Familienschicksal

„Mein Mann erkrankte mit 36 an Alzheimer“

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Alzheimer kann bereits in jungen Jahren einsetzen. Eine Frau erzählt die Geschichte ihres verstorbenen Ehemannes.

Es ist ein Schicksal, das jeden von uns treffen kann: Alzheimer ist nach Krebs die Krankheit, vor der sich viele Menschen am meisten fürchten. Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Alter zu, aber auch in jungen Jahren kann die Demenz einsetzen. Bei Alzheimer werden Erinnerungen unwiederbringlich aus dem Gedächtnis gelöscht. Rund ein Prozent der 65-Jährigen ist von Alzheimer betroffen. Unter den 85-Jährigen leidet schon jeder Dritte an dieser Form von Demenz. In Österreich sind 100.000 Menschen davon betroffen.

Schicksal
Jason Manthe bekam mit nur 36 Jahren die Diagnose. Seine Frau Kamara erzählte dem US-Magazin Good Housekeeping von ihrem Familienschicksal.

Das Paar lernte sich an der Uni kenne, verliebte sich  und mit 25 Jahren bekam Kamara Zwillinge von Jason. Das Familienglück schien perfekt, doch nachdem ihr drittes Baby auf die Welt kam, machten sich Veränderungen in Jasons Verhalten bemerkbar: Der passionierte Lehrer schmiss seinen Job hin um bei einer Fast Food zu kellnern. Doch auch dieser Job überforderte ihn. Er kündigte erneut, litt an Hautauschlägen und magerte ab.

Erste Gedächtnislücken machten sich in gemeinsamen Gesprächen bemerkbar, er schien die Kontrolle über sein Verhalten zu verlieren: "Als er uns zu einem Baseballspiel fuhr, bog er in falscher Richtung in eine Einbahnstraße ab. Ein anderes Mal brachte er unsere Tochter zu einer Freundin, die gegenüber von uns wohnt - und verirrte sich auf dem Weg zurück. Die Polizei brachte ihn dann heim.", erzählt Kamara. Ihr Mann schotete sich von ihr ab, kümmerte sich kaum noch um die gemeinsamen Kinder. Bei einem Paartherapeuten suchten sie Hilfe aus der Ehekrise, doch die Ärztin schickte Jason zu einem Neurologen. Die Diagnose: Alzheimer. "Jason sagte nichts. Er nickte nur und weinte.", erinnert sich Kamara an die Reaktion ihres Mannes.

Die schlimmsten Tage
Es dauerte nicht lange, bis Jason vollkommen auf die Hilfe anderer angewiesen war: "Ich erinnere mich an den ersten Tag, an dem er meinen Namen nicht mehr wusste - und an den Tag, als wir gemeinsam Bilder anschauten und er sich nicht an die Namen unserer Kinder erinnerte. Das war einer der schlimmsten Tage." Bald darauf musste er ins Pflegeheim, weil Kamara sich nicht mehr alleine um ihn kümmern konnte. "Wenn ich ihn besuchte, erzählte ich ihm vom Leben zu Hause. Ich konnte ihn noch immer zum Lachen bringen" – doch nur wenige Monate später, im Oktober 2014 nahm die Krankheit ihren unaufhaltsamen Lauf. Er starb mit nur 37 Jahren. "Jason war ein liebevoller Vater und ein fürsorglicher Ehemann - mein bester Freund", trauert die Witwe um ihren Mann, der viel zu früh von ihr ging.

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