"Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft"
Für seine judenfeindlichen Pöbeleien hat sich der Modeschöpfer John Galliano (50) am Abend nach seinem Rausschmiss bei Dior
entschuldigt. In einer Erklärung, die seine britischen Anwälte Harbottle & Lewis in London verbreiteten, hieß es: "Antisemitismus und Rassismus haben keinen Platz in unserer Gesellschaft: Ich entschuldige mich ohne Vorbehalte für mein Verhalten."
Weist Behauptungen zurück
Allerdings betonte Galliano mit Blick auf die Anzeige eines Paares, das ihn am vergangenen Donnerstag wegen antisemitischer und rassistischer Äußerungen
angezeigt hatte: "Ich weise die gegen mich erhobenen Behauptungen zurück". Es gebe Zeugen, die seine Version stützten, wonach er es war, der attackiert worden sei. Deshalb hatte er auch selber Anzeige erstatten gegen das Paar. Galliano betonte: "Ich muss jedoch akzeptieren, dass die gegen mich erhobenen Vorwürfe die Menschen zutiefst schockiert und verärgert haben."
"Verantwortung" müsse er übernehmen für die Umstände, durch die er in schlechtes Licht geraten sei. Auf Anraten seines französischen Anwalts habe er sich bisher nicht öffentlich geäußert, sehe sich aber nun wegen "fortgesetzten Verzögerungen" der Staatsanwaltschaft in Paris dazu genötigt. Sein Arbeitgeber, das französische Modehaus Dior, hatte am Vortag Gallianos Entlassung nach 15-jähriger Tätigkeit angekündigt.
Der Skandal überschattet die gerade begonnenen Modeschauen in Paris. Galliano ist nicht nur von zwei Klagen wegen rassistischer und judenfeindlicher Pöbeleien belastet, sondern auch von einem Video
, das im Internet kursiert. Es zeigt einen sichtlich betrunkenen Mann mit Gallianos Zügen, wie er lallend Hitler hochleben ließ und Gäste am Nachbartisch übel beschimpfte
Modemacher muss vor Gericht
Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll der Stardesigner im zweiten Quartal des Jahres vor Gericht erscheinen. Ihm werde die öffentliche Beschimpfung von drei Privatpersonen wegen deren Herkunft und Zugehörigkeit zu einer Religion vorgeworfen. Im Fall seiner Verurteilung drohen Galliano sechs Monate Haft und die Zahlung eines Strafgeldes in Höhe von 22.500 Euro.
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Der britische Modeschöpfer John Galliano gerät wegen der Vorwürfe antisemitischer Äußerungen zunehmend unter Druck.
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Am Montag veröffentlichte die britische Boulevardzeitung "The Sun" ein Video, das Galliano mit der Äußerung "Ich liebe Hitler" zeigt.
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Eine Frau erstattete laut einem Justizsprecher Anzeige gegen den 50-Jährigen, der am Nachmittag wegen antisemitischer Pöbeleien einem Paar gegenübergestellt werden sollte.
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Designer John Galliano und sein Anwalt Stephane Zerbib am Weg zur Polizeistation.
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Der 50-Jährige weist die Anschuldigungen nach Angaben seines Anwalts Stephane Zerbib als "Diffamierung" zurück.
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Das traditionsreiche Modehaus Dior schickte seinen Chefdesigner am Freitag in Zwangsurlaub.
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Seine Modeschau für die Herbst-Winter-Kollektion 2011 will Dior dennoch wie geplant am Freitag in einem Pariser Museum abhalten.
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Galliano wurde im November 1960 als Sohn eines britischen Vaters und einer spanischen Mutter auf Gilbraltar geboren.
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Seine Ausbildung absolvierte er 1984 an der renommierten Londoner St. Martin's School of Arts.
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Bereits drei Jahre später wurde er als britischer Modemacher des Jahres ausgezeichnet.
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Seit 1999 ist der für seinen exzentrischen Stil bekannte Designer verantwortlich für die Kollektionen des Modehauses Dior. Parallel dazu entwirft er seine eigenen Kollektionen.
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