Wie gefallen Ihnen die ersten Bilder mit den Zwillingen? Céline Dion: Ich bin sehr zufrieden damit! Vor allem aber bin ich glücklich darüber, diese beiden Kinder in meinem Haus, in meinem Leben zu haben. Unser Heim ist einfach erfüllt mit Liebe.
Seit nunmehr sechs Wochen sind Sie Mutter von Zwillingen. Wie geht es Ihnen damit? Dion: Es ist überwältigend, aber sehr viel Arbeit. Ich habe mein Zeitgefühl vollkommen verloren, stille alle beide und muss noch mit einem Neunjährigen mithalten. Ich weiß nicht, wie manche Frauen das hinbekommen. Dabei habe ich das Gefühl, dass wir Mütter alles tun müssen, wir sind die Macher und bringen alles in Ordnung. Während die Väter sich ihrer Sache oft unsicher sind.
Auch Ihr Mann René? Dion: Jeden Tag fragt er mich, ob ich gut geschlafen habe. Ich antworte dann: „Machst du Witze?“ Durchzuschlafen ist ein Ding der Unmöglichkeit für mich geworden. Stattdessen stille ich oder wechsle Windeln. Außerdem kann ich mich nicht einfach von meinen anderen Pflichten loseisen. Ich habe mich trotzdem um meinen Sohn zu kümmern, der gerade mit der Schule begonnen hat und seine Mommy braucht. Plötzlich kommen zwei süße Winzlinge daher, die jede Menge Aufmerksamkeit benötigen. Ich bemühe mich, alles unter einen Hut zu bringen.
Zwei Babys gleichzeitig zu stillen ist sicherlich eine Herausforderung, schließlich hat man keine Hand frei. Dion: Wenn man keine Hand mehr frei hat, bleiben einem immer noch die Oberarme. Kann man die auch nicht mehr bewegen, muss man Dinge eben mit den Füßen vom Boden aufheben. Es ist schon bemerkenswert, was wir Frauen alles schaffen. (lacht)
Ihre Schwestern Linda und Manon wohnen zurzeit bei Ihnen, und Ihre Mutter Thérèse hat Ihnen zu Beginn geholfen … Dion: Sie war auch im Kreißsaal, und hat das Wunder sozusagen von Anfang an miterlebt. Ein paar Wochen später ist sie dann nach Hause gefahren, und heute kommt sie wieder zurück.
Wie geht es ihr mit den Babys? Dion: Sie ist ihr Bodyguard (lacht). Sie setzt sich immer in einen Schaukelstuhl neben sie, liest ein Buch und kümmert sich liebevoll um sie. Wenn einer der beiden zu schreien beginnt, sagt sie immer: „Ich mach’ das schon, leg dich schlafen!“ Ich antworte dann: „Aber ich will mein Baby! Du hattest ihn schon so lange.“ Ich habe großes Glück, dass sie mir alle tatkräftig beistehen. Mir war immer klar, dass Familie etwas ganz Wichtiges ist. Jetzt weiß ich wirklich zu schätzen, wie wertvoll es ist, wenn jemand für dich da ist, wenn du ihn brauchst.
Sie müssen jetzt noch mehr Respekt vor Ihrer Mutter haben, nachdem Sie ein bisschen nachvollziehen können, wie es ihr mit 14 Kindern ging. Dion: Ja, verrückt! Das ist doch nicht normal, oder? (lacht) Bis zu Nummer zwölf hat sie übrigens alle zu Hause auf die Welt gebracht.
Ihnen wurde vor der Geburt strikte Bettruhe verordnet … Dion: (seufzt) Ich war fast 10 Tage lang im Spital und konnte nichts tun außer auf die Wand zu starren. Ich bin fast verrückt geworden, weil ich mich so nutzlos fühlte. Ich war weder zu Hause eine Mom, noch konnte ich im Krankenhaus eine sein. Ich war sehr emotional, und irgendwann kam der Punkt, an dem ich zu RC sagte: „Wenn du nicht in die Schule gehen möchtest, weil du mich vermisst, dann geh nicht, Schatz. Diese Regel existiert im Moment nicht.“ Er hat sich dann tatsächlich ein Krankenhausbett in meinem Zimmer aufstellen lassen. Das hat ihm, denke ich, geholfen, mit der Situation besser umzugehen.
Nach langer Wartezeit kam der Kaiserschnitt überraschend … Dion: Einer der beiden war wohl ein bisschen gestresst und wollte schon früher raus. Er hatte einen wahnsinnig schnellen Herzschlag. Darum hat der Arzt die Sache etwas beschleunigt, denn er wollte kein Risiko eingehen. Ich antwortete nur: „In Ordnung. Wann soll es denn losgehen?“ Dass er mir nur 30 Minuten gab, schockierte mich etwas. Ich wollte mich vorher noch hübsch machen, denn in meiner Vorstellung trage ich bei der Geburt eine schöne Robe und zartes Make-up, während mein glattes Haar perfekt fällt. So ein Schwachsinn! Das läuft ganz anders. Man sieht vielmehr verschwollen, erschöpft und riesig aus. Von Make-up keine Spur, und nicht einmal der Ehering passt mehr auf den Finger. Eigentlich sieht man nur aus wie ein Wrack. In dem Moment war mir klar, dass wir unseren Fotografen Gerard anrufen müssen, denn so ein Bild würde mit Sicherheit nicht in die Zeitungen kommen (lacht).
Es muss sehr schwer für Sie gewesen sein, als die Babys auf der Intensivstation waren … Dion: ...
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