„Er hat mir nie eine Chance gegeben, Tochter zu sein.“ Mit viel Verständnis und tränenerstickter Stimme spricht Allegra Curtis (44) erstmals im MADONNA-Interview über den
(† 85), der Hollywoodlegende, in dem immer auch der arme jüdische Bernie Schwarz steckte, als der er geboren wurde und den er nie verdrängen konnte. Die Diskrepanz zwischen beiden – ähnlich wie Hans Hölzl an seinem Alter Ego Falco zerbrach – hatte er ein Leben lang zu verdrängen versucht. Seine Drogenexzesse und Entzugsversuche dokumentieren es deutlich. „Mein Vater ist Opfer seines Ruhms gewesen“, erklärt die Mutter des siebenjährigen Raphaels nachdenklich. „Und ich bin Opfer meines Vaters, des Weltstars. Ich habe ihn abseits des Scheinwerferlichts kennen gelernt.“ Allegra, die bei ihrer Mutter Christine Kaufmann auf Mallorca lebt, ist trotz aller Mängel, Streitereien und Vernachlässigungen schwer getroffen vom Tod des Vaters. Den Grund bringt sie unter Tränen auf den Punkt: „Tony Curtis hat mir nie eine Chance gegeben, Tochter zu sein.“ Eine unendlich traurige Aussage, denn Allegra hatte sich immer – auch, als
sie und Schwester Alexandra der Mutter entführte – um den Vater bemüht. Umsonst.
Ohne Geleit Am Montag wurde der Hollywoodstar unter großem VIP-Aufgebot
. Im Beisein seiner Töchter. Christine Kaufmann fehlte. In MADONNA nennt sie die ehrlichen Gründe.
Bild: (c) AP Photo 1961 lernten Curtis und Kaufmann (damals 16) sich kennen. 1963 Hochzeit. 1964 kam Alexandra, 1966 Allegra zur Welt. 1967 folgte die Scheidung.
Christine Kaufmann im MADONNA-Interview
,Für Allegra ist der Tod eine Chance, zu genesen‘
Warum sind Sie nicht zur Beerdigung Ihres Exmannes Tony Curtis gereist? Christine Kaufmann: Als ich von seinem Tod erfahren habe, bin ich sofort nach Mallorca gefahren, wo Allegra mit ihrem Sohn Raphael wohnt, um mich um meinen Enkel zu kümmern. Er soll von all dem, was in den letzten Tagen passiert ist, nichts mitbekommen. Aber seine Tochter Jamie Lee hat eine prachtvolle Rede gehalten.
Ihre Tochter Allegra hat sehr unter dem zwiespältigen Charakter ihres Vaters gelitten. Wie kommt sie mit seinem Tod zurecht? Kaufmann: Wir wussten ja, wie schrecklich er in der letzten Zeit gelitten hat. Nur seine Frau Jill Vandenberg hat versucht, ihn noch wie eine Zitrone auszupressen, in der schon lang kein Saft mehr steckt. Sie hat den schwer kranken Mann zu Autogrammstunden verschleppt, damit er noch 20.000 Dollar verdient. Er war fünf Mal im Krankenhaus, kam wieder nach Hause, lag im Koma, wurde ins Leben zurückgeholt. Er ist schrecklich gestorben – niemand verdient so einen Tod. Und Allegra hat natürlich alle Emotionen von Zusammenbruch über exaltiert bis hin zu todtraurig durchlitten. Sie ist hypersensibel und psychisch sehr labil. Ich denke, es wäre gut für sie, den Tod ihres Vaters zum Anlass zu nehmen und drei Monate in eine Klinik zu gehen, um sich richtig zu reinigen. Allegra ist charakterlich sehr wie ihr Vater.
Wie wird das Erbe des großen Weltstars unter den Kindern aufgeteilt? Kaufmann: Alles, was die Kinder erben sollten, hat diese Jill an sich gerafft, die eine Art Gnadenhof für dreibeinige Pferde hat. Aber es gibt Geld für die Kinder und für die Ausbildung der Enkel. Ich habe damals bei der Scheidung von Tony nichts verlangt und wollte nur, dass die Kinder einmal versorgt sind. Aber es wird sicher zum Streit zwischen ihnen und dieser Jill – für mich ein Eisschrank aus Marzipan – kommen.
Aber Tony Curtis hatte sie auserwählt … Kaufmann: Er war so ein Mann, der wollte, dass Frauen sein Leben bestimmen. Deswegen bin ich damals auch gegangen, weil ich eben nicht der Typ Krankenschwester war.
Allegra Curtis im exklusiven MADONNA-Talk
'Er hat bei mir seelische Narben hinterlassen.'
Wie geht es Ihnen nach dem Tod Ihres Vaters? Allegra Curtis: Auch wenn sein Tod nicht überraschend kam, denn es ging ihm ja schon lange sehr schlecht, bin ich unendlich traurig. Ich kann mich noch an Telefongespräche zuletzt in seinen wenigen lichten Momenten erinnern, wenn er mich anrief und fragte: „Hey, Honey, how are you? And where are you?“ Denn er konnte sich nicht merken, wo ich lebe. (Mit Tränen in den Augen.) Er hat mir damit gezeigt, dass er mich liebt und an mich denkt.
Wie war das, als Kind des weltberühmten Tony Curtis in einer Villa in L. A. aufzuwachsen? Allegra: ...
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