Sie moderierten mit „Britain’s Next Topmodel“, eine der erfolgreichsten Shows Englands. In der gleichnamigen US-Show wurden bereits Plus-Size-Models gecastet und in New York war eben die erste Plus-Size-Catwalkshow. Geht der Trend weg von zu dünnen Models? Elle Macpherson: Die Natur dieses Business’ ist die Veränderung, daher muss sich auch der Typ der Models ständig verändern. Wir lehnen uns in der Mode oft an der Vergangenheit an. Die 50er sind im Moment sehr einflussreich, also kommt auch der Körpertyp der 50er-Jahre wieder zurück.
Welche Körper sehen Sie am liebsten am Laufsteg? Macpherson: Ich designe für meine Unterwäschekollektion BHs von Körbchengröße A bis F, sogar G. Ich mag wirklich alle Größen, Formen und Körper.
Sie haben einen Traumkörper. Wiegen Sie heute noch genauso viel wie am Anfang Ihrer Karriere vor 28 Jahren? Macpherson: Oh nein, ich bin heute viel schwerer. Aber ich wiege mich nicht, weil es nicht wichtig ist. Wichtig ist es, gesund zu sein. Ich esse so, dass mein Körper optimal ernährt und unterstützt wird. Ich mache auch jeden morgen Sport – das gehört zu meinem „Way of Life“. Ich liebe Skifahren, Wasserski, Wandern und Surfen. Diese Sportarten sind eine gute Möglichkeit, in Form zu bleiben, ohne das Gefühl zu haben, man schindet seinen Körper.
Es macht sich bezahlt, sie sehen toll aus in diesen PVC-Hosen… Macpherson: Sie sind von Karl Lagerfeld und die glänzende Oberfläche ist sehr schmeichelhaft. In diesen Hosen sieht fast jede Frau sexy aus, egal welcher Figurtyp sie ist. Als ich diese Hosen zum ersten Mal anzog, dachte ich mir: Kann ich das wirklich tragen? Ich habe meine Jungs gefragt, wie ich aussehe, und sie sagten: Du schaust okay aus, aber die Hosen sind nicht angenehm beim Kuscheln (lacht).
Wie schaut ein typischer Tag in Ihrem Leben aus? Macpherson: Ich stehe um 5.45 Uhr in der Früh auf und meditiere. Ich habe dann eine Stunde Zeit nur für mich, um mich spirituell auf den Tag vorzubereiten. Danach dusche ich mich, wecke meine Söhne auf, und ziehe sie an – obwohl das immer schwieriger wird, weil der eine ein Teenager ist und der andere, der erst acht ist, glaubt, ein Teenager zu sein (lacht). Dann frühstücken wir. Ich esse Blaubeeren und Mandeln und trinke Agave-Nektar. Die Buben essen Eier und Joghurt mit Honig. Danach geht es für sie in die Schule und für mich ins Fitnesscenter. Nach dem Work-out arbeite ich in meinem Büro. Zu Mittag esse ich Salat oder Früchte. Mandeln und Kokoswasser sind meine Snacks über den Tag. Um vier Uhr kommen die Jungs aus der Schule und dann gibt es Abendessen.
Sie setzen sich sehr für die Pink-Ribbon-Kampagne und Brustkrebsvorsorge ein. Wie kam es dazu? Macpherson: Das Thema Brustkrebsvorsorge ist mir ein großes Anliegen. Ich verdiene mein Geld mit Brüsten, als Model und als Unterwäschedesignerin. Mein Einsatz für Pink Ribbon ist ein Weg, etwas zurückzugeben. Brüste sind ein Symbol für Weiblichkeit und Mutterschaft.
Sie werden bald 50. Wie gehen Sie mit dieser Zahl und dem Älterwerden allgemein um? Macpherson: 50 ist fantastisch! Das Einzige, das mich am Älterwerden interessiert, ist meine Gesundheit. Ich frage mich ständig: Bin ich kräftig? Wie steht es um meinen Hormonhaushalt? Ich liebe den Gedanken, mit meinen Kindern älter zu werden. Ich hoffe, ich erlebe, wie sie heiraten und Kinder bekommen. Für mich ist 50 nur eine Station auf einem langen Weg, den ich mit meinen Söhnen gehe.
Sie sind in Australien geboren und leben in London? Wo ist Ihre Heimat? Macpherson: Ich werde immer Australierin sein, aber ich sehe mich als Weltbürgerin, ich habe auch lange in den USA gelebt. Meine Kinder sind Halb-Franzosen.
Was wünschen Sie sich für Ihre Söhne? Macpherson: Ich habe keine fixen Vorstellungen. Ich versuche, ihnen Verantwortungsbewusstsein, Courage und Lebenslust zu vermitteln. Es ist nicht mein Job als Mutter, meine Wünsche auf meine Kinder zu projizieren. Es ist meine Aufgabe, sie so zu leiten, dass sie sich ihre Wünsche erfüllen können.
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