Blind vor Liebe? Vanessa Hessler, Gaddafi-Geliebte, über ihre „leidenschaftliche Geschichte“ mit dem Diktatoren-Sohn. Plus: Die unfassbare Erotik der Macht.
Es waren vier Jahre, die von glühender Leidenschaft geprägt waren. Und dass ihr Ex-Geliebter Mutassim al-Gaddafi († 36) als Gefangener Ende Oktober in Libyen getötet wurde, will die italienische Werbeschönheit Vanessa Hessler (23) „gar nicht wahr haben.“ Denn: „Es tut viel zu weh.“ Getrennt habe man sich zwar, bevor die libysche Revolution begann, doch im Interview spricht die Alice-Werbeikone (sie wirbt für Telefon und Internet) nur in den höchsten Tönen von Mutassim und seiner Familie, den Gaddafis, die sie getroffen und als „ganz normale Menschen“ empfunden habe. Ein Umstand übrigens, der die schöne Römerin mit amerikanischen Wurzeln nun den Job gekostet hat. Denn naive Aussagen wie: „Wir – Frankreich und Großbritannien – haben die Rebellen finanziert. Die Leute wissen nicht, was sie tun“, waren dem spanischen Telefonkonzern Telefonica doch zu, nun ja, heikel.
Blind vor Liebe
Die unreflektierten Aussagen des schauspielernden Topmodels zeugen von einer gewissen Hörigkeit. Der Hörigkeit von Macht, Geld und Einfluss, der schon viele Schönheiten vor ihr erlegen sind. Mutassim al-Gaddafi hat genauso wie sein Bruder Saadi – auch mit ihm soll Hessler eine kurze Affäre gehabt haben – ein hemmungsloses Leben in Saus und Braus geführt. Millionen Euro haben die einst milliardenschweren Gaddafi-Söhne für Partys, Drogen, schnelle Autos, Yachten und Frauen ausgegeben. Ein Leben wie im Paradies, das auch die damals blutjunge Beauty begeistert hat.
Geld macht sexy
Ein ebensolches Leben hat auch Bernard Madoff seiner Frau Ruth und der Familie geboten. Milliarden verdiente der Anlagebetrüger mit seinem Schneeballsystem, bis das miese Geschäft 2008 aufflog. An Heiligabend in diesem Jahr erinnert sich Ruth Madoff, die einst als Milliardärsgattin ein Leben auf der Überholspur führte, hätten ihr Mann und sie mit Pillen versucht, sich das Leben zu nehmen. Der Versuch jedoch scheiterte, Madoff wurde zu 150 Jahren Haft verurteilt, die Familie mit Hass und Morddrohungen gestraft. Bis Mark Madoff, der Sohn, es nicht mehr aushielt und sich 2010 mit einer Hundeleine richtete.
Sex-Sucht
Denn die Gier nach Macht, Geld und Anerkennung driftet nur allzu oft ins Maßlose ab. Wird zur Sucht. Wie im Fall des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, der Millionen für Sex-Partys mit (oft minderjährigen) Call-Girls ausgibt. Anfänglich von seiner Macht, seinem Geld geblendet, hatte Veronica Lario nach 19 betrogenen Ehejahren genug, forderte die Scheidung. „Silvios Schamlosigkeit“, sagt sie, „ist eine Beleidigung für alle Frauen.“
DAS INTERVIEW MIT VANESSA HESSLER LESEN SIE HEUTE IN MADONNA