Katja im Interview
Kandidatin rechnet mit Bachelor ab
24.02.2012Was glamourös bei „Der Bachelor“ anfing, endete für Katja Runiello schlimm. In MADONNA erzählt sie ihre Geschichte:
Viertausend junge Damen hatten einen Traum: ihn kennenzulernen. Er ist der 30-jährige „Bachelor“ Paul, der seit Jänner via große TV-Show auf der Suche nach seiner Traumfrau war. Einhundert dieser 4.000 willigen Mädchen hat RTL zum Casting für das Millionenprojekt „Der Bachelor“ eingeladen. Zwanzig durften für sechs Wochen nach Südafrika reisen. Katja Runiello (26) war eine dieser Auserwählten. Doch der vermeintliche Traum sollte für das selbstbewusste Model zum Albtraum werden.
Abgestempelt
Nachdem Runiello in der Sendung durch Aussagen wie „Ich steh auf Sexdates“ oder „Ich mag es, hart rangenommen zu werden“ rasch der Stempel des Sexluders aufgedrückt wurde, soll sich ihr Leben in eine wahre Hölle verwandelt haben. „Ich werde brutal beschimpft“, erzählt die Schöne jetzt im MADONNA-Talk und fügt verzweifelt hinzu: „Ich kann den Leuten nicht begreiflich machen, dass das alles nur Show war und ich im echten Leben ganz anders bin!“ Der Talk.
Sie waren unter den letzten drei Kandidatinnen bei dem RTL-Format „Der Bachelor“. Bereuen Sie Ihre Teilnahme? Katja RunIello: Ja, das tue ich. Dieses Format hat mein Leben zerstört. In Interviews haben Sie behauptet, dass RTL nichts dem Zufall überlassen hat und vieles manipuliert wurde. Können Sie uns Beispiele nennen? Runiello: Oh ja! Da kann ich Ihnen viele nennen. Zum Beispiel bei dem Picknick in den Dünen. Da haben Paul und die anderen Mädels doch so darüber gelästert, dass ich mich ein wenig abseits von ihnen – offenbar grundlos – in Pose geschmissen hätte. Was RTL aber rausgeschnitten hat, ist, dass die Redakteurin einen Fotografen bestellt hat, der dort mit mir ein Shooting gemacht hat. Das hat der Zuseher aber alles nicht mitbekommen. Haben Sie während der Drehs nicht bemerkt, in welche Schublade man Sie stecken wollte? Runiello: Dass ich so krass in das Sexuelle reingeschoben wurde, das war mir während des Drehs nicht bewusst. Vor allem wurde uns auch versprochen, dass peinliche Zwischenfälle rausgeschnitten werden, was aber nicht stimmte. Welche Zwischenfälle meinen Sie im Speziellen? Runiello: Beim „Dreamdate“ gab es eine Szene im Wasser, bei der mir das Bikinioberteil runtergerutscht ist. Das RTL-Team hat mir vor Ort schon gesagt, dass ich mir diesbezüglich keine Sorgen machen muss. Sie zeigen das sicher nicht, weil „Der Bachelor“ ein Familienformat ist, bei dem auch Kinder zusehen. Dreimal habe ich der Produktionsfirma deswegen ein Mail geschickt, mit der Bitte die Szene sicher rauszunehmen. Und dann zeigen sie es in Zeitlupe! Das war so peinlich! In der Sendung wurden Sie von den anderen Mädchen massiv angefeindet. War das auch gespielt? Runiello: In Südafrika habe ich das gar nicht so mitbekommen, dass alle so gegen mich aufgestachelt wurden. Jetzt, wo ich es im TV gesehen habe, kam mir das alles so brutal vor. Als ob ich in einen Film reingesetzt wurde und selbst gar nicht mitbekommen habe, was da wirklich passiert. Wie reagiert die Öffentlichkeit jetzt auf Sie, nachdem Sie in der Sendung so ein Image verpasst bekommen haben? Runiello:Im Moment ist alles ganz schlimm. Vor vier Wochen war ich auf einer Geburtstagsparty von einer Freundin in einem Klub. Solange die Musik lief, guckten alle nur, als ob sie mir die Augen auskratzen wollten. Als ich mich vor dem Klo angestellt habe, wurde ich richtig böse angepöbelt. Wenn ich meine Freundin nicht mitgehabt hätte, wären manche vermutlich richtig auf mich losgegangen. Das heißt, Sie meiden die Öffentlichkeit jetzt lieber? Runiello: Ich gehe seit Wochen nicht mehr aus dem Haus. Ich gehe nicht einmal mehr ins Fitnessstudio, fahre auch nicht mehr mit der Bahn. Ich kann den Leuten leider nicht begreiflich machen, dass das alles nur eine Show war und ich in Wirklichkeit ganz anders bin. Sie hatten bei Ihrem „Dreamdate“ mit dem Bachelor auch Sex. Waren Sie verliebt? Runiello: Wenn man so lange Zeit gemeinsam dreht, dann entwickeln sich auch Gefühle. Wir waren dort drei Tage rund um die Uhr zusammen und in unserer zweiten Nacht passierte dann auch mehr. Aber am nächsten Tag waren die Gefühle verflogen, weil Paul so reserviert war. Sie werden im Internet wüst beschimpft. Wie gehen Sie damit um? Runiello: Auf Facebook kommen täglich bis zu 100 negative Einträge rein. Am brutalsten sind die privaten Mails von Frauen. Die rasten richtig aus, nennen mich Schlampe, Miststück, Hure, Bitch und noch viele andere furchtbare Schimpfwörter. Profitieren Sie wenigstens beruflich davon? Runiello: Ja, das Postfach quillt über mit Anfragen. Im Moment bräuchte ich zwei Manager. Aber ich kann das Positive nicht genießen, weil mich so viele Menschen hassen. |