Frauen in Österreich

Mütter verdienen weniger als Väter

29.05.2013

Nach dem Baby zurück in den Job: Das bringt für Frauen oft Gehaltseinbußen. Die Frauenministerin setzt nun Maßnahmen, um dies zu ändern.

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Das Wiedereinstiegsmonitoring der Arbeiterkammer über die Probleme bei der Rückkehr aus der Babypause in den Beruf zeigt, dass eine lange Unterbrechung einen nachteiligen Effekt auf das Gehalt von Frauen hat. „Man muss daher an mehreren Schrauben drehen, damit Frauen keine Nachteile beim Einkommen haben“, erklärt Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek.

Ungleichheit: Vor Karenzbeginn verdienen 45 Prozent der Mütter über 2.000 Euro brutto im Monat. Vier Jahre danach nur mehr 17 Prozent. Der Anteil der Väter mit einem Erwerbseinkommen über 2.000 Euro sinkt dagegen kaum: nämlich laut Studie von 52 auf 50 Prozent.

Unterstützung: „Erstens müssen Frauen und Männer gute Vereinbarkeitslösungen vorfinden, damit sie auch rasch wieder in den Beruf zurückkehren können. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen dafür sind ausreichend Betreuungsplätze. Darum müssen wir dringend in zusätzliche Plätze investieren“, so Heinisch-Hosek.
Familienbeihilfe und Ausbau der Kinderbetreuung.

Dafür hat die Frauenministerin ein Familienförderungsmodell vorgelegt, das einerseits eine höhere Familienbeihilfe von 225 Euro für jedes Kind und andererseits 150 Millionen Euro pro Jahr für den Ausbau der Kinderbetreuung vorsieht. Für Jugendliche sollen zudem bis zu 240 Euro bezahlt werden und vor allem für die bis zu Dreijährigen sollen weitere 40.000 Betreuungsplätze geschaffen werden.

„Papamonat“: Seit dem Jahr 2011 haben öffentlich Bedienstete die Möglichkeit, einen sogenannten „Papamonat“ in Anspruch zu nehmen. Der Papamonat dauert maximal vier Wochen, ist unbezahlt und muss während des Mutterschutzes, also innerhalb der ersten zwei Monate nach der Geburt, bezogen werden. Dieses Recht will die Frauenministerin auch in der Privatwirtschaft durchsetzen. Das Modell sei laut Heinisch-Hosek kostenneutral, denn man könnte einen Monat des Kindergeldbezugs „nach vorne ziehen“ und so ermöglichen, dass der Vater einen bezahlten Papamonat parallel zum Mutterschutz in Anspruch nimmt. „Denn nur wenn die Väterbeteiligung steigt, wird der frühzeitige Wiedereinstieg von Frauen unterstützt“, so Heinisch-Hosek.

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