Zwei Schwestern erkrankten fast gleichzeitig an Brustkrebs. In MADONNA wollen sie Betroffenen Mut machen.
Das Strahlen ist echt: Bettina Wieser (38) und ihre Schwester Michaela Wieser (34) erscheinen bestens gelaunt zum Foto- und Interview-Termin in der MADONNA-Redaktion. Zwei humorvolle, sehr sympathische, fesche Frauen, die vor allem eines sind: Froh darüber, am Leben zu sein.
Die Diagnose
Vor knapp zwei Jahren erkrankten beide an Brustkrebs – erst die ältere Schwester Bettina und nur einen Monat später Michaela. Die Diagnose traf beide wie aus heiterem Himmel: „Mein Sohn Matthäus war gerade zwei Jahre alt und dann hatte ich noch ein Baby, Jonas. Ich war als Mutter also voll eingesetzt – und dann, wie aus dem Nichts, hieß es: Du hast Brustkrebs!“, erinnert sich Bettina.
Mut machen
Ihre Schwester Michaela war gerade schwanger, als sie – kurz darauf – ebenfalls mit der Schreckensdiagnose konfrontiert wurde. Die bösartigen Tumore wurden operativ entfernt und es folgten Chemotherapien. „Das alles war schon ein Wahnsinn“, erinnert sich Bettina. „Und ohne meine Mama hätten wir das rein organisatorisch mit den Kindern gar nicht geschafft.“ Im Gespräch mit MADONNA wollen die Power-Sisters vor allem eines: Anderen Frauen, die ebenfalls an Brustkrebs erkrankt sind, Mut machen. Der Talk:
Wie haben Sie erfahren, dass Sie Brustkrebs haben? Bettina Wieser: Meine zwei Buben waren noch sehr klein; ich war oft müde und verspannt – was in so einer Situation normal ist. Und auf einmal habe ich selber in der rechten Brust einen Knoten ertastet, so groß wie ein Tennisball. Da dachte ich mir immer noch nichts, aber meine Gynäkologin ließ Mammografie und Ultraschall machen. Die Diagnose war dann ein totaler Schock. Ich hab mich doch gar nicht krank gefühlt! Und plötzlich läuft das Leben ab wie ein Film. Ich hatte Todesangst. Die ganze rechte Brust musste entfernt werden, auch das war ein Horror für mich. Die OP ist gut verlaufen? Bettina W.: Ich bin bereits kurz davor zu der Einstellung gelangt: Entweder die Angst bringt mich sofort um oder ich tue, was zu tun ist. Ich wollte einfach nur leben. Und nach der OP spürte ich eine große Erleichterung, obwohl die Brust weg war: Das Böse ist nicht mehr da. Und die Lymphe waren zum Glück nicht betroffen. Es folgten Chemotherapien… Bettina W.: Auch davor hatte ich Riesenangst: Man sieht sich ohne Haare, ständig kotzend, wie man das aus Filmen kennt. Und die erste war auch besonders schlimm. Da warten die Ärzte mal, wie man darauf reagiert. Insgesamt hatte ich acht, alle drei Wochen eine. Das dauerte ein halbes Jahr. Ich war in der Tagesklinik im Wilhelminenspital. Da gehst du in der Früh hin, dann kriegst du die Therapie und nach drei Stunden gehst du wieder heim. Und dann erkrankte auch noch die Schwester… Michaela wieser: Auch ich habe meinen Knoten selbst ertastet. Da war ich gerade schwanger. Und meine Schwester hat noch gescherzt: „Ja, da kannst auch gleich operieren gehen und dann tragen wir beide Perücken!“ Man entwickelt eine Art Galgenhumor. |
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