Schockdiagnose. In einer beeindruckenden TV-Doku beschreibt Martina Navratilova ihren Kampf gegen Brustkrebs.
Zu siegen, unvergleichliche Erfolge zu feiern, war Martina Navratilova (53) Zeit ihres Lebens gewohnt – ebenso wie hart zu kämpfen, niemals aufzugeben. All ihre fulminanten Siege, die die Tennis-Legende zunächst für ihre Heimat, die Tschechoslowakei, und später für die USA einfuhr, schienen jedoch völlig unbedeutsam, als die 53-jährige Spitzensportlerin im Februar diesen Jahres die Schockdiagnose „Brustkrebs“ erhielt – und damit ihr wichtigstes „Match“, der Kampf um ihr Leben, begann. In einer beeindruckenden CNN-TV-Dokumentation, für die sich Martina Navratilova schon während ihrer medizinischen Behandlungen begleiten ließ, spricht die seit Jahren geoutete Lesbe offen über Angst, Verzweiflung, Hoffnung und Heilung.
Selbstvorwürfe
„Der 24. Februar war mein persönliches 9/11“, beschreibt Navratilova den Moment der erschreckenden Diagnose. „Die Sekunde, in der sich mein Leben für immer verändert hat, werde ich nie vergessen!“ Die ehemalige Führende der Tennis-Weltrangliste gibt sich bis heute selbst die Schuld dafür, dass es überhaupt so weit kommen konnte. „Vier Jahre lang war ich nicht bei der Mammografie“, gesteht sie. „Ich habe es einfach immer wieder verstreichen lassen.“ Mit ein Grund dafür, dass Navratilova die große TV-Doku für CNN machte. „Ich möchte, dass Frauen nicht denselben Fehler machen wie ich, sondern viel mehr Acht geben auf sich.“
Operation & Bestrahlung
Dass sie schnell handeln musste, war der Spitzensportlerin sofort klar. Bereits am 15. März wurde sie operiert und das Karzinom aus ihrer linken Brust entfernt. „Ich musste keine Chemotherapie machen, worüber ich sehr froh war. Ich hatte Angst, meine Haare zu verlieren. Schließlich habe ich nicht so viele“, erzählt Martina Navratilova, die selbst in diesen schweren Zeiten ihren Humor nicht verlor. Der zweite Schritt der Brustkrebs-Behandlung war eine spezielle Bestrahlungstherapie, der sich die Tennis-Ikone ab Mai in Paris unterzog, weil sie bereits für ein „Turnier der Legenden“ im Rahmen der French Open zugesagt hatte. „Das hat sich wunderbar ergeben“, so Navratilova. „Und noch vor Wimbledon war ich mit den Bestrahlungen fertig.“ Doch die Therapie hinterließ auch Spuren bei der Kämpfernatur. „Ich fühle mich sehr müde“, beschrieb Navratilova ihren Zustand in der CNN-Dokumentation. „Das Stiegensteigen fällt mir plötzlich etwas schwerer, ich habe einen gewissen Druck auf der Brust – nichts Dramatisches, aber es ist doch anders als sonst.“ Und dennoch bewies sie abermals unfassbare – sportliche – Stärke: denn trotz ihres geschwächten Zustands gewann Martina Navratilova das Tennis-Turnier der Legenden in Paris.
Schwäche für schöne Frauen
Ans Aufgeben dachte Navratilova Zeit ihres turbulenten Lebens nicht. „Ich glaube, jeder, der das kommunistische System überlebt, ist wirklich tough“, erklärt die gebürtige Tschechin, deren Eltern sich scheiden ließen, als Martina erst drei Jahre alt war. „Und obendrauf noch homosexuell zu sein, macht es auch nicht immer leichter.“ Das ungewollte Outing ihrer Homosexualität im Jahr 1981 saß Navratilova lange in den Knochen. War es davor ohnehin nicht einfach, sich in der neuen Heimat, den USA, zu etablieren. Heute ist die aktive Tierschützerin – Navratilova nahm bereits Dutzende Straßenhunde bei sich auf – DIE Ikone der Homosexuellenbewegung in Amerika. Daran konnten auch die Schlagzeilen vor einem Jahr nicht rütteln: Nach ihrer siebenjährigen Beziehung mit der Ex-Miss Texas Judy Nelson, zeigte sich der Tennis-Star im Sommer letzten Jahres mit seiner neuen Liebe, Julia Lemigova, einer Frau mit „dunkler Vergangenheit“, wie geschrieben wurde.
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Sieben Jahre war Navratilova mit Judy Nelson liiert.
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2009 sah man sie mit Julia Lemigova.
Während ihres Kampfes gegen den Brustkrebs wurde Martina Navratilova jedoch von einer anderen, wichtigen Frau in ihrem Leben begleitet – ihrer Tennis-Partnerin Jana Novotna. „Ich bin wirklich dankbar, dass ich in dieser schweren Zeit bei Martina sein durfte, nicht nur auf dem Tennis-Platz, sondern auch im Krankenhaus und wenn es ihr einmal nicht so gut ging“, erzählt Navratilovas Landsmännin. „Das macht mich zu einem Teil von etwas ganz Besonderem.“ Als die beiden Frauen nach der letzten Behandlung gemeinsam das Krankenhaus verließen, tanzte Martina Navratilova lachend durch die Straßen. „Letzter Tag! Letzter Tag!“, schrie sie fröhlich. „Halleluja. Heute Abend gehen wir feiern.“
Martina Navratilova gilt heute als geheilt. Was die Diagnose Brustkrebs und der Kampf gegen die tückische Krankheit mit ihr gemacht haben, will der CNN-Reporter von ihr wissen. „Mir ist bewusst geworden, wie schnell es gehen kann, dass nichts mehr so ist wie früher. Aber ich bin dankbar, dass ich die Mammografie nicht noch ein Jahr aufgeschoben habe. Dann wäre all das bestimmt nicht so gut ausgegangen ... Es heißt, was dich nicht umbringt, macht dich stärker. Also bin ich wohl ziemlich stark!“
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