Ehekiller: Award vs. Liebe
Wen trifft der Oscar-Fluch 2011?
21.02.2011Welche Stars vom Oscar-Fluch bereits heimgesucht wurden und wessen Liebesglück gefährdet ist.
Der kleine goldene Mann gilt als gefürchteter Ehebrecher
Kaum hatte Sandra Bullock im vergangenen Jahr ihren Oscar als beste Hauptdarstellerin in der Hand, war ihr Ehe mit Jesse James auch schon Geschichte. Bereits wenige Tage nach der Verleihung holten Bullock die zahlreichen Affären ihres Ex-Mannes ein. Es folgten ein Rosenkrieg und die Scheidung. Dies ist ein Schicksal, das Bullock mit vielen – vor allem weiblichen – Hollywoodstars teilt. Fast keiner Oscar-Gewinnerin der vergangenen Jahre brachte der wichtigste Filmpreis der Welt privates Glück.
Lastet auf dem Oscar ein Fluch? Dass es den sogenannten „Oscar-Fluch“ tatsächlich gibt, bestätigte kürzlich eine wissenschaftliche Studie. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Ehe von Siegerinnen der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ früher endet als die ihrer sieglosen Kolleginnen, beträgt 63 Prozent, berechnete Colleen Stuart von der Universität in Pittsburgh. Die Forscherin hat das Liebesleben aller nominierten Schauspieler und Schauspielerinnen seit 1936 untersucht. Fast jedes Jahr werden jeweils fünf Männer und fünf Frauen vorgeschlagen, das ergibt 751 Nominierte. Von diesen ließen sich 60 Prozent mindestens einmal nach ihrer Nominierung scheiden. Besonders hoch ist die Scheidungsrate bei den Academy Award-Gewinnerinnen: Ihre Ehen hielten im Schnitt nur noch 4,3 Jahre, die der nominierten Kolleginnen ohne Oscar immerhin 9,5 Jahre.
Portmans Prüfung
Wenn heuer der Academy Award of Merit zum 83. Mal in Los Angeles im berühmten Kodak Theatre verliehen wird, steht vor allem Oscar-Favoritin Natalie Portman („Black Swan“) und ihr junges Familienglück im Blickpunkt der Öffentlichkeit und die frische Beziehung zu Benjamin Millepied damit vor dem ersten großen Prüfstein. Als Portman bei den Dreharbeiten zu „Black Swan“ vor wenigen Monaten den Balletttänzer und Choreografen Millepied kennen und lieben lernte, trennte sich dieser sofort von seiner damaligen Freundin. Wenige Wochen später war das erste gemeinsame Baby unterwegs, das im Frühsommer das Licht der Welt erblicken soll. Insider machen sich Sorgen, dass das junge Liebesglück am Ruhm und Erfolg von Portman zerbrechen könnte. Während die weiteren Nominierten Michelle Williams und Jennifer Lawrence derzeit offiziell solo sind, könnten heuer noch Nicole Kidman – sie ist seit 2006 mit Countrysänger Keith Urban verheiratet – sowie Annette Bening (ist seit 1992 mit Schauspielkollegen Warren Beatty verheiratet) vom Hollywood-Fluch eingeholt werden.
Rasches Liebes-Aus
Denn sogar Langzeit-Ehen bleiben von dem Oscar-Fluch nicht verschont. Hilary Swank und Schauspielkollege Chad Lowe galten zehn Jahre als Vorzeige-Hollywood-Ehepaar, doch Swanks Oscars (2000 für „Boys Don’t Cry“, 2005 für „Million Dollar Baby“) verkraftete ihre Liebe nicht. Im November 2007 ließen sie sich scheiden. Kate Winslet bekam 2009 einen Award für „Der Vorleser“. Im März 2010 gab sie nach sieben Ehejahren die Scheidung von Regisseur Sam Mendes bekannt. Reese Witherspoon, die 2006 für „Walk the Line“ ausgezeichnet wurde, trennte sich sechs Monate später – nach acht Jahren Ehe – von Ryan Phillippe. Halle Berry stand 2002 mit dem ersten Academy Award für eine schwarze Frau für das Drama „Monster’s Ball“ auf dem Höhepunkt ihrer Karriere – doch ihre vierjährige Ehe mit Eric Benet scheiterte nur ein Jahr später. Auch für Julia Roberts und Benjamin Bratt bedeutete ihr Oscar-Gewinn im Jahr 2001 („Erin Brockovich“) das baldige Aus.
Nach Jahren eingeholt
Nicht gleich direkt nach dem Award-Gewinn, aber einige Jahre später schlug der Fluch bei Charlize Theron und Stuart Townsend (nach neun Jahren Beziehung) zu sowie auch bei Susan Sarandon und Tim Robbins (sie gewann 1997, er 2004; Ehe-Aus 2009 nach 23 Jahren!) oder auch Renée Zellweger und Musiker Jack White.
Nicht bedanken!
Der Fluch betreffe – laut Studie – jedoch nur die weiblichen Stars. Die Forscher spekulieren, dass der Erfolg, das Rampenlicht und der Wirbel um die Siegerinnen dem Partnern und somit der Partnerschaft nicht gut tun. Der größte Ehekiller soll vor allem die Dankesrede sein, in der der Liebste – z. B.: im Fall von Witherspoon – vor der ganzen Welt als so braver Unterstützer gelobt wird. So sollte Portman ihre Worte mit bedacht wählen, wenn es am 27. Februar wieder heißt: „And the Oscars goes to …“
Alle Nominierten...
Beste Hauptdarstellerin
Beste Nebendarstellerin
Bester Hauptdarsteller
Bester Nebendarsteller
Bester Regisseur |