Das 1 x 1 der Täuschung

So werden Sie zum Lügendetektor

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So lernen Sie, Ihre Mitmenschen zu enttarnen und die eigenen Schummeleien zu verstecken.

'Der Mensch kann mit dem Mund so viel lügen, wie er will – mit dem ­Gesicht, das er macht, sagt er stets die Wahrheit', erkannte bereits Friedrich Nietzsche († 1900). Das Entlarven von Lügnern ist mittlerweile sogar zur Wissenschaft geworden und die US-TV-Serie 'Lie to Me' zeigt eindrucksvoll, wie Lügen und Verhaltensmuster mittels Deutungen von Gestik und Mimik enttarnt werden können.

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Wie ist es bei Ihnen: Heute schon gelogen? Oder nur ein bisschen geflunkert? Beantworten Sie acht Fragen und finden Sie heraus, ob Sie ein Lügner sind!

Lug und Trug
Kleinkinder können bereits lügen, bevor sie noch sprechen können. Frauen schwindeln anders als Männer. Und insgesamt können wir auf drei verschiedene Arten täuschen: Über fünfzig Prozent unserer Lügen sind vollkommen eigennützig, 25 Prozent sind uneigennützig und zielen darauf ab, jemand zu schützen. Eine dritte Kategorie von Lügen kann gleichzeitig sowohl eigen- als auch uneigennützig sein (Höflichkeitslügen). Das Buch „Wie man jede Lüge erkennt“ enthüllt die wichtigsten Strategien im Bereich des Tarnens und Täuschens.

So lügen Männer
Zwar schwindeln erwachsene Männer und Frauen ungefähr gleich häufig, doch sie unterscheiden sich deutlich in der Art ihrer Lügen: Männer lügen am ehesten bei dem Versuch, sich selbst einflussreicher, interessanter oder erfolgreicher darzustellen. Sie lügen achtmal häufiger über sich selbst als über andere.

So lügen Frauen

Frauen lügen häufiger, um die Gefühle anderer zu schützen oder das Selbstwertgefühl anderer zu stärken. Wenn es um schwerwiegende Lügen geht, beschreiben sich Frauen generell als schuldbehafteter und nervöser. P. S.: Eine Umfrage unter jungen, unverheirateten Paaren hat ergeben, dass 85 Prozent ihrem Partner bezüglich früherer Beziehungen und Verfehlungen die Unwahrheit sagen.

Wichtigste Grundregel

Die erste Grundregel beim Enttarnen von Lügen: das Gesicht beobachten. Die sieben wichtigsten Emotionen sind: Angst (Anzeichen: angehobene Augenbrauen, aufgerissene Augen, geöffneter Mund, auseinandergezogene Lippen). Traurigkeit (nach unten gezogene Mundwinkel, zu einem Blinzeln verengte Augen, hängende Lider). Abscheu (gekräuselte Nase, emporgezogene Wangen, angehobene Oberlippe). Freude (Lächeln mit Lachfältchen und verengten Augenlidern – kann man nicht fälschen). Verachtung (asymmetrischer Gesichtsausdruck, ein Mundwinkel ist nach hinten oben gezogen). Überraschung (geweitete Augen, kurz geöffneter Mund). Und Wut (gesenkte Brauen, schmale und eingezogene Lippen). Einen Überblick der Funktionsweise sämtlicher Gesichtsmuskeln erhalten Sie auf www.artnatomia.net/uk

Schau mir in die Augen
Die Behauptung, dass man einer Person, die man gerade anzulügen versucht, nicht direkt in die Augen blicken kann, gehört ins Reich der Märchen. Normalerweise liegt die durchschnittliche Häufigkeit von Augenkontakten in einem Gespräch nur bei 30 bis 60 Prozent. Gute Lügner sind oft sehr geschickt darin, ihrem Gegenüber in die Augen zu blicken. Geweitete Pupillen sind ein ziemlich zuverlässiges Indiz für starke Gefühle wie Angst.

Asymmetrie

Mit Ausnahme von Verachtung äußern sich aufrichtige Gefühle stets symmetrisch. Wird jedoch ein Ausdruck bewusst erzeugt, zeigt sich dieser auf der einen Seite des Gesichts oder Körpers oftmals deutlicher als auf der anderen. Wenn wir versuchen, ein Gefühl auszudrücken, das wir im Moment gar nicht spüren, neigen wir dazu, die natürlichen Bewegungen unseres Gesichts zu übertreiben. Ergo: Lügner haben eine schiefe Mimik.

Muskelbewegung
Viele Gesichtsmuskeln lassen sich vergleichsweise leicht kontrollieren – die der Augenbrauen oder der Muskeln, die die Mundwinkel und die untere Wangenpartie steuern. Muskeln, die nicht so leicht gesteuert werden können, sind hingegen zuverlässige Indikatoren für die tatsächliche Gefühlslage. Der Rundmuskel um das Auge, der die Augenlider verengt und Krähenfüße am äußeren Rand der Augen sichtbar werden lässt – kann nur extrem schwer bewusst bewegt werden, was sich deutlich zeigt, wenn jemand versucht, ein vorgetäuschtes Lächeln aufzusetzen. Grundsätzlich kann man sagen, dass nur aufrichtige Freude ein echtes Lächeln erzeugt.
 

Das 1 x 1 der Täuschung


Tipp 1: Menschen versuchen unbewusst, ihre Augen zu berühren oder zu bedecken, wenn sie lügen. Männer neigen dazu, ihre Augen zu reiben, berühren sich sanft unterhalb der Augen.

Tipp 2: Kinder bedecken häufig ihren Mund, wenn sie lügen. Erwachsene werden in derselben Situation versuchen, diesen universellen Impuls zu unterdrücken, aber eventuell wischen sie sich schnell über den Mund oder berühren ihn.

Tipp 3: Halten Sie nach asymmetrischen Regungen in Mimik oder Gestik Ausschau. Ausdrucksformen wie Lächeln, finstere Blicke und Schulterzucken, die sich nur auf einer Gesichts- oder Körperhälfte zeigen, sollen verbergen, was eine Person wirklich empfindet.

Tipp 4: Halten Sie Ausschau nach Verachtung. Der Psychologe John M. Gottman hat bewiesen, dass er in der Lage ist, vorherzusagen, ob frisch verheiratete Paare zusammenbleiben werden. Eine der Grundthesen ist, dass Paare, die aufeinander wütend sind, nicht unbedingt einer größeren Gefahr ausgesetzt sind, sich zu trennen. Jene aber, die (bewusst oder unbewusst) Verachtung füreinander zum Ausdruck bringen, haben auf jeden Fall keinen leichten Stand. Das bloße Augenrollen, mit dem man zuweilen auf seinen Partner reagiert, ist ein erschreckend exakter Indikator für Eheprobleme. Wenn wir jemanden verachten, dann bedeutet das, wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir ihm moralisch überlegen sind. Auf einer bestimmten Ebene haben wir mit dieser Person bereits abgeschlossen.


Wie man jede Lüge erkennt  Pamela Meyer
© mvg Verlag

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