Nach London und vor Paris beginnt am Mittwoch die Mailänder Modewoche mit den Damenkollektionen für den Sommer 2010. Über 90 Modeschauen sind in der lombardischen Industriemetropole geplant, während die italienische Mode- und Textilbranche unter dem Druck der weltweiten Wirtschaftskrise stöhnt.
Die namhaftesten Modefirmen "made in Italy" klagen über einen starken Umsatzrückgang, hoffen aber, dass die schlimmste Rezessionsphase zu Ende ist. "Nach einem schwierigen Jahresbeginn können wir jetzt im Vergleich zur Modewoche im Jänner mehr Kollektionen präsentieren", sagte der Präsident der italienischen Modekammer, Mario Boselli, bei der Vorstellung des Events. Bei der Mailänder Modewoche im Jänner hatten mehrere Designer wegen der Krise auf ihre Defilees verzichten müssen.
Von Mittwoch (23. September) bis Dienstag (29. September) werden die prominentesten italienische Modeschöpfer ihre Kollektionen in Mailand vorstellen. Die Modewoche wird am Mittwoch mit einer Kollektion der Maison Elena Miro geöffnet. Am Donnerstag werden Italiens klangvolle Namen wie Giorgio Armani, Prada und Just Cavalli ihre neuesten Kreationen zeigen. Am Freitag sind Alberta Ferretti, Versace, Gianfranco Ferre und Jil Sander an der Reihe, ihre neuesten Kleider zu zeigen.
Es folgen am Samstag Bottega Veneta, Roberto Cavalli, Emporio Armani, Moschino und Max Mara. Die Kollektionen von Missoni, Etro, John Richmond und Salvatore Ferragamo werden am Sonntag vorgestellt. Am Montag sind Dsquared2, Frankie Morello und Laura Biagiotti an der Reihe. Am Mittwoch und am 29. September sind Modeschauen von Marken vorgesehen, die im Ausland weniger bekannt sind.
"Die Teilnahme vieler prominenter Namen bezeugt, dass sich die italienischen Designer trotz der Krise stark für 'Made in Italy' engagieren wollen", meinte Boselli. Der Verband "Sistema Moda Italia" hat kürzlich einen Appell die italienische Regierung gerichtet, die krisengeschüttelte Branche zu unterstützen. Der Forderung schlossen sich auch die Gewerkschaften an.
Die Mode- und Textilbranche zähle zu den dynamischsten Wirtschaftszweigen Europas und müsse dementsprechend gefördert werden. Der Verband drängt auf die Einführung einer Etikette mit dem jeweiligen Herkunftsland der Kleidungsstücke, eine Reduzierung des Steuerdrucks auf europäische Produkte außerhalb der EU-Grenzen, Anti-Dumping-Maßnahmen und eine gezielte Strategie gegen Produktfälschung.
Zwischen Jänner und Mai 2009 sind die Exporte italienischer Mode nach Russland um 25,3 Prozent eingebrochen. Von allen EU-Ländern wurde aus Spanien (minus 16,7 Prozent) und Großbritannien (minus 15 Prozent) der stärkste Exportrückgang italienischer Mode gemeldet.