Wie ist es für Sie, eine so berühmte Großmutter zu haben? Lizzy:
Ich lache darüber. Ich habe ja auch einen total berühmten Großvater.
Nein, ich bin sehr entspannt und finde es ganz cool, dass Gran so
bekannt ist. Ich nenne sie ‚Funky Gran‘, was so viel heißt wie ‚Heißer
Ofen‘ (lacht). Christine Kaufmann: Du spielst mich
aus wie eine gute Karte (lacht). Kannst du dich erinnern, wie wir in
dem Restaurant in Schottland waren und dieser wahnsinnig
gutaussehende Kellner mit uns heftig geflirtet hat? Er hat gefragt,
woher ich komme, und du hast gesagt: „Meine Omi kommt aus
Deutschland“. Da hat er gesagt: „Oh, Funky Gran.“ Seither nennst du
mich so. Ich glaube, du amüsierst dich gut mit mir. Lizzy:
Und ich habe viel von dir gelernt. Beharrlichkeit,
Selbstständigkeit.
Und wo sind Sie beide total verschieden? Lizzy: Ich habe
ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mutter. Etwas, das du nicht
kennst. Und ich glaube an die Ehe, den Mann fürs Leben. Ich denke, ich
habe mir den richtigen ausgesucht. Kaufmann: Seit
Dezember bist du mit Douglas verheiratet. Du machst das in
Liebesdingen besser als ich. Und ja, im Gegensatz zu mir hast du mit
deiner Mutter überhaupt keine Konflikte. Ich hatte mit meiner Mutter
große Auseinandersetzungen. Du liebst deine Eltern einfach. Du hast
grundsätzlich weniger innerliche Narben als ich. Und das macht schon
einen großen Unterschied.
Ihre Großmutter war schon viermal verheiratet. Eigentlich kein
gutes Beispiel. Aber trotzdem glauben Sie an die Ehe. Lizzy:
Ich habe einfach den richtigen Mann gefunden. Kaufmann:
Und bei mir zählen ja nicht alle Ehen. Eine war nur auf dem Papier. Du
bist in diesem Sinne die Jüngere und Klügere. Du hast aus meinen
Fehlern gelernt. Lizzy: Aber ich kann mich noch erinnern,
wie du uns einen großmütterlichen Rat gegeben hast. Weißt du noch,
welchen? Kaufmann: Ja, natürlich. Eine Frau muss ihren Beruf
lieben, habe ich euch immer gepredigt. Wenn du einen Beruf hast, den
du liebst, dann hat ein Mann auch nie so Macht über dich. Du hast das
sehr, sehr ernst genommen und hast Douglas gesagt, dass du deinen
Beruf studieren willst. Wenn er mitkommt, sehr gut, und wenn nicht,
dann hättest du es trotzdem gemacht.
Welches Verhältnis haben Sie zu Ihrem Opa, Tony Curtis? Lizzy:
Eigentlich gar keins. Ich sehe ihn nie. Er wollte mein Studium
in Schottland finanzieren, aber als er gehört hat, dass es 30.000
Pfund im Jahr kostet, hat er es nicht gemacht. Du und Jamie Lee habt
mir mein Studium finanziert. Dafür bin ich euch sehr dankbar. Kaufmann:
Ich denke, ich bin die einzige Matriarchin, die ich wirklich kenne.
Ich achte sehr darauf, was für meine Töchter und Enkel das Richtige
sein könnte. Und ich bin froh darüber, dass ich euch alle finanziell
und kreativ unterstützen kann. Lizzy: Und du bist
immer für uns da!
Und wer ist für Sie da, wenn es Ihnen schlecht geht? Sie hatten
ein Burnout, haben sich von Ihrem Mann getrennt... Kaufmann:
Ich denke, du, Lizzy, wärest sicher für mich da. Eigentlich jedes
Enkelkind. Ich habe genug Menschen, mit denen ich reden kann. Aber
letztendlich habe ich all die Entscheidungen und Umbrüche der letzten
Zeit, auch die Scheidung von meinem Mann, mit mir selber besprochen.
Ihr hattet in dieser Zeit viel Verständnis für mich. Habt mich allein
gelassen, mir Zeit zum Ausruhen gegeben.
Was schätzen Sie besonders an Ihrer Großmutter? Lizzy:
Ihre Kreativität und ihren Freigeist. Und sie macht mir immer die
wunderbarsten Geschenke, weil sie einfach weiß, was ich liebe.
Und umgekehrt? Kaufmann: Immer wenn ich Lizzy sehe,
lächle ich. Ich habe mir nie etwas von meinen Kindern und Enkeln
gewünscht, weil ich finde, dass jeder Wunsch unverschämt ist; aber
du hast einfach alle Wünsche erfüllt, ohne dass ich sie mir gedacht
habe.
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