Wenn Frauen sich selbst zur Marke machen.
Seit 2009 steht der Begriff "It-Girl" im Duden und wird dort als "junge oder jüngere Frau, die durch ihr häufiges öffentliches Auftreten in Gesellschaft prominenter Personen und ihre starke Medienpräsenz einer breiten Öffentlichkeit bekannt ist" definiert. Doch der Begriff ist nicht erst seit 2009 in aller Munde.
Die Urmutter aller It-Girls war der Stummfilm-Star Clara Bow. Mit ihrer Rolle in dem Film "It" (deutscher Titel: "Das gewisse Etwas") prägte sie den Begriff bereits im Jahr 1927. Mittlerweile werden landläufig jedoch nicht mehr aufstrebende Schauspielerinnen, sondern Selbstvermarktungstalente ohne sonstige nennenswerte Begabung als It-Girls bezeichnet.
Sie sind irgendwann bekannt geworden, aber niemand weiß eigentlich so genau, warum. "Die Bedeutsamkeit der It-Girls entsteht durch ihre Medienpräsenz. Niemand fragt sich: 'Ist die Person berühmt, weil sie in den Medien ist, oder machen sie die Medien berühmt?'", erklärte Peter Vitouch, Medienpsychologe an der Universität Wien, im Gespräch mit der APA.
Paris Hilton war eines der ersten It-Girls, das wusste, wie sie die Medien geschickt für sich ausnutzen sollte. Vor allem durch ihr Amateur-Sex-Video sorgte sie für Schlagzeilen in den Boulevardblättern. Ein It-Girl müsse die Öffentlichkeit ständig anfüttern, um dauerhaft im Gespräch zu bleiben, so Vitouch. "Am besten kommen Skandale an, also alles, was außerhalb der Norm liegt. Das kann zum Beispiel ein entblößter Busen oder ein zerrissenes Kleid sein", erläuterte der Medienpsychologe.
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Paris Hilton ist mittlerweile fast gänzlich von der Bildfläche verschwunden. Ob sie sich freiwillig aus dem Society-Leben zurückgezogen hat, oder ob sie es tun musste, weil die Leute sie inzwischen langweilig finden, ist unklar. Vitouch vermutete jedoch, dass sie sich bewusst dafür entschieden hat: "Paris Hilton hat genug verdient und möglicherweise auch die Lust verloren. So ein Leben in der Öffentlichkeit ist ja auch anstrengend."
Das momentan wohl bekannteste It-Girl ist Kim Kardashian. Dass sich die 33-Jährige so in der Öffentlichkeit profilieren konnte, lag mitunter auch an It-Girl-Vorgängerin und ehemaliger Freundin Paris Hilton. Durch die Familien-Reality-Show "Keeping Up With The Kardashians" erhielt Kardashian schließlich eine Plattform und konnte ihre Bekanntheit ausbauen - ihre Beziehung mit Rapper Kanye West half dabei ebenfalls. Nun steht Kardashian vor der Herausforderung diese Berühmtheit auch aufrechtzuerhalten. Das sei nämlich das Schwierigste, meint Vitouch. "It-Girls müssen mit immer aufsehenerregenderen Aktionen aufwarten. Das geht irgendwann nicht mehr", erklärte der Medienpsychologe.
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In Weiß erschien Kim Kardashian zur obligatorischen Pressekonferenz mit Richard Lugner. Aus "Zeitmangel" wurde die allerdings sehr kurz gehalten. Und die anschließende Autogrammstunde dauerte nur wenige Minuten. Angeblich wurde sie aus "Sicherheitsgründen" abgebrochen. Was so unsicher war, blieb aber rätselhaft. Macht nix: Kim war schön, lächelte brav und lobte Mörtels Qualitäten als Gastgeber. Sehr artig! Wenn sie nicht so viele enttäuschte Fans hinterlassen hätte, wäre das ein perfekter Start in ihren Opernballtag gewesen.
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