob sein Telefon mit Glückwünschen aus Österreich heiß lief, meinte
er: „Ich hab’ mein Handy abgedreht.“ Durch die große Zeitverschiebung hätte
er generell beim Kontakthalten zu Österreich oft eine gute Ausrede, um
Gespräche abzulehnen. Leno scherzte weiter, dass ihm sein Geburtsland höchst
dankbar sein müsse: „Amerikaner sehen nun, dass es auch Österreicher gibt,
deren Englisch gut zu verstehen ist!“ Ein klarer Seitenhieb auf Gouverneur
Arnold Schwarzenegger.
Harte Jahre
Waltz gab zu, dass er als „junger, naiver,
idealistischer Mann“ noch vom großen Hollywooderfolg träumte. „Doch diese
Träume versandeten rasch im monotonen Alltagsgeschäft einer
durchschnittlichen Schauspielerkarriere. Es bedarf Ausdauer, da einfach
weiterzumachen“, klagte er.
Wie ging er mit dem Druck um, der Oscar-Topfavorit zu sein? „Ich habe es weggesteckt. Sonst hätte ich ja den Verstand verloren, mir jeden Tag den Kopf zu zermartern, zu hoffen, wirklich zu gewinnen.“
Pizzaparty vor Oscars
Am Tag der Oscar-Verleihung wäre er um
1:30 Uhr aufgewacht, dann um 2:30 – und weiter im Stundentakt. Den Abend
hätte er in der Wohnung des Inglourious Basterds-Regisseurs Quentin
Tarantino verbracht, der mit Pizza und Champagner aufwartete. Dem
Kultregisseur streute er Rosen und bezeichnete ihn als „kultivierten,
zivilisierten, gar nicht lauten Gentleman“.
„Madonna sieht aus wie 24“
Waltz verriet auch, dass
er endlich mit zwei seiner Idole, Morgan Freeman und Jodie Foster, plaudern
konnte. „Ich liebe Freeman so sehr, am liebsten würde ich ihn ständig
umarmen.“ Er habe noch bis vier Uhr früh auf Madonnas Party gefeiert,
meinte, der Popstar sehe aus „wie 23, 24“. Leno: „Mit dem Kompliment wird
sie dich sicher im nächsten Jahr wieder einladen."