Parasomnie
Im Schlaf verwandelt sie sich in eine Andere
04.03.2015
Jodie Plume leidet an einer seltenen Schlafkrankheit, die sie nächstens zwischen Realität und Traum wandeln lässt.
Jede Nacht wird Jodie Plume von den Monstern ihrer Albträume heimgesucht: Einbrecher, Geister und Aliens werden aber nicht nur in ihren Gedanken zum Leben erweckt, sondern greifen auch in ihre Wahrnehmung der Realität ein. Die 30-Jährige leidet an Parasomnie, nächtlicher Halluzinationen in einem Übergangsstadium zwischen Schlaf und Wachzustand. Wenn Jodie nachts ihre Augen öffnet, kann es sein, dass ihre Wahrnehmung noch immer träumt. Die Monster in ihrem Kopf werden zur Wirklichkeit.
Ihr Freund Josh wird Nacht für Nacht von ihren Halluzinationsanfällen geweckt. Mitunter kann es ungemütlich werden im Schlafzimmer des Paares: Jodie schreit, gestikuliert und verspürt echte Angst. „Eines Nachts bin ich aufgewacht, als ich gemerkt habe, dass Josh mir was aus dem Mund gezogen hat“, erzählt Jodie der britischen Zeitung Daily Mail. „Ich glaubte, dass Räuber in unserem Haus sind, die meinen Schmuck klauen wollten. Dann nahm ich all meine Ringe und stopfte sie mir in den Mund. Josh musste sie aus mir rausfischen, damit ich mich nicht verschlucke.“ Mitterweile haben sie alle scharfen oder gefährlichen Gegenstände aus dem Schlafzimmer geräumt, damit ihre nächtlichen Halluzinationen kein lebensbedrohendes Ende nehmen.
Schlafwandeln ist vererbbar
Seit ihrem vierten Lebensjahr leidet Jodie an der Schlaf-Verhaltensstörung. Nachts wird sie seitdem bis zu sechs Mal wach. Auch Jodies Eltern sind Schlafwandler. Die Schlafstörung tritt familiär gehäuft auf, das sie über ein Chromosom (Nr. 20) vererbt wird. Haben beide Elternteile dieses Chromosom, ist die Wahrscheinlichkeit überdurchschnittlich hoch, dass auch das Kind schlafwandelt.